Neuer Trend: Craftbier statt Kölsch

Craftbier ist in den USA bereits seit den 80er Jahren auf dem Vormarsch. / copyright: Wandersmann / pixelio.de
Craftbier ist in den USA bereits seit den 80er Jahren auf dem Vormarsch.
copyright: Wandersmann / pixelio.de

Auch wenn Köln für sein Kölsch bekannt ist, bietet sich in immer mehr Bars die Möglichkeit, etwas Neues zu probieren. Das aktuell so beliebte Craftbier ist inzwischen auch in der Domstadt angekommen. Mit Kölsch ist es kaum vergleichbar und soll das traditionsreiche Getränk auch keinesfalls ablösen. Stattdessen fügt es dem Genuss einfach einen weiteren Aspekt hinzu.

Kölsch beruht auf einer langen Tradition und wird streng nach dem deutschen Reinheitsgebot aus dem Jahre 1516 gebraut. Als Zutaten dürfen nur Hopfen, Gerstenmalz und Wasser verwendet werden. Im Gegensatz zu obergärigen Bieren wird unser Bier in kleinen Brauhäusern bei etwa 20 Grad vergoren und hat einen sehr leichten Geschmack.

Die Erfolgswelle von Craftbier dagegen schwappt derzeit aus den USA nach Deutschland. Aufgrund seiner Herkunft unterliegt es nicht dem deutschen Reinheitsgebot und bietet Brauern daher die Möglichkeit, mit verschiedensten Zutaten einzigartige Geschmacksnuancen zu kreieren. Als natürliche Geschmacksgeber werden Gewürze, Kaffee oder Beeren benutzt, denn in der Branche ist es verpönt, künstliche Zusätze zu verwenden. Craftbier ist in den USA bereits seit den 80er Jahren auf dem Vormarsch. Gab es zu dem Zeitpunkt in den USA lediglich 50 Brauereien, ist die Zahl inzwischen auf 1800 angewachsen.

In Deutschland finden sich Craftbiere im gutsortierten stationären Handel, in einigen Bars und besonders im Online-Handel. Der Händler Bier Deluxe initiierte kürzlich sogar eine eigene TV-Kampagne und ist somit Vorreiter eines Trends, der so bald nicht vorbei sein wird.

Craftbier ist modern, schmackhaft, anders und hilft der angestaubten deutschen Brauerei-Branche, wieder auf die Beine zu kommen. Seit 1993 sinken die Absatzzahlen für Bier nämlich kontinuierlich. Kleine, junge Brauereien mischen den Markt auf, aber auch die großen Player haben den Trend bereits erkannt. So produzierte die Radeberger Gruppe bereits Ende 2010 ausgefallene Sorten unter dem Namen “Braufactum”, und auch Bitburger geht mit seinem “Craftwerk Brewing” in die Offensive.

In Köln hielt die Craftbier-Szene bereits im Mai dieses Jahres auf der Gastronomiemesse BARZONE Einzug. 100 verschiedene Craftbier-Spezialitäten konnten dort verkostet werden, und viele Brauer informierten über Braukunst und Inhaltsstoffe. Besucher konnten sich von Biersommeliers in diese völlig neue aromareiche Geschmackswelt einführen lassen

Stimmen zur Messe gibt es unter www.barzone.de. Die Webseite des Online-Händlers Bier-Deluxe findet man unter www.bier-deluxe.de.