Seit Jahrhunderten ist Weihnachten nicht nur ein Fest der Liebe, sondern auch Fest der Gaumenfreuden. Fisch, Fleisch oder Geflügel? Diese Frage stellt sich jedes Jahr aufs Neue. Denn schließlich ist das Fest der Liebe auch ein Fest des Genießens und Schlemmens. Und diese Tradition reicht Jahrhunderte zurück.
Traditionelle Festtagsgerichte: Weihnachtskarpfen, Gans und Mettensau
Anders als heute, war die Adventszeit ursprünglich eine Fastenzeit. Sie begann nach dem 11. November und dauerte bis zum 6. Januar, dem eigentlichen Weihnachtstermin. Erst später einigte man sich auf den 24. Dezember. 40 Tage wurde gefastet, außer an den Samstagen und Sonntagen. Die Tradition, am Martinstag einen Gänsebraten zu servieren, hängt mit diesem Adventsfasten zusammen.
Selten Fleisch
In vielen Familien ist es bis heute Brauch, an Heiligabend ein eher bescheidenes Essen aufzutischen und dann an den Weihnachtsfeiertagen das Festessen zu zelebrieren. Dies geht zurück bis ins Mittelalter. Damals, vor mehr als 500 Jahren, feierten die Gläubigen das Ende des Adventsfastens und die Geburt von Jesus Christus mit einem besonderen Mahl – meist Klöße mit Schweinebraten. Die sogenannte Mettensau musste dann zu Weihnachten ihr Leben lassen. Dies war etwas ganz Besonderes, denn zum einen stand damals selten Fleisch auf dem Speiseplan und zum anderen war der 24. Dezember noch ein strenger Fastentag. Kein Wunder also, wenn an den Feiertagen dann ordentlich zugelangt wurde. Die weniger Begüterten konnten sich an den Feiertagen lediglich Blut- und Leberwürste, die sogenannten Mettenwürste, leisten.
Frau Perchta
Aus Überlieferungen ist bekannt, dass das Weihnachtsessen festen Regeln unterworfen war und die einzelnen Speisen eine besondere, aus vorchristlicher Zeit stammende Bedeutung hatten. Beispielsweise wurden die Klöße zu Ehren der Frau Perchta, auch bekannt als Frau Holle, verzehrt. Wer die Klöße verschmähte oder nicht ausreichend zugriff, dem drohte die Strafe der Perchta: Im besten Fall Albträume, im schlechtesten Fall wurde der Bauch aufgeschlitzt.
Der Weihnachtskarpfen am 24. Dezember hat seinen Ursprung ebenfalls in der adventlichen Fastenzeit. Karpfen hatten im Mittelalter eine religiöse Bedeutung. Außerdem war der Heilige Abend der Höhepunkt des Fastens, der mit einem speziellen Fastengericht hervorgehoben werden sollte. Natürlich waren auch mit diesem Gericht Bräuche verbunden, die sich zum Teil bis heute gehalten haben: So versprach man sich von einer Schuppe des Weihnachtskarpfens, die man aufhob und bei sich trug, im neuen Jahr reichlich Geldsegen.
Die Tradition des Gänsebratens an Heiligabend oder den Feiertagen ist noch nicht ganz so alt. Man nimmt an, dass dieser Brauch mit der Martinsgans zu tun hat. Demnach wurde das Ende der Fastenzeit mit dem Mahl gefeiert, dass man am letzten Abend vor der Fastenzeit zu sich nahm.
Festessen mit Gewicht: Fett und Kalorien müssen nicht sein
Die Weihnachtsfeiertage gehören in Deutschland zu den kulinarischen und kalorienreichen Höhepunkten des Jahres. Die festliche Schlemmerei setzt sich bei vielen an den Hüften ab und bringt die Waage in Bewegung. Von Cholesterinwerten, Bluthochdruck, Magendrücken gar nicht zu reden! Mit einigen Tricks beim Essen können Sie genießen ohne zu bereuen.
Viele Festtagsrezepte werden von Generation zu Generation in den Familien weitergegeben. Tipp: Durchforsten Sie die Zutaten und modernisieren Sie das Rezept. Ersetzen Sie beispielsweise einige Zutaten durch fettärmere oder zuckerfreie.
Fleisch enthält Eiweiß und Eisen. Eiweiß ist ein Fettverbrenner im Körper. Trotzdem sollte man seinen Fleischkonsum an den Feiertagen nicht übertreiben, denn vor allem Rind-, Hammel- und Schweinefleisch enthalten neben Fett auch Purine, die im Körper zu Harnsäure abgebaut und über die Nieren ausgeschieden werden. Zuviel Harnsäure ist nicht gut für die Gelenke und natürlich für die Nieren. Statt Nudeln oder Klöße, sollte man zum Fleisch lieber grüne Salate, Rohkostsalate oder Pellkartoffeln als Beilage reichen. Die helfen dem Körper die überschüssige Harnsäure abzubauen. Feldsalat, Eisbergsalat, Radicchio, Chicorée, Rettich, Radieschen oder auch Löwenzahl sind in der kalten Jahreszeit nicht nur wegen ihres Gehalts an Vitamin C sehr gesund, sondern helfen ebenfalls bei der Fettverbrennung.
Ente, Gans oder Truthahn sind als Weihnachtsessen sehr beliebt. Aber auch hier lauern Fettfallen, die jedoch relativ einfach zu entschärfen sind: Wird das Geflügel während des Bratens angestochen, fließt das Fett ab. Der Karpfen schlägt dann nicht auf die Hüften, wenn er in einem Sud aus Wurzelgemüse und Kräutern zubereitet wird.
Schonend zubereitet, ist Gemüse eine kalorienarme Beilage, mit der man die Verdauung ankurbeln kann. Artischocken, Spargel, Lauch und Sellerie helfen dabei, den Festtagsschmaus nicht zur Last werden zu lassen.
Autor: Redaktion / HKI