Vulkanausbruch legt Flugbetrieb in NRW lahm – Bahn und Autovermieter verzeichnen großen Ansturm – 1.FC Köln lädt Passagiere ein

Eine Tafel weist in Köln im im Flughafen Köln/ Bonn annulierte Flüge aus. Der Vulkanausbruch auf Island hat den Flugbetrieb in Nordrhein-Westfalen am Freitag lahmgelegt. Die Flughäfen im Land wurden wegen der für Flugzeuge gefährlichen Aschewolke weitestgehend gesperrt. Wann der Flugverkehr wieder planmässig ablaufen wird, ist nach Angaben der Deutschen Flugsicherung in Langen bei Frankfurt am Main unklar.  / copyright: Henning Kaiser/ ddp
Eine Tafel weist in Köln im im Flughafen Köln/ Bonn annulierte Flüge aus. Der Vulkanausbruch auf Island hat den Flugbetrieb in Nordrhein-Westfalen am Freitag lahmgelegt. Die Flughäfen im Land wurden wegen der für Flugzeuge gefährlichen Aschewolke weitestgehend gesperrt. Wann der Flugverkehr wieder planmässig ablaufen wird, ist nach Angaben der Deutschen Flugsicherung in Langen bei Frankfurt am Main unklar.
copyright: Henning Kaiser/ ddp

Der Vulkanausbruch auf Island hat den Flugbetrieb in Nordrhein-Westfalen am Freitag lahmgelegt. Die Flughäfen im Land wurden wegen der für Flugzeuge gefährlichen Aschewolke weitestgehend gesperrt. Der 1. FC Köln lädt festsitzende Flugpassagiere zum Heimspiel gegen den VfL Bochum kostenlos ein.

Wann der Flugverkehr wieder planmäßig ablaufen wird, ist nach Angaben der Deutschen Flugsicherung in Langen bei Frankfurt am Main unklar. Viele Reisende stiegen auf Mietautos und die Bahn um.

Am größten Flughafen im Land, am Düsseldorfer Airport, wurde der Flugbetrieb am Morgen um 6.00 Uhr eingestellt. Auch an den übrigen Flughäfen in NRW durften die meisten Flugzeuge nicht starten und landen. Während Düsseldorf und Münster darauf hofften, um 18.00 Uhr wieder öffnen zu können, gab der Köln-Bonner Flughafen bekannt, der Flugbetrieb werde nicht vor 21.00 Uhr wieder aufgenommen. Von den Flughafen-Sperrungen nicht betroffen waren nach Angaben des Flughafens Münster-Osnabrück Luftfahrzeuge, die nach Sichtflugregeln fliegen wie etwa Hubschrauber oder kleinere Sport- und Reiseflugzeuge. Sie hätten weiterhin starten dürfen.

Viele Reisende stiegen wegen der Flugausfälle auf die Bahn um. Das Unternehmen setzte zusätzliche Züge ein. “Wir versuchen, alles einzusetzen, was rollen kann”, sagte ein Bahnsprecher. Trotzdem könne es passieren, dass wegen Überfüllung der Züge manche Fahrgäste nicht mehr zusteigen könnten.

Auch die großen Autovermieter sahen sich einem verstärkten Ansturm gegenüber. “Die Nachfrage ist wahnsinnig groß”, sagte ein Sprecher von Europcar. Das Unternehmen habe daher Fahrzeuge aus weniger frequentierten Regionen an die Flughäfen gebracht, damit sie dort für verhinderte Fluggäste bereitstünden. Sixt hat nach Angaben eines Unternehmenssprechers kurzfristig zusätzliche Fahrzeuge besorgt, um dem Ansturm zu begegnen.

