Wohnungsnot für Studenten: Wohncontainer als Alternative?

Wohnungsnot für Studenten: Wohncontainer als Alternative? - copyright: pixabay.com
Wohnungsnot für Studenten: Wohncontainer als Alternative?
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Wer als zukünftiger Student einen Studienplatz ergattert hat, muss sich lediglich eine Wohnung aussuchen. So oder so ähnlich mag noch vor zehn Jahren die verbreitete Meinung gelautet haben. Leider ist dies heute keineswegs mehr so. Eine Lösung könnten Wohncontainer sein.

Während schon im Wintersemester 2012 in Deutschland rund 70.000 Wohnungen für Studenten gefehlt haben, steigen auch die Mietspiegel in begehrten Hochschulstädten dramatisch an. In Köln, Hamburg, Berlin oder München als Student eine preiswerte Wohnung schnell zu finden, erweist sich heute als schier unmögliches Unterfangen. Welche Wohnform kommt überhaupt in Frage? Pendeln, Studentenwohnheime sowie Wohngemeinschaften stellten bislang die einzigen Alternativen dar, nun gesellt sich eine weitere mit einem besonderen Pilotprojekt in Köln hinzu.

Think out of the box – Leben im Wohncontainer?

Mit einem ungewöhnlichen Wohnprojekt für Studenten macht der Kölner Stadtteil Ehrenfeld auf sich aufmerksam. Nach einem Vorreiter in Amsterdam wurden nun in Ehrenfeld die ersten Wohncontainer für Studenten errichtet. Was auf den ersten Blick an Umstände auf einer Baustelle erinnert, erweist sich bei erneuter Prüfung als sehr attraktive Alternative zur nervenaufreibenden Wohnungssuche in Köln. 24 Quadratmeter Wohnraum, Telefon und Internet, TV, Strom und Heizung inklusive als Wohn-Flatrate für 300 € im Monat hören sich in den Ohren von Studenten als unerreichbarer Traum an. Während der städtische Planungsausschuss sowie mehrere potentielle Investoren auf eine Freigabe der Stadt warten, entsteht in mehreren deutschen Universitätsstädten ein Trend hin zu alternativen Wohnformen für Studenten.

Neue studentische Wohntrends in Berlin und Freiburg

Im Berliner Stadtteil Treptow plant die Stadt eine ungewöhnliche Studentensiedlung mit insgesamt 400 aus China stammenden Frachtboxen, die umgebaut werden sollen. Bei zwölf Metern Länge und einer Höhe von 2,45 Metern ließe sich auf diese Weise eine optimale Übergangswohnung für Studenten zur Verfügung stellen, die noch auf Wohnungssuche sind. Was in Köln und Berlin offiziell geplant wird, versuchen Studenten in Freiburg „auf eigene Kappe“. Hier wohnen vier Studenten seit Oktober 2013 in Containern an einem stillgelegten Güterbahnhof.

Wie Studenten dennoch eine Wohnung finden können

Nach wie vor bleiben Wohngemeinschaften eine sehr beliebte Möglichkeit bei Studenten und bringen zahlreiche Vorteile mit sich, und das insbesondere in beliebten Universitätsstädten wie Hamburg, Köln oder München. Auf diese Weise schlagen alleine schon Nebenkosten wie Internet, Telefon und Strom weniger zu Buche, da sie durch mehrere Parteien geteilt werden. Ferner lässt sich zumeist ausschließlich mit einer Wohngemeinschaft ausreichend Wohnraum anmieten, sodass auch ein größeres Badezimmer und ein großes Wohnzimmer für die WG zur Verfügung stehen. Und nicht zuletzt gilt auch weiterhin in den meisten westdeutschen Großstädten, dass der Mietpreis für eine kleinere Wohnung in Relation immer höher ist als der einer deutlich größeren Wohnung.

Auch Studentenwohnheime bleiben eine beliebte Alternative. Hier profitieren die Studenten von einer kompletten Infrastruktur rund um Telefon, Internet und fest installierten Waschmaschinen. Nicht zuletzt überzeugen die meisten studentischen Wohnheime in Deutschland mit sehr attraktiven Mietpreisen, die das studentische Budget deutlich entlasten können.

Fazit: Während die Wohnungsknappheit in deutschen Studentenstädten unaufhaltsam voranschreitet, werden Wohngemeinschaften, Studentenwohnheime und kleine Appartements um eine weitere Alternative ergänzt, namentlich Wohncontainer. Zwar handelt es sich in diesen Fällen zumeist nur um ein sogenanntes Wohnen auf Zeit bis die tatsächliche Wohnung gefunden ist, doch können sich Studenten auf diese Weise sowohl Geld als auch kostbare Nerven sparen und die Wohnungssuche deutlich entspannter angehen.