Es kann losgehen: Das Instrument ist gekauft, der Online-Kurs belegt und ein paar Notenheftchen hat man auf dem Flohmarkt entdeckt. Im Prinzip steht dem Abenteuer “Klavier spielen” nichts mehr im Wege. Außer, dass einen vielleicht der Mut verlässt, wenn man an die bevorstehende Aufgabe denkt: Noten lernen, Vorzeichen pauken, Tonleitern büffeln – muss das alles sein? In einem gewissen Maße ja – allerdings kann man sich die trivialen Aufgaben mit einigen guten Tipps vergnüglicher machen.
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Ein bisschen Spaß muss sein
Wenn man eine neue Sprache lernt, liest man am besten seine Lieblingszeitschriften und schaut seine Lieblingsserien in dieser Sprache. Dann muss man sich zwar immer noch anstrengen, das Ganze ist aber wesentlich unterhaltsamer, als wenn man trockene Übungstexte liest. Ähnlich verhält es sich beim Klavier spielen. Ob einem nun die Übungsstücke von Mozart aus dem Herzen sprechen oder der neueste Song von Keane, man sollte sich etwas aussuchen, worauf man richtig Lust hat. Denn dann setzt man sich voll motiviert an die Tasten und muss sich nicht durch die Takte quälen.
Klavier spielen lernen mit oder ohne Noten?
Immer wieder kommt die Frage auf, ob Kurse besser sind, die nach Noten unterrichten, oder solche, die auf das Gehör der Schüler setzen. Letztendlich entscheidet das jeder Schüler für sich selbst, wie er sein Instrument am Ende am besten beherrscht. Allerdings profitieren auch Spieler, die normalerweise nach Noten spielen davon, einige Stücke ohne Noten zu üben. Hiermit wird vor allem die Flüssigkeit des Spiels verbessert, auch dadurch, dass man auf die Melodie horcht, anstatt ständig auf die Noten zu schauen. Außerdem steigt das Verständnis der Schüler für Harmonien. Sie bekommen beim ein besseres Gefühl dafür, welche Töne zusammenpassen und spüren Fehler im eigenen Spiel schneller auf.
Es schadet aber auch nicht, sich die Grundlagen des Notenlesens anzueignen. So lässt sich ein Stück lernen, auch wenn keine Aufnahme davon verfügbar ist. Allerdings kann man sich dieses Wissen auch in der Light-Version zuführen. Online sind z.B. viele Grafiken verfügbar, die zeigen, welche Noten im System von welcher Taste produziert werden können. Um die Tonarten korrekt spielen zu können, müssen Anfänger sich nur noch mit den Vorzeichen Kreuz und b vertraut machen.
Locker in die Tasten greifen
Gerade beim schnellen Spielen verkrampfen bei Anfängern schnell die Hände. Doch das spielen muss nicht zwangsweise zur Sehnenscheidenentzündung führen. Wenn man merkt, dass die Finger starr werden, unterbricht man das Spiel und entspannt sie ganz bewusst. Die ideale Handhaltung beim Klavier spielen sollte so locker wie möglich sein. Aber doch mit so viel Spannung, dass die Tasten noch mit genügend Kraft angeschlagen werden können, um einen ordentlichen Ton zu erzeugen.
Richtig Klavier lernen: Rhythmus für Anfänger
Wenn man damit beschäftigt ist, alle Töne richtig zu treffen, bleibt das Rhythmusgefühl manchmal auf der Strecke. Dabei sollten auch Anfänger hierauf achten, damit ihr Spiel nicht fad und schwammig bleibt. Ordentlicher Rhythmus ist nötig, um das Publikum mitzureißen, denn ohne ihn fällt es schwer, die Kernelemente einer Melodie zu differenzieren. Auch beim Klavier lernen online wird hierauf deshalb besonderes Augenmerk gelegt.
Um ein Gefühl für den Rhythmus zu entwickeln, kann man ihn zunächst nachklatschen oder auf dem Deckel des Instrumentes mittrommeln. Am besten summt man dazu auch die Melodie vor sich hin, damit man ein Gefühl für das Zusammenspiel von Rhythmus und Klängen bekommt. Wenn man sich bereit fühlt, in die Tasten zu hauen, kann einen anfangs noch ein Metronom unterstützen. Dieses Gerät wird schon seit Jahrhunderten verwendet und gibt dem Spieler den richtigen Takt vor.
Gewusst, wie: Gedächtnistrick für Schüler
Wer eine Eins in der Prüfung schreiben will, liest sich die Inhalte am besten am Abend zuvor noch einmal durch. Der gleiche Trick kann auch auf das Erlernen von neuen Klavierstücken angewendet werden. Klavierlehrer geben ihren Schülern regelmäßig den Tipp, ihr aktuelles Übungsstück vor dem Schlafengehen einmal durchzuspielen. In der Nacht speichert das Gehirn die Information dann besonders gut ab und am nächsten Tag klappt vielleicht sogar diese Stelle besonders gut, die einem eigentlich schon länger Probleme bereitet.
Extra-Tipp: Neue Stücke abschnittsweise lernen
Wer schon mal einen Tanzkurs belegt hat, weiß, dass es leichter fällt, einen Schritt zu lernen und dann einen weiteren, als sofort eine ganze Sequenz zu üben. Deshalb sollte man sich beim Lernen eines neuen Stückes auch einzelne Abschnitte nacheinander vorknöpfen. Jeden Abschnitt übt man so lange, bis er sitzt, erst dann fügt man die Einzelteile zum gesamten Stück zusammen. Diese Methode ist in der Regel weniger frustrierend für den Schüler.
Das Lernen, etwa im Online-Kurs, kann also auch richtig Spaß machen! Wer diese Tipps befolgt, wird sich schnell an Fortschritten erfreuen können.