Die Flugsicherung rechnete mit längeren Auswirkungen der über Europa ziehenden Aschewolke. Selbst wenn sich die Aschewolke nach dem Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull sofort verflüchtige, werde es dauern, bis sich der Betrieb normalisiere, sagte Sprecherin Ute Otterbein. Allein nach dem Streik der Lufthansa-Piloten habe es vier Tage gedauert, bis sich die Lage normalisiert habe. Nun handele es sich sogar um ein europaweites Ereignis. Wann die von Nord nach Süd ziehende Aschewolke Deutschland überquert haben wird, steht Otterbein zufolge noch nicht fest.

Der Vulkan an der Südseite Islands war am Mittwoch ausgebrochen. Die Lava brachte das Gletschereis über dem Vulkan zum Schmelzen und ließ Rauch und Asche kilometerhoch aufsteigen. Der Wind treibt sie über die britischen Inseln auf das europäische Festland.

Falls Flugzeuge durch die Aschewolken fliegen, können die sehr harten und scharfen Partikel gefährliche Schäden verursachen. Sie können unter anderem Flugzeugtriebwerke verkleben und zum Stillstand bringen sowie Sensoren zur Flugdatenermittlung beeinträchtigen. In Nord- und Nordwesteuropa wurden deshalb bereits am Donnerstag zahlreiche Flüge gestrichen. In Großbritannien sind alle Flüge mit einigen Ausnahmen bis mindestens Freitagabend gestrichen.

Mit Flugschein beim
FC einchecken

Nachdem bis Freitagabend der Flugbetrieb auf dem Flughafen
Köln/Bonn wegen der Aschewolke aus Island weiterhin eingestellt bleibt,
lädt der 1. FC Köln die in Köln “festsitzenden” Fluggäste zu seinem
Heimspiel gegen den VfL Bochum ein.

Gegen Vorlage eines gültigen Flugscheins,
aus dem hervorgeht, dass der Flug am heutigen Freitag ursprünglich vom
Köln/Bonn Airport gehen sollte, erhalten die Fluggäste eine Freikarte
für die Partie im RheinEnergieStadion, die um 20.30 Uhr angepfiffen
wird.

Karten am TicketPoint

Die
Fluggäste, die die Einladung des FC wahrnehmen möchten, können für das
FC-Spiel am TicketPoint einchecken. Der TicketPoint befindet sich in den
Abelbauten vor der Nordtribüne des RheinEnergieStadion. Freikarten
können nur ausgegeben werden, solange der Vorrat reicht.

Verleihung des ersten Kölner Opernpreises muss verschoben werden

Die ursprünglich für Samstag (17. April) geplante Verleihung des ersten
Kölner Opernpreises an die Sopranistin Anja Harteros muss verschoben
werden. Grund seien die derzeitigen Schwierigkeiten im europäischen
Flugverkehr, teilte die Stadt Köln am Freitag mit. Ein neuer Termin für
die Preisverleihung stehe noch nicht fest, werde aber rechtzeitig
bekanntgegeben.

Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD)
bedauert, dass es nicht zu der geplanten Preisverleihung im Rathaus
kommen kann. “Dass ein isländischer Vulkan die Premiere der Kölner
Opernpreisverleihung stoppen kann, hätte wohl kaum einer für möglich
gehalten”, sagte er.

Harteros sollte am Freitagabend noch
einen Auftritt in der Mailänder Scala haben. Ob sie rechtzeitig einen
Flug nach Köln nehmen könnte, sei derzeit wegen der Sperrungen im
europäischen Luftraum fraglich. Für den Laudator, Sir Peter Jonas, sei
eine Flugreise von England nach Köln zur Preisverleihung aus denselben
Gründen derzeit nicht möglich.

Der mit 10 000 Euro dotierte
Kölner Opernpreis wird vom Verein der Freunde und Förderer Kölner Kultur
erstmals in diesem Jahr gestiftet. Von 2011 an soll der Opernpreis alle
zwei Jahre im Rahmen des dann stattfindenden Kölner Opernballs
verliehen werden.

Autor: Quelle: ddp-nrw/ Tonia Haag