Authentisch, vielseitig und wandelbar: Frisurentrends im Herbst und Winter

Ein Schnitt, eine Frisur, – das gibt es nicht. Die neuen Herbst- und Winter-Looks zeigen sich vielseitig und wandelbar, so dass je nach Lust und Laune die Frisur mit ein paar Handgriffen umgestylt werden kann. Voraussetzung dafür ist natürlich ein perfekter Haarschnitt mit raffinierter Schnitttechnik.

“Erlaubt ist, was gefällt und die eigene Persönlichkeit unterstreicht”, so lautet die Maxime der Fachleute des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZV). Wichtiger als die Trendfrisur ist, dass der Look authentisch und individuell ist. Ob glamourös oder rockig, mädchenhaft oder ultrafeminin, – alles ist möglich.

Asymetrischer Bob

Eine Frisur, die seit einiger Zeit kaum noch wegzudenken ist, ist der Bob. Dieser Schnitt passt zu Frauen aller Altersgruppen und zeigt sich in den verschiedensten Variationen: klassisch, lockig, akkurat, kurz oder lang. Extravagant und besonders angesagt ist in dieser Saison ein asymmetrischer Bob. Aktuell sind auch leicht gestufte Locken-Bobs, die sich besonders eignen, wenn das Haar mittellang und wellig ist. Mit einem Lockenstab lassen sich die Locken schnell verstärken.

Dutt und Ponytail

Wer lange Haare trägt, kommt in diesem Herbst und Winter an einem Dutt oder Pferdeschwanz nicht vorbei. Ponytails mit stark betontem Hinterkopf, tief und locker im Nacken gebunden oder straff und im Sleek-Look hoch am Oberkopf getragen: Nahezu alle Varianten waren auf den internationalen Laufstegen anzutreffen. Aber auch aufwendige Flechtfrisuren und andere Hochsteckfrisuren liegen im Trend. Einzelne Strähnen, die locker das Gesicht umrahmen, sorgen dafür, dass Hochsteckfrisuren nicht steif und streng wirken.

Trendthema Short-Cuts

Short-Cuts mit längeren weichen Ponys, die in die Frisur fließen, mit kurzen oder gar Zickzack-Ponys bleiben weiterhin angesagt. Strukturiertes Deckhaar in Fransenoptik und ein weicher Undercut sorgen für einen modernen, coolen Look. Klassisches Platinblond passt besonders gut zu den Pixies. Das Haar am Hinterkopf und an den Seiten wird oft kurz geschnitten, das Deckhaar länger gelassen. Dadurch entsteht auch der so genannte Undone-Look. Die Haare werden mit etwas Gel extra so gestylt, als wäre man gerade aufgestanden.

Glamouröse Wellen und Sleek-Look

Ob glamouröse Wellen im Stil der 20er Jahre, große Locken oder sexy Korkenzieherlocken: Alles ist erlaubt und wirkt sehr weiblich. In ist auch, wer kurze Haare in Wasserwellen legt. Zu den Highlights der Herbst- und Winterfrisuren 2011/2012 zählt der Sleek-Look, sowohl bei kurzem als auch langem Haar: Die Seiten streng nach hinten geglättet, der Pony toupiert, der Haaransatz gegelt oder das Haar komplett geglättet mit extra tiefem Seitenscheitel und Dutt im Nacken.

Natürliche Farben

Farblich sind die Frisuren keinem Modediktat unterworfen. Hauptsache die Haarfarbe passt zur Frisur und zur Persönlichkeit. Beliebt sind aber vor allem Rot- und satte Brauntöne. Generell geht der Trend scheinbar zu mehr Natürlichkeit, auffällige Farben sind eher out. Allerdings bleibt sehr helles Blond aktuell. Ein weiterer Trend ist das so genannte Dip Dying. Bei dieser Färbetechnik kommt die Farbe nur in die Haarspitzen und erzeugt damit interessante Highlights.

Flexibles Styling erwünscht

Bei den Herrenfrisuren bleiben die Haare häufig wieder etwas länger. Bevorzugt werden Schnitte mit weichen Konturen und lässiger Eleganz. Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks sieht bei den Männern vor allem Hair-Cuts im Kommen, die ein flexibles Styling ermöglichen. Schnitte mit längerem Deckhaar sowie kürzeren Seitenpartien und kurz geschnittenem Hinterkopf lassen sich schnell verändern: So können die Haare aus dem Gesicht frisiert oder locker in die Stirn getragen werden. In ist, was gefällt. Das zeigt sich auch auf den Laufstegen der internationalen Designer: Gestylte Föhn-Frisur im Stil der 80er Jahre, lange offene Mähnen, raspelkurze Haare oder Pilzkopf mit strukturiertem Deckhaar, – “Mann” darf alles tragen.

