Wenn das Smartphone zur Partybeschallung dient: Docking-Stationen

Wenn das Handy zum DJ-Pult wird. / copyright: Niko Korte / pixelio.de
Wenn das Handy zum DJ-Pult wird.
copyright: Niko Korte / pixelio.de

Die Zeiten, in denen zum Musikgenuss im Wohnzimmer eine große CD-Sammlung nötig war, sind längst vorbei. Die Lieblingsstücke lassen sich inzwischen auf dem Smartphone überallhin mitnehmen. So genannte Docking-Stationen versprechen unkomplizierte Party-Atmosphäre via Mobiltelefon und externen Lautsprecher.

Die
Stationen gibt es für iPhones schon unter 50 Euro, sagt Alexander Spier,
Redakteur der Computerzeitschrift “c’t” aus Hannover. “Allerdings sind
da die Lautsprecher meist schlecht”, schränkt er ein. Es gelte die
Faustregel: Je größer der Lautsprecher, desto besser der Klang. Spier
empfiehlt, in eine Docking-Station mindestens 60 Euro zu investieren.

Bei
Apple-Geräten schlage der Nutzer gleich zwei Fliegen mit einer Klappe:
Über den USB-Anschluss zieht sich die Docking-Station die Musikdateien
und lädt gleichzeitig das Smartphone. Die “Computerbild“, empfiehlt in
ihrer Bestenliste das Teac SR-80i für rund 70 Euro. “Die Docking-Station
bietet einen ordentlichen Klang und viele Extras wie Radio, Wecker,
USB-Anschluss und Videoausgang”, urteilen die Tester. Für den
Vergleichssieger Loewe Soundvision sind dagegen knapp 1400 Euro fällig.
Allerdings kann der Käufer dieses Geräts via WLAN parallel auf die
komplette Musiksammlung seines PCs zurückgreifen.

Übertragung über Bluetooth

Wer
kein iPhone sondern ein Android-Smartphone besitzt, dem bietet sich
eine deutlich geringere Auswahl an Docking-Stationen. Die Geräte bieten
teilweise außerdem nicht den gleichen Service wie ihre Kollegen von Apple: “Das Problem ist, dass manch eine Station das Handy nur lädt, die
Musik aber über Bluetooth übertragen wird”, erklärt Spier. “Das
funktioniert zwar in der Regel problemlos, kostet aber Strom.” So reiche
die Akkuleistung oft nicht aus, um etwa eine Party zu beschallen,
“während man eine normale Docking-Station auch mal zehn Stunden lang
laufen lassen kann”.

Der Experte empfiehlt für Android-Smartphones
die Philips AS-Serie. Sie überzeuge dank beweglicher USB-Buchse mit
flexiblen Anschlussmöglichkeiten. Die Spannweite reicht dabei vom
AS111/12 für rund 65 Euro über das AS351/12 für gut 100 Euro bis hin zum
Spitzenmodell AS851/12 für 160 Euro. Aber auch hier werde die Musik via
Bluetooth übertragen, der USB-Anschluss lädt dabei nur das Smartphone
auf. “Der Klang geht dafür gemessen an Preis und Größe bei allen Geräten
in Ordnung”, fasst Spier zusammen.

Die Kombination aus Smartphone
und Docking-Station macht einige Klassiker überflüssig – CD-Player zum
Beispiel. “Man kann mit einer guten Station selbst ein Radio ersetzen”,
sagt Alexander Spier. Verschiedene Applikationen bieten kostenlosen
Zugriff auf Webradios und Streaming-Dienste wie Spotify.

Neues System verbindet Smartphones mit Docking-Stationen

Als unkomplizierte Verbindung zwischen
Smartphone und Docking-Station bietet sich die Near Field Communication
(Nahfeldkommunikation, kurz NFC) an. Sie verbindet Geräte drahtlos über
eine Distanz von bis zu zehn Zentimetern. Allerdings muss ein
entsprechender Chip sowohl im Smartphone als auch im Empfänger eingebaut
sein.

Die Technik nutzen auch andere Anwendungen: Sie wird etwa
für bargeldloses Zahlen und beim Deutsche-Bahn-System touch and travel
eingesetzt. Dieser Service bietet die Möglichkeit, auf dem Smartphone
Reisezeit und -preis automatisch zu berechnen. Nokia nutzt das System
bei neuen Handys zum Laden des Akkus.

Autor: Redaktion / dapd / Computermagazin “c’t”