Appetit auf Lebensmittel aus dem Internet wächst

Drei von vier Konsumenten liebäugeln mit Online-Lebensmittelkauf / copyright: RainerSturm/ pixelio.de
Drei von vier Konsumenten liebäugeln mit Online-Lebensmittelkauf
copyright: RainerSturm/ pixelio.de

Aktuelle Ergebnisse des “Consumer Barometers” von KPMG und IFH Köln zeigen: Deutsche sind dem Lebensmittel-Onlinekauf gegenüber aufgeschlossen. Jeder Dritte hat schon einmal Lebensmittel im Internet gekauft, rund drei Viertel der Befragten können sich vorstellen, zukünftig online Lebensmittel zu bestellen.

Der Online-Handel ist in vielen Branchen weiter auf dem Vormarsch. Auch im Lebensmittelhandel werden unterschiedliche Konzepte rege diskutiert. Ob der Online-Lebensmittelkauf für die deutschen Konsumenten überhaupt in Frage kommt und welche Hürden es für Anbieter zu meistern gilt, haben KPMG und das IFH Köln in der der ersten Ausgabe der vierteljährlich erscheinenden “Consumer Barometers” untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Die deutschen Verbraucher sind dem Lebensmittel-Onlinekauf gegenüber überaus aufgeschlossen. Etwa jeder Dritte hat bereits einmal Lebensmittel im Internet gekauft und weitere knapp 42 Prozent der Befragten können sich dies für die Zukunft vorstellen. Lediglich ein Viertel der Konsumenten lehnt die Online-Bestellung von Nahrungsmitteln grundsätzlich ab.

Dabei sind längst nicht nur junge Konsumenten an der Bestellung von Lebensmitteln im Internet interessiert. Auch Ältere zeigen sich durchaus aufgeschlossen. Nur rund 30 Prozent der Befragten im Alter 50+ können sich nicht vorstellen, Lebensmittel online einzukaufen. Besonders interessiert zeigen sich außerdem Personen zwischen 30 und 39 Jahren.

Lieferkosten und mangelndes Vertrauen in die Produktqualität als Hinderungsgründe

Neben hohen Lieferkosten sprechen aus Sicht der Konsumenten aktuell vor allem Sorgen bezüglich der Produktqualität sowie der Einhaltung der Kühlkette gegen eine Online-Bestellung von Lebensmitteln. Darüber hinaus hindert viele der Befragten die fehlende Möglichkeit zur Begutachtung der Waren vor dem Kauf, ein zu hoher Mindestbestellwert oder ein unpräziser Lieferzeitpunkt am Online-Kauf.

Begeistern könnten laut Umfrage vor allem Online-Händler, die es den Kunden ermöglichen, bestellte Waren bei der Lieferung zu begutachten und unter mehreren Produktexemplaren zu wählen. Rund 56 Prozent der Konsumenten gaben an, dass sie eine solche Option sehr freuen würde. Auch mit der Lieferung am Bestell-tag sowie der Möglichkeit, Produktpräferenzen im Online-Shop anzugeben, könnten Anbieter bei den Befragten zusätzlich punkten. “Im Lebensmittel-Bereich zählen Aspekte wie Vertrauen und Sicherheit besonders stark. Online-Händler die mit Hilfe der genannten Mehrwert-Leistungen Transparenz und Sicherheit in Bezug auf Qualität und Frische schaffen, können sich im Wettbewerb abgrenzen”, so Mark Sievers, Head of Consumer Markets bei KPMG. “Aufgrund der allgemein zunehmenden Entstrukturierung des Alltags sind Bequemlichkeit und Flexibilität zentrale Treiber des Lebensmittel-Onlinehandels. Sowohl das Online-Sortiment als auch die Lieferung bis in Haus sowie alle kaufbegleitenden Services müssen daher in Sachen Convenience optimiert werden” betont Sievers weiter.

“Bei erfolgreichen Online-Konzepten im FMCG-Bereich (Fast Moving Consumer Goods) wird vor allem die Logistik zum Dreh- und Angelpunkt. Das Thema Zeitfensterbelieferung in urbanen Regionen beispielsweise kann der Online-Handel klar als Vorteil nutzen – auch weil die Konsumenten hier durchaus eine leicht höhere Preisbereitschaft zeigen”, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln. “Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass sich mittelfristig vor allem der Verkauf haltbarer Lebensmittel und zielgruppenspezifische Vollsortimentskonzepte online etablieren lassen”, so Hudetz weiter.

Autor: Redaktion / KPMG AG