Effektive Winterpflege: Schöne Haare trotz Heizungsluft, Nässe und Kälte

Draußen Kälte, Nässe und Wind, drinnen trockene Heizungsluft. Kein Wunder, dass dieser ständige Wechsel Haut und Haaren zusetzt. Damit glanzlose Haare, trockene Kopfhaut und brüchige Spitzen erst gar keine Chance haben, gilt es bei der Winterpflege einiges zu beachten:

Meist sind die Haare in der kalten Jahreszeit sehr trocken und benötigen mehr Feuchtigkeit als im Sommer. Spezielle Feuchtigkeits-Shampoos können helfen. Wichtig ist, das Shampoo sparsam zu dosieren und nur mit lauwarmem Wasser zu spülen, da heißes Wasser Haar und Kopfhaut noch mehr austrocknet. Nach jeder Haarwäsche am besten eine spezielle Pflegespülung verwenden. Doch Vorsicht! Haare können auch überpflegt werden. Zu viel Conditioner macht sie schwer und strähnig. Tollen Glanz gibt ein abschließender Schauer mit kaltem Wasser, das mit Weißweinessig oder Zitronensaft vermischt werden kann. Eine Kurpackung einmal pro Woche speziell auf die Haarstruktur abgestimmt, sorgt für eine Portion Extra-Pflege. Wickelt man sich während der Einwirkzeit ein feuchtwarmes Handtuch um den Kopf, wirken die Inhaltsstoffe besonders gut.

Unliebsame Begleiter der kalten Jahreszeit sind häufig Schuppen. Während Sonne, frische Luft oder gar ein Urlaub am Meer dabei helfen, die Schuppenbildung zu reduzieren, rieselt es bei vielen Menschen im Winter wieder mehr, da die Kopfhaut zu trocken ist. Ein Anti-Schuppen-Shampoo, das gleichzeitig Feuchtigkeit spendet, ist hier die richtige Wahl. Bei hartnäckiger Schuppenbildung sollte man einen Hautarzt zu Rate ziehen. Wer unter juckender Kopfhaut und trockenen Haaren leidet, sollte einmal Oliven- oder Klettwurzelöl ausprobieren: Über Nacht in Haare und Kopfhaut einmassieren und am nächsten Morgen gründlich mit einem milden Shampoo auswaschen.

Zwar sind Mützen kuschelig warm und schützen gegen Kälte und Schneeregen, doch leider haben sie auch einen unerwünschten Nebeneffekt: Sie drücken mühsam gestylte Frisuren platt und laden Haare statisch auf. Spezielle anti-statische Bürsten, ein Klecks Styling-Creme oder Glanzwachs schaffen Abhilfe. Im Notfall hilft auch mal etwas Handcreme. Eine kleine Menge zwischen den Handflächen verreiben und kurz übers Haar streichen. Im Handel finden sich antistatisch wirkende Shampoos und spezielle Antistatik-Sprays. Eine Kopfmassage hilft bei platt gedrückten Haaren. Einfach mit den Fingern die Kopfhaut in kreisenden Bewegungen massieren. So gewinnen die Haare ihr Volumen zurück. Frisurenfreundlicher als eine Mütze ist übrigens eine Kapuze. Sie bietet mehr Bewegungsfreiheit und schützt dennoch gegen Kälte und Nässe.

Zeichen der Zeit: Die ersten grauen Haare – was nun?

Irgendwann ist es soweit. Zuerst erkennt man beim Blick in den Spiegel kleine Fältchen an den Augen, später gar die ersten grauen Haare. An der Haut setzt bereits ab einem Alter von etwa 30 Jahren eine zunehmende Faltenbildung ein, die durch Umweltfaktoren wie Rauchen und UV-Strahlung noch verstärkt wird. Doch auch unsere Haare altern. Sie werden dünner, brüchiger, verlieren ihre Farbe und fallen manchmal sogar aus. Neben den biologischen Faktoren, also dem Lebensalter, lassen auch viele äußere Einflüsse das Haar altern: Sonneneinstrahlung, Wind und Wetter sowie das tägliche Föhnen und Frisieren der Haare schädigen besonders die Haaroberfläche.

Die ersten grauen oder auch weißen Haare sind oft ein regelrechter Schock und erinnern uns, dass wir nicht ewig jung bleiben, obwohl wir uns noch fit und vital fühlen. Dass die Haare überhaupt grau werden, liegt an den farbgebenden Zellen in den Haarwurzeln, den Melanozyten. Sie arbeiten mit den Jahren unregelmäßiger, langsamer und stellen die Produktion des Farbpigments Melanin irgendwann ganz ein. Hinzu kommt die Schädigung durch das UV-Licht. Ob ein Mensch früh graue Haare bekommt, wird unter anderem durch die Gene bedingt. Doch es gibt nur wenige Menschen, die ihren natürlichen Farbton ein Leb
en lang behalten. Dabei sind Blondschöpfe klar im Vorteil: Bei ihnen erkennt man aufgrund des schwachen Kontrastes die grauen Haare erst viel später als bei Menschen mit dunkleren Haarfarben.

