Im Streit über den Kölner Moscheebau haben sich alle Beteiligten auf ein Moderationsverfahren geeinigt. Der ehemalige Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) soll zwischen der Bauherrin, der türkisch-islamischen Union Ditib, und dem Architekten Paul Böhm vermitteln, wie der Moscheebeirat mitteilte.
Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) hatte seinen Amtsvorgänger gebeten, die Schlichtungsgespräche zu leiten. Schramma war während seiner Amtszeit eine der treibenden Kräfte für den Kölner Moscheebau und wurde für sein Engagement ausgezeichnet.
Die Bauherrin Ditib und der Architekt Paul Böhm hätten unterdessen Gesprächsbereitschaft signalisiert, teilte der Beirat weiter mit. Zudem seien sie sich einig, dass es zu keiner Verzögerung des Eröffnungstermins der Großmoschee im Juni 2012 kommen darf. Alle Seiten versuchten sich demnach darauf zu einigen, dass es zu keinem langwierigen Baurechtsstreit kommt.
Die Ditib hatte dem Architekten wegen angeblicher Baumängel, einer Kostenexplosion und nicht eingehaltener Absprachen überraschend Ende Oktober gekündigt. Architekt Böhm hatte am Mittwoch sämtliche Beschuldigungen der Ditib zurückgewiesen und den Moscheebeirat aufgerufen, in der Sache zu vermitteln.
Nach Angaben der Stadt Köln gab es einem intensiven Informations- und Meinungsaustausch und DITIB, Professor Böhm und der Moschee-Beirat verständigten auf folgende gemeinsame Übereinkunft:
- DITIB und Professor Böhm bedauern, nicht frühzeitig den Moschee-Beirat über die bauliche Situation informiert zu haben.
- Alle Beteiligten versuchen dahingehend Einigung zu erzielen, dass es nicht zu einem langwierigen Baurechtsstreit kommt.
- Der Beirat, die DITIB und Professor Böhm sind sich dahingehend einig, dass es zu keiner Verzögerung des Eröffnungstermins des Gemeindezentrums/Moschee im Juni 2012 kommen darf.
- Der frühere Oberbürgermeister Fritz Schramma wird die Moderationsfunktion übernehmen. Dazu wird er entsprechende Vorgespräche führen.
- Alle Beteiligten sind sich einig, dass die über lange Jahre bewährte vertrauensvolle Zusammenarbeit in und für die Stadtgesellschaft fortgesetzt wird.
Autor: dapd / BMELV/ MKULNV Redaktion