Innovative Kooperation bei Großprojekt für Herzkranke im Krankenhaus Köln Merheim

Das Krankenhaus Merheim wird seine ohnehin besondere Bedeutung für den Rettungsdienst in Köln und dem Umland deutlich ausbauen. / copyright: Sabine Rütten / Kliniken der Stadt Köln
Das Krankenhaus Merheim wird seine ohnehin besondere Bedeutung für den Rettungsdienst in Köln und dem Umland deutlich ausbauen.
copyright: Sabine Rütten / Kliniken der Stadt Köln

Die Kliniken der Stadt Köln werden im Rahmen einer neuartigen Kooperation mit dem weltweit führenden Medizintechnik-Unternehmen MEDTRONIC die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Diabetologie im Krankenhaus Merheim mit einem Investitionsvolumen von 32 Millionen Euro umfassend umbauen und erweitern.

Nach Neubau des Klinikgebäudes Haus 20 B in Merheim soll dieses weitere Großprojekt der städtischen Kliniken in Dienste der Patientinnen und Patienten stehen, denn es geht um die Optimierung und Erneuerung der allmählich in die Jahre kommenden Gebäude und Technik, so dass mit der geplanten Fertigstellung im Herbst 2017 z. B. Wartezeiten auf Herzkatheteruntersuchungen und ähnliche Eingriffe der Vergangenheit angehören sollen.

Auch das Klinikpersonal wird von deutlich kürzeren Arbeitswegen und optimierten Arbeitsabläufen profitieren, so dass es die Arbeitszeit intensiver für die medizinische und pflegerische Betreuung der Patienten nutzen kann.

Vorgestellt wurde das Projekt im Klinikum Merheim u. a. von Privatdozent Dr. Axel Meissner, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Diabetologie im Krankenhaus Merheim, dem klinischen Direktor der Städtischen Kliniken, Prof. Horst Kierdorf, und Dip.lng. Wolfgang Frisch, stellvertretendem Geschäftsführer der MEDTRONIC GmbH, sowie Roman Lovenfosse-Gehrt, Geschäftsführer der Kliniken der Stadt Köln GmbH, der zudem erläuterte, “dass es im Großraum Köln ab 2017 zu einer deutlichen Verbesserung der Patientenversorgung bei kardiologischen Erkrankungen kommen wird, und die Kliniken der Stadt Köln ihrer Verantwortung für die medizinische Daseinsvorsorge der Kölner Bevölkerung weiterhin auf höchstem Niveau gerecht werden wird”.

Demografischer Wandel und wachsende Stadt = mehr herzkranke Patienten

Nach wie vor gehören Herz- und Kreislauferkrankungen zu den häufigsten Erkrankungen in den Industrienationen. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Herzerkrankung. „Angesichts der demografischen Entwicklung und steigender Zuzüge nach Köln rechnen wir mit einer weiterhin deutlich wachsenden Zahl von Patienten. Als kommunales Unternehmen tragen die Kliniken der Stadt Köln im Rahmen der Daseinsvorsorge eine besondere Verantwortung für Köln und die Region, darum werden wir das Angebot der kardiologischen Klinik deutlich ausbauen und modernisieren“, so Prof. Dr. Horst Kierdorf, Klinischer Direktor der Kliniken der Stadt Köln.

Die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Diabetologie im Krankenhaus Merheim unter der Leitung des Chefarztes Priv. Doz. Dr. Axel Meissner ist eine herausragende Klinik für die Behandlung herzkranker Menschen in Köln und der Region mit einem enormen Wachstum. Da die Zahl der Patienten mit Herzerkrankungen stetig steigt, macht dies eine Modernisierung der Kardiologie und damit auch der Herzkatheterlabore der Kliniken der Stadt Köln gGmbH nötig. Ein drohender Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder eine Herzmuskelschwäche erfordern eine Herzkatheter-Untersuchung. Bei der Untersuchung kann sofort ein verengtes Herzkranzgefäß geweitet oder ein Herzschrittmacher implantiert werden.

Im Zuge der Kooperation werden alle Bereiche der Kardiologie zukunftsorientiert für die Patienten umgebaut und modern gestaltet. „Wir freuen uns darauf, dass wir den Patientinnen und Patienten bald die modernsten Herzkathederlabore im Großraum Köln anbieten können, dazu auch noch viel mehr Service sowie deutlich verbesserte Abläufe für unser Team. Dies alles sorgt dafür, dass unsere Herzpatienten optimal behandelt werden und sich bestens betreut fühlen“, freut sich Priv. Doz. Dr. Axel Meissner, Chefarzt der Kardiologie am Krankenhaus Merheim.