Doch was tun, wenn es soweit ist? Längst gibt es zahlreiche Frauen und Männer, die selbstbewusst zu ihrem silbernen Haarschopf stehen. Andere wünschen sich sehnlichst ihre alte Haarfarbe zurück. Eine völlige Grauabdeckung kann jedoch nur mit permanenten Colorationen der Haltbarkeitsstufe III erreicht werden. Der weiß nachwachsende Haaransatz muss alle vier bis sechs Wochen nachgefärbt werden. Eine andere Möglichkeit sind Strähnchen in unterschiedlichen Farbnuancen, die den Haarschopf lebendig wirken lassen.

Eine Alternative zum Färben stellt die Renaturierung des Haares dar. Ein spezielles Shampoo gibt dem Haar Schritt für Schritt die natürliche Haarfarbe zurück. Hierbei werden Vorstufen von Melanin, welches unserem Haar die Farbe verleiht, und andere Wirkstoffe von dem Haar aufgenommen. Dadurch verändert sich die Haarfarbe allmählich und unauffällig. Die Intensität der Farbe ist dabei abhängig von der Häufigkeit der Anwendung. Allerdings empfiehlt sich ein solches Shampoo nicht bei jeder Ausgangsfarbe. Am besten funktioniert die Renaturierung bei ehemals Dunkelhaarigen. Blonde und Rothaarige sollten darauf lieber verzichten, da die ursprüngliche Haarfarbe nicht wiedergewonnen werden kann. Lediglich Mischtöne sind möglich.

Glätteisen, Lockenstab und Co.: Das passende Handwerkszeug für den perfekten Look

Ein guter Haarschnitt ist die Grundvoraussetzung für die perfekte Frisur. Doch ebenso wichtig sind passendes Handwerkszeug und Stylingprodukte. Vor allem zum schnellen Umstylen der Frisuren sind Gel, Lockenstab und Co. einfach unverzichtbar.

  • Lockenstab: Schnelle Locken zaubert man am besten mit einem Lockenstab. Allerdings sollte man das Gerät nur verwenden, wenn die Haare trocken und dabei gut durchgekämmt sind. Ist das Haar sehr dünn und strapaziert, lieber darauf verzichten. Damit die Haare vor einer zu intensiven Wärmeeinstrahlung geschützt werden, empfiehlt es sich, ein Hitzespray zu verwenden. Generell gilt, dass man nicht zu viele Haare in den Lockenstab windet. Man dreht immer von unten nach oben und innen nach außen. Haarspitzen bleiben ausgespart, da sie sehr empfindlich sind und leicht Schaden nehmen können.
  • Glätteisen: Ebenso wie Lockenstäbe arbeiten auch Glätteisen mit Hitze. Daher sollte man immer darauf achten, dass die Geräte nicht zu nah an die Kopfhaut kommen. Heizplatten sollten aus Keramik sein, da dies für eine gleichmäßige Hitzeverteilung sorgt. Vor der Behandlung unbedingt einen Hitze- oder Glättschutz in die Haare einarbeiten, damit sie nicht geschädigt werden. Die Haare werden zwischen beide Keramikplatten gelegt. Anschließend zieht man das Glätteisen von oben nach unten durch. An welcher Haarpartie das Glätteisen angesetzt wird, ist jedem selber überlassen. Man kann zum Beispiel auch nur die untere Hälfte der Haare glätten.
  • Haargel: Wer seiner Frisur Struktur und Halt geben möchte, greift am besten zu Gel. Vor allem Kurzhaarfrisuren lassen sich so individuell stylen, zum Beispiel im so genannten Wet-Look .Auch Wachs sorgt für Halt, gleichzeitig verleiht das Stylingprodukt den Haaren Glanz. Wichtig: Damit die Frisur perfekt sitzt, das Wachs ausschließlich im trockenen Haar verwenden.
  • Schaumfestiger: Besonders praktisch sind Schaumfestiger und Styling-Mousse. Sie eignen sich für fast alle Haartypen. Natürlichen Locken verleihen sie einen schönen Schwung, in glattem Haar sorgen sie für mehr Halt. Entweder ins handtuchtrockene Haar einkneten und in Form föhnen oder im trockenen Haar einzelne Strähnen betonen.

Wissenswertes rund ums Haar

  • Kopfhaare sind wie Finger- und Fußnägel “Hautanhangsgebilde” und bestehen aus Keratin, einer Eiweißverbindung. Von innen nach außen ist das Haar aus Mark, Faser- und Schuppenschicht aufgebaut.
  • Blonde Frauen haben besonders viele Haare auf dem Kopf, nämlich rund 150.000. Rothaarige mit 90.000 die wenigsten. Im Mittelfeld stehen Brünette mit 110.000 und Schwarzhaarige mit rund 100.000. Allerdings haben blonde Frauen meist auch das feinste Haar.
  • Die Lebensdauer eines Haares beträgt etwa zwei bis sechs Jahre und wird rund 60 bis 80 Zentimeter lang werden, bevor es von alleine ausfällt.
  • Das Kopfhaar wächst mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,35 Millimeter pro Tag.
  • Unsere Kopfhaut trägt pro Quadratzentimeter etwa 200 einzelne Haare.
  • Männerhaar wächst schneller als Frauenhaar und Haare älterer Menschen wachsen langsamer als die Haare Jüngerer.