Laut einer Umfrage ist Zoff in Deutschland Frauensache

Jede Frau streitet in Deutschland im Schnitt sage und schreibe 1.092 Minuten oder 18,2 Stunden pro Jahr. Die Männer bringen es dagegen auf gerade einmal 419 Minuten oder knapp 7 Stunden Zoff pro Jahr.  / copyright: rico kühnel / pixelio.de
Jede Frau streitet in Deutschland im Schnitt sage und schreibe 1.092 Minuten oder 18,2 Stunden pro Jahr. Die Männer bringen es dagegen auf gerade einmal 419 Minuten oder knapp 7 Stunden Zoff pro Jahr.
copyright: rico kühnel / pixelio.de

Zoff mit dem Partner, Ärger im Büro oder Streit im Straßenverkehr sind so unschön wie alltäglich. Doch wer hätte gedacht, dass in Deutschland die Frauen pro Jahr mehr als doppelt so lange streiten wie die Männer?

Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung
von 1.017 Personen ab 18 Jahren durch das Forschungsinstitut TNS Infratest im
Auftrag der ADVOCARD Rechtsschutzversicherung AG. Anja-Mareen Decker, Leiterin
der ADVOCARD-Rechtsabteilung, erläutert: „Wir wollten wissen, was die Deutschen
auf die Palme bringt und wie viel Zeit die Menschen hierzulande eigentlich
damit verbringen, sich zu streiten.“

Das „schwache Geschlecht“ zofft sich häufiger und länger

Jede Frau streitet in Deutschland im Schnitt sage und schreibe 1.092 Minuten
oder 18,2 Stunden pro Jahr. Die Männer bringen es dagegen auf gerade einmal 419
Minuten oder knapp 7 Stunden Zoff pro Jahr. Decker: „Die Umfrage hat gezeigt:
Frauen streiten im Schnitt länger und häufiger. Ein Grund dafür ist sicherlich
auch, dass sie eine kontrovers geführte Diskussion eher als unangenehmen Streit
empfinden, während die Männer solche Wortgefechte häufig noch nicht als
Streitigkeit klassifizieren.“ Während bei Frauen besonders der Umgangston die
Musik macht und damit Streit auslöst, reagieren die Männer vor allem allergisch
auf nicht eingehaltene Zusagen – etwa auf Unpünktlichkeit.


Jüngere Menschen sind streitlustiger

Besonders streitlustig und ausdauernd sind die Jüngeren. Mit zunehmendem Alter
nimmt dies wieder ab. Die vielzitierte Altersmilde scheint sich also mit der
Zeit tatsächlich bei vielen einzustellen. Im Alter werden die Deutschen
offenbar souveräner und damit auch friedlicher. Besonders die Deutschen ab 60
Jahren kommen ohne viele Streitigkeiten durch den Alltag. Pro Woche streiten
sie durchschnittlich nur 0,35 Mal. Die 30- bis 39-Jährigen suchen im selben
Zeitraum hingegen 1,72 Mal die Konfrontation. „Diese Altersgruppe ist in der
Regel besonders viel Stress ausgesetzt. Kleine Kinder zu Hause, hohe
Leistungsanforderungen bei der Arbeit und wenig Zeit für die eigenen Hobbys –
das zehrt gewaltig an den Nerven und macht reizbar“, interpretiert die Leiterin
der ADVOCARD-Rechtsabteilung.


Berufstätige suchen häufiger die Konfrontation

Mehr Stress, mehr Zoff – diese These wird durch ein weiteres Umfrageergebnis
bestätigt. So fliegen bei rund der Häfte der Berufstätigen (48 Prozent)
mindestens einmal in der Woche die Fetzen. Unter den Befragten ohne Beruf sind
es gerade einmal 37,7 Prozent. Jeden Tag zanken sich doppelt so viele
Berufstätige wie Menschen ohne Job. Decker: „Dass sich Berufstätige so viel
häufiger streiten, zeigt: Der Berufsalltag mit viel Stress und vielen
Reibungspunkten ist ein Nährboden für Streitigkeiten und Konflikte.“

Autor: Redaktion / ADVOCARD Rechtsschutz