In jedem Patientenzimmer wird sich zukünftig ein Monitor am Bett befinden. Darüber können die Patienten jederzeit Einblick in die eigene Krankengeschichte nehmen und sie werden über die nächsten Behandlungsschritte informiert. Bereits vor dem Krankenhausaufenthalt wird der Patient über elektronische Medien oder einen Patientenordner mit Informationsmaterial zu seiner Erkrankung und der Therapie informiert. Medtronic ist als Betreiber für Prozessoptimierungen vor allem durch die geplante Zusammenlegung der derzeit räumlich getrennten Funktionsbereiche wie Herz-Kreislauf-Labor, EKG, Angiologie und Schrittmacherambulanz verantwortlich. Auch das Geräte- und Verbrauchsgüterma-nagement und die Realisierung der baulichen und organisatorischen Maßnahmen fallen in die Verantwortung von Medtronic.

Die künftige Kardiologische Klinik im Krankenhaus Merheim bietet nicht nur neue Therapiemöglichkeiten, sondern auch den Ausbau der Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten: In einem eigenen Bereich können diese vor Ort mit der Anbindung an das Klinikum Merheim als Krankenhaus der Maximalversorgung medizinische Behandlungen vornehmen. Ebenso sind telemedizinische Anwendungen vorgesehen.

Das Krankenhaus Merheim wird seine ohnehin besondere Bedeutung für den Rettungsdienst in Köln und dem Umland deutlich ausbauen: Akut kardiologisch erkrankte Patienten finden in Merheim ein maximales fachübergreifendes und interdisziplinäres medizinisches Angebot, um schnell und umfassend im Notfall versorgt zu werden.

Die Kliniken der Stadt Köln gGmbH haben das Medizintechnik-Unternehmen Medtronic mittels einer öffentlichen Ausschreibung als Kooperationspartner gewonnen. Medtronic ist bei diesem Umbau Partner – alle Entscheidungen über die Planungen werden mit den Kliniken gemeinsam getroffen. „Wir haben eine unterstützende Rolle. Zunächst werden die bestmöglichen Prozesse im Klinikum organisiert, die anschließend im täglichen Routinebetrieb optimiert werden“, sagt Jo Merkun. Die therapeutischen und pflegerischen Entscheidungen bleiben voll in der Verantwortung des Klinikums. „Eine solche Industriekooperation ist nicht alltäglich im bundesdeutschen Krankenhausmarkt. Mit Medtronic haben wir einen internationalen Partner mit einem enormen Know-how gefunden und die Verantwortung für das Projekt fair ausgehandelt“, so Roman Lovenfosse-Gehrt für die Kliniken der Stadt Köln.

Neubau am Klinikum Merheim

Die Kliniken der Stadt Köln gGmbH haben rund 70 Mio. Euro in den Ausbau des Krankenhauses Merheim investiert. Direkt neben dem Hauptgebäude ist ein sechsgeschossiger Neubau mit Funktionsbereichen, Pflegestationen und einem Hubschrauberlandeplatz entstanden. Das neue Gebäude ermöglicht es, viele auf dem großen Gelände des Krankenhauses Merheim “verstreute” Nutzungen zusammenzuführen. Das Klinikum wird dadurch ein Krankenhaus der kurzen Wege, das Patientinnen und Patienten neben der modernsten medizinischen Versorgung und Pflege ein anspruchsvolles Ambiente und komfortable Unterbringung bietet.

Hubschrauber-Landeplatz auf dem Dach des Neubaus verbessert Transport

Die Landeplattform ist auf dem Dach des Gebäudes in 27 m Höhe und hat eine Größe von 19 x 19 Metern. Patienten und Rettungskräfte gelangen über einen Steg direkt in das Gebäude und über einen eigenen Aufzug in nur drei bis vier Minuten in die Zentrale Notaufnahme im Erdgeschoss. Ein weiterer Vorteil: Der An- und Abflug auf dem Dach ist deutlich leiser – auch weil der Schall nicht mehr vom Haus reflektiert wird.

Weitere Infos unter: www.kliniken-koeln.de/Krankenhaus_Merheim_Startseite.htm

Autor: Redaktion / Dr. Egon Schlesinger