Bombe in Köln-Neuehrenfeld erfolgreich entschärft!

Bombe in Köln-Neuehrenfeld: Alle Infos zu Evakuierung und Entschärfung
Bombe in Köln-Neuehrenfeld: Alle Infos zu Evakuierung und Entschärfung! (Symbolbild)
copyright: pixelio.de / Thorben Wengert

LETZTE AKUALSIERUNG AM 10.12.2021 UM 21:35 UHR: Bei Bauarbeiten wurde am Freitag, 10.12.2021, in Köln-Neuehrenfeld im Bereich Methweg eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Es handelte sich hierbei um eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe mit zwei Aufschlagzündern. Die Fliegerbombe konnte erfolgreich entschärft werden. Dafür musste der Gefahrenbereich rund um den Blindgänger abgesperrt und evakuiert werden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) und das Ordnungsamt der Stadt Köln waren vor Ort. CityNEWS informierte hier über die Evakuierung und Entschärfung der Bombe in Köln-Neuehrenfeld!

Weitere Infos erhalten Betroffene beim Bürgertelefon unter 0221 – 22 10 sowie in der Einsatzleitzentrale des Verkehrsdienstes und Ordnungsdienstes unter 0221 – 22 13 20 00.

Bombe in Köln-Neuehrenfeld erfolgreich entschärft

Marcel Biewald (42) und Michael Hilgers (34) vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf mit der entschärften Bombe in Köln-Neuehrenfeld.
Marcel Biewald (42) und Michael Hilgers (34) vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf mit der entschärften Bombe in Köln-Neuehrenfeld.
copyright: Stadt Köln

Die Fünf-Zentner-Weltkriegsbombe wurde durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst erfolgreich entschärft. Der Blindgänger wird nun abtransportiert. Sämtliche Sperrungen werden schrittweise aufgehoben.

Anwohner können anschließend wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Kranke oder gehbehinderte Personen und Corona-Infizierte werden mit Krankentransporten zurück nach Hause gebracht. Alle öffentlichen Verkehrsmittel können wieder ohne Einschränkungen fahren.

Etwa 1.300 Personen waren insgesamt von der Evakuierung betroffen. In der Anlaufstelle für Evakuierte im Albertus-Magnus-Gymnasium hielten sich rund 85 Personen auf. Insgesamt mussten 11 kranke oder gehbehinderte Personen sowie fünf Corona-Infizierte/-Kontaktpersonen mit Rettungswagen aus dem Evakuierungsbereich und nach der Entschärfung wieder zurückgebracht werden. Gegen drei Personen werden Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet, weil sie die Freigabe zur Entschärfung durch offenbar vorsätzliches Wiederbetreten des Evakuierungsbereiches verzögert haben. Ihnen droht nun ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro.

Das Ordnungsamt der Stadt Köln war mit rund 65 Kräften im Einsatz, die Feuerwehr mit sechs Kräften, die Polizei mit sieben Kräften. Die Hilfsorganisationen haben die Evakuierung mit 22 Kräften unterstützt.

Es kann im gesamten Bereich noch wegen der schrittweisen Aufhebung der Straßensperrungen zu Verkehrsbehinderungen kommen.

1.300 Personen von Evakuierung in Köln-Neuehrenfeld betroffen

Evakuierungsbereich rund um den Bombenfundort in Köln-Ehrenfeld
Evakuierungsbereich rund um den Bombenfundort in Köln-Ehrenfeld (hier zum Download)
copyright: Stadt Köln

Wegen der in Köln-Neuehrenfeld gefundenen Weltkriegsbombe wurde für die notwendige Entschärfung ein Evakuierungsradius von 300 Metern festgelegt. Von der Evakuierung waren rund 1.300 Personen betroffen. Nach bisherigen Erkenntnissen wohnen im Evakuierungsbereich fünf Corona-Infizierte bzw. -Kontaktpersonen, die mit Rettungswagen zum Ende der Evakuierung separat abgeholt und untergebracht wurden. Eine Anlaufstelle für evakuierte Anwohner war im Albertus-Magnus-Gymnasium (Ottostraße 87, 50823 Köln) eingerichtet. In der Anlaufstelle galt Maskenpflicht. Es konnten keine Hunde mit ins Schulgebäude genommen werden.

Von der Evakuierung waren insbesondere das Schlachthofgelände, die städtische katholische Grundschule an der Osterather Straße und der südliche Teil des RheinEnergie-Areals am Parkgürtel betroffen.

Verkehrsbehinderungen rund um Bombenfundort

Der Güter- und Bahnverkehr auf dem Streckennetz der Deutschen Bahn sowie der Luftraum wurden kurzfristig für den Entschärfungszeitraum unterbrochen beziehungsweise gesperrt. Der gesamte Bereich sollte aufgrund der Straßensperrungen großräumig umfahren werden.

Insbesondere folgende Straßen waren gesperrt und durch Einsatzkräfte des Verkehrsdienstes der Stadt Köln sowie der Polizei Köln besetzt:

  • Liebigstraße zwischen Hans-Wild-Straße und Geldernstraße
  • Hornstraße zwischen Liebigstraße und Lämmerstraße
  • Osterather Straße zwischen Julio-Goslar-Straße und Lämmerstraße
  • die Wöhlerstraße ist in Fahrtrichtung Methweg ab Hausnummer 26 gesperrt

Die Bundesautobahn A57 und auch die S-Bahn-Station Köln-Nippes sind nicht von der Sperrung betroffen gewesen.

Infos: Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg in Köln

Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg gehören zum Alltag in Köln. copyright: Antonio Nardelli / stock.adobe.com
Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg gehören zum Alltag in Köln.
copyright: Antonio Nardelli / stock.adobe.com

In Köln kommt es immer wieder zu Funden von Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg. Evakuierungen und Entschärfungen wie jetzt in Lindenthal gehören also zum “Alltag” in der Domstadt. Die Rheinmetropole Köln ist im Zweiten Weltkrieg insgesamt über 260-mal aus der Luft angegriffen worden. So häufig und heftig wie kaum eine andere deutsche Stadt. Die Experten für Kampfmittel der Düsseldorfer Bezirksregierung haben pro Jahr etwa 20 Einsätze in der Domstadt, um Bomben zu entschärfen.

Laut der Bezirksregierung wurden im Zweiten Weltkrieg Bomben mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,7 Millionen Tonnen abgeworfen. Rund ein Viertel davon (ca. 675.000 Tonnen) fielen dabei allein auf NRW. Wo und wie viele Bomben allerdings abgeworfen wurden und wie viele Blindgängern nicht detonierten, lässt sich kaum sicher feststellen.

LETZTE AKUALSIERUNG AM 10.12.2021 UM 21:35 UHR