Club der roten Bänder: Albert Espinosa im Interview
Die erste Staffel “Club der roten Bänder” war in Deutschland ein Hit und wurde von Zuschauern und Kritikern gleichermaßen gelobt. Haben Sie vor Ausstrahlung der deutschen Version mit einem so großen Erfolg gerechnet?
Albert Espinosa: Der Erfolg ist meiner Meinung nach das Ergebnis davon, dass alle Schauspieler und das ganze Produktionsteam gemeinsam daran gearbeitet haben, eine Serie voller Emotionen zu kreieren. Auch in Spanien hatten wir das Glück, Presse und Zuschauer zugleich begeistern zu können. Die Basis des Erfolgs ist aber in erster Linie das Publikum. Die Menschen haben die Geschichte angenommen und lieben sie. Und ich glaube, dass wir dazu beigetragen haben, dass sich ihre Vorstellung vom Krebs und den Kindern, die gegen ihn kämpfen, verändert hat.
Wie haben Sie die Ausstrahlung von “Club der roten Bänder” im vergangenen Jahr erlebt? Haben sich viele deutsche Fans bei Ihnen gemeldet?
Albert Espinosa: Ich erhalte täglich rund 3.000 E-Mails von deutschen Fans. Sie erzählen mir von ihrem Leben, welche Gefühle die Serie in ihnen geweckt hat oder was sie empfanden, als sie mein Bücher gelesen haben. Ich sehe es als großes Glück, dass mir die Fans so viel Aufmerksamkeit und Liebe entgegenbringen. Genau das ist die Stärke der Serie und ihres Publikums.
Sie kennen die Varianten Ihrer Geschichte schon aus vielen verschiedenen Ländern. Welche Tipps haben Sie den deutschen Drehbuch-Autoren gegeben? Auch insbesondere für die jetzige zweite Staffel?
Albert Espinosa: Meiner Meinung nach hat das Team, das die deutsche Version der Serie entwickelt hat, unglaublich tolle Arbeit geleistet. Darum gebe ich weniger Ratschläge, sondern teile eher meine Erfahrungen mit. Denn die ganze Geschichte basiert ja auf wahren Ereignissen. Ich erzähle von meinen Freunden, mit denen ich den “Club der roten Bänder” gegründet habe, aber natürlich auch von mir, denn schließlich bin ich eine Mischung aus Jonas und Leo. Die Schauspieler erinnere ich immer daran, dass sie den Kampf, den der reale ‚Club‘ ausgetragen hat, respektieren müssen. Ich glaube aber, dass die Schauspieler all dies bereits tief verinnerlicht haben. Sie haben ihre Rollen schließlich schon in der ersten Staffel verkörpert und kennen sie gut.
Sie sagten einmal, dass Ihnen die deutsche Version von “Club der roten Bänder” so gut gefällt, dass Sie die Serie gern auch ohne spanische Übersetzung verstehen würden. Machen Sie schon Fortschritte beim Deutsch-Lernen?
Albert Espinosa: Ich lerne tatsächlich gerade Deutsch, da ich im Oktober auf der Frankfurter Buchmesse zusammen mit den Schauspielern vom ‚Club der roten Bänder‘ mein neues Buch präsentieren werde. Das Buch handelt von den Geheimnissen, wie man in dieser Welt ein glückliches Leben führt. Deshalb nehme ich im September und Oktober wöchentlich Deutsch-Unterricht und hoffe, bald ein wenig Deutsch sprechen zu können.