Auszeichnung des Kölner Feuerwehrchefs für Einsatz nach Einsturz des Archivs

Leiter der Kölner Feuerwehr, Stephan Neuhoff / copyright: Verband der Feuerwehr
Leiter der Kölner Feuerwehr, Stephan Neuhoff
copyright: Verband der Feuerwehr

Bei der Eröffnung der Ausstellung “Köln 13 Uhr 58. Geborgene Schätze aus dem Historischen Archiv” hat der Leiter der Kölner Feuerwehr, Stephan Neuhoff, das THW-Ehrenzeichen in Gold erhalten.

Dr. Hans Ingo Schliwienski, Landesbeauftragter des Technischen Hilfswerks für Nordrhein-Westfalen, überreichte den von Bundesinnenminister Thomas de Maizière verliehenen Orden. In seiner Laudatio betonte er, dass die Verleihung der höchsten Auszeichnung des THW die Anerkennung der herausragenden Verdienste Neuhoffs für das Gemeinwohl und den Respekt vor diesen Leistungen zum Ausdruck bringe.

“Gleichzeitig ist sie ein Zeichen des Danks und der Bewunderung für sein unschätzbares Engagement.” Oberbürgermeister Jürgen Roters stellte heraus, wie der Kölner Feuerwehrchef “in seiner ihm eigenen ruhigen Art die Zusammenarbeit zwischen den in Köln tätigen Hilfsorganisationen fördere. Dies sei besonders bei den Einsätzen nach der Havarie des Containerschiffs Excelsior und nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs deutlich geworden.”

Außerdem dankte der Oberbürgermeister in seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung stellvertretend für alle Archivhelferinnen und -helfer denen mit den meisten Einsatzstunden:

  • Friedemann Holst-Solbach
  • Petra Küster
  • Susanne Kremmer
  • Armin Padberg

Dieselbe Ehrung erfuhr der Gründer der Initiative “Rettet das Kölner Stadtarchiv”, Mike Gahn.

Die Ausstellung im Kölnischen Stadtmuseum versteht sich als Zeichen des Danks an alle, die nach dem Archiveinsturz tatkräftig bei Bergung, Erstversorgung oder mit Spenden geholfen haben. Auf zwei Etagen in der Alten Wache im Kölnischen Stadtmuseum zeigt sie vom 3. Oktober bis 21.November 2010 beispielhaft an der Einsturzstelle geborgene Objekte des Historischen Archivs.

Die Katastrophe am 3. März 2009 hatte den Tod zweier Menschen zur Folge und den Verlust ungezählter kulturhistorisch bedeutender Dokumente vom Mittelalter bis in die heutige Zeit. Das historische Gedächtnis Kölns schien vernichtet zu sein. Aus den Trümmern des Archivs bargen in den darauf folgenden Monaten fast 2.000 Einsatzkräfte der Kölner Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und der Hilfsorganisationen etwa 85 Prozent der Bestände des Archivs – allerdings in sehr unterschiedlichem Erhaltungszustand. Archivarinnen, Archivare, Restauratorinnen und Restauratoren, die auf die tatkräftige Mitarbeit von über 1.800 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern setzen konnten, reinigten die Stücke grob oder gaben sie in die Gefriertrocknung. Anschließend verteilten sie die Dokumente auf 19 “Asylarchive” in ganz Deutschland.

Die Restaurierung des zerstörten Archivguts wird etwa 30 bis 50 Jahre in Anspruch nehmen und Kosten von 350 bis 400 Millionen Euro verursachen. Stadt Köln, Land und die beiden Kirchen haben zur Wiederherstellung der Dokumente und Zusammenführung der Bestände die Stiftung Stadtgedächtnis gegründet. Sie bittet um Spenden auf das Konto 3309 beim Bankhaus Sal. Oppenheim, Bankleitzahl 370 302 00. Außerdem hat sie unter der Rufnummer 0900 – 1030309 eine Spenden-Hotline geschaltet, mit der man pro Anruf fünf Euro spendet.

Die Bergung der an der Einsturzstelle noch im Grundwasser liegenden 10 bis 15 Prozent der Archivalien setzt die Stadt Köln unter Federführung der Kölner Berufsfeuerwehr mithilfe eines Bergungsbauwerks fort. Anschließend werden die Ermittlungen zur Einsturzursache fortgesetzt.

Autor: Quelle: Stadt Köln