Der Knigge für das mobile Zeitalter

Gesimste Liebeserklärungen sind ok, ernste Themen gehören aber nicht in eine Kurzmitteilung, sondern in ein persönliches Gespräch oder zumindest ein Telefonat. / copyright: djd/E-Plus Gruppe
Gesimste Liebeserklärungen sind ok, ernste Themen gehören aber nicht in eine Kurzmitteilung, sondern in ein persönliches Gespräch oder zumindest ein Telefonat.
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Gesimste Liebeserklärungen sind ok, ernste Themen gehören aber nicht in eine Kurzmitteilung, sondern in ein persönliches Gespräch oder zumindest ein Telefonat. Und laute, nervige Klingeltöne für die spontane Komplettbeschallung in der Straßenbahn sollten auch tabu sein.

Beim Handy, das uns Mobilität und Erreichbarkeit geschenkt hat, verläuft die Etablierung von Verhaltensregeln nicht ganz so rasant wie die technische Entwicklung. Zeit, das eigene Verhalten mal genauer unter die Lupe zu nehmen, meint Haiko Schelten, bei der E-Plus Gruppe verantwortlich für Trend- und Marktforschung.

Heikle Themen gehören nicht in eine SMS

Auch wenn Promis es vormachen: Emotionale Themen wie die Beendigung einer Beziehung oder die Absage eines Dates gehören ebenso wenig in eine SMS wie die Stornierung eines Geschäftstermins. In diesen Fällen ist ein persönlicher Anruf das Mindeste. “Eine Liebeserklärung oder Komplimente an den oder die Liebste sind dagegen in einer Kurzmitteilung gut aufgehoben”, weiß Schelten, “Abkürzungen sind okay, die Rechtschreibung sollte aber nicht vernachlässigt werden. Tipp- und Flüchtigkeitsfehler wirken nicht gerade liebevoll.” Auch gehört ans Ende einer SMS der Name des Absenders, damit der Empfänger ihn nicht erst erraten muss. Die gesimste Liebeserklärung eines Verehrers in großer Runde laut vorzulesen, das wiederum zeugt, so Schelten, allerdings auch nicht gerade von gutem Stil.

Das Handy gehört nicht auf den Tisch

Im Kino, im Theater oder Konzert und bei Geschäftsbesprechungen ist es mittlerweile ein absolutes Muss, das Handy aus- oder zumindest stumm zu schalten. Auf Anrufe oder Nachrichten sollte man dennoch zeitnah reagieren – etwa in der Besprechungspause oder nach dem Ende des Films. Denn wer nie erreichbar ist und nur selten reagiert, muss damit rechnen, dass er aus dem Telefonspeicher seiner Bekannten irgendwann gelöscht wird. Ist beim Angerufenen wiederum die Mailbox an, ist es höflich, die eigene Nummer für einen Rückruf anzugeben. Das erspart dem Angerufenen, die Nummer mühselig aus seinem Adressbuch oder Telefonspeicher zu kramen.

Im Café, Restaurant oder bei einer Besprechung gehört das Handy nur in den seltensten Fällen – wenn man etwa für ein krankes Familienmitglied jederzeit erreichbar sein muss – auf den Tisch. Ansonsten signalisiert man damit, dass ein potenzieller Anrufer wichtiger ist als der anwesende Gesprächspartner. Eine verbreitete Unsitte, besonders bei Prepaidkarten-Besitzern, ist es auch, die angerufene Nummer nur einmal klingeln zu lassen, um den Angerufenen zum Rückruf zu animieren. Dieses Verhalten sollte aber nur nach vorheriger Absprache oder in dringenden Notfällen eingesetzt werden, schließlich bürdet man dem Gesprächspartner sonst ungefragt die Kosten auf.

Autor: Redaktion / HKI