Morgen kommt der Weihnachtsmann …

Morgen kommt der Weihnachtsmann ... / copyright: Ralph Kißner / pixelio.de
Morgen kommt der Weihnachtsmann …
copyright: Ralph Kißner / pixelio.de

Morgen? Klar doch, wenn gestern der 6. September 2015 war, dann kommt der Weihnachtsmann am 7. September. Draußen 22 Grad, blauer Himmel, Eiszeit wenn überhaupt im Eiscafé, und Aldi, Lidl, Penny und Co. haben aufgerüstet.

Mit der so beliebten Lebkuchenmischung bestehend aus Sternen, Herzen und Brezeln. Aber bitte die mit Zartbitterschokolade umhüllten. Printen, Marzipankugeln, Spitz- und Baumkuchen zusammengepfercht auf ein paar Quadratmetern Verkaufsfläche. Und die Spekulation mit Spekulatius geht auch jedes Jahr auf, der Abverkauf ist so selbstverständlich wie die Deutsche Meisterschaft für den FC Bayern München.

Na gut, Weihnachten bedeutet nun mal Konsum, aber Süßes im September muss nicht sein. Obwohl, in einem anderen Zusammenhang muss auch ich mich schon im September darum kümmern, was Weihnachten auf den Tisch kommt. Besser gesagt wo es auf den Tisch kommt. Als Teil einer Großfamilie gilt es, für den ersten Weihnachtstag ein Restaurant zu suchen, das zum einen geöffnet hat, zum andern die passenden Räumlichkeiten für eine mehr als 20 Mann starke Truppe bereitstellen kann. Ach ja, und dann soll‘s auch noch allen schmecken. Das Ganze hat Tradition, und wir schaffen es jedes Jahr aufs Neue, eine Lokalität zu finden, die unseren Anforderungen gerecht wird. Und nein, wir waren noch nie am ersten Weihnachtstag bei McDonalds.

Also Weihnachtsnaschereien im September gehen gar nicht, für mich ein echtes Ärgernis. Auf Restaurantsuche gehen, hier und da mal Probe essen – feine Sache. Und dann kommt die Sache mit dem Weihnachtsbaum, von meiner Frau liebevoll als Jupp bezeichnet. Der muss gerade gewachsen sein, groß sein, dicht sein, ohne Löcher. Und preislich sollte er auch in einem gewissen Rahmen bleiben. Jupp ist jedes Jahr der große Unbekannte. Wir starten zehn Tage vor dem Heiligen Abend und haben mit Glück im ersten Anlauf Jupp gefunden, der ein paar Tage auf der Terrasse auf seinen Einsatz warten muss. Weihnachtsfreude pur. Stressig wird das Ganze