Es ist schneller passiert, als man zwinkern kann: Beim Radfahren wird vom Vordermann ein Stein hochgeschleudert, beim Fußball in der Schule landet ein Kopfball versehentlich auf dem Auge. Oft vergeht der Schmerz schon nach wenigen Minuten.
“Dennoch sollte man in solchen Fällen vorsichtshalber zum Augenarzt gehen, denn eine Blutung, ein Riss in der Netzhaut oder auch eine Teilablösung bleiben häufig unbemerkt, können aber fatale Folgen bis hin zur Blindheit haben”, warnt Dieter Schnell vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands.
Prinzipiell ist das Auge recht gut geschützt: Elastisch aufgehängt an sechs Muskeln und durch einen Fettmantel gepolstert, verkraftet es oft selbst spektakuläre Unfälle wie einen Schlag durch einen hart gespielten Tennisball erstaunlich gut. Andererseits wirken sich scheinbar harmlose Attacken häufig schlimm aus: Ein Basketball oder ein Fußball etwa scheinen gar nicht ins Auge zu passen – doch dieser Eindruck täuscht, weiß der Augenarzt aus Waldbröl bei Siegen: “Luftgefüllte Bälle passen sich beim Aufprall in ihrer Form dem Auge an. Wenn sie wieder abprallen, entwickeln sie eine Sogwirkung.” Das kann zu einer teilweisen oder vollständigen Netzhautablösung führen.
Zumindest bei sportlichen Aktivitäten kann derartigen Komplikationen mit einer gut angepassten Sportbrille vorgebeugt werden. “Diese haben unzerbrechliche Scheiben, eine besonders große Nasenauflage und einen nicht verformbaren, nicht berstenden Kunststoffrahmen, der sich beim Aufprall an den Augenhöhlenknochen abstützt”, erklärt Schnell und gibt zu bedenken: “Allein beim Schulsport entstehen jährlich rund 11.500 Augenverletzungen, die meisten könnten durch Schutzbrillen verhindert werden.”
Autor: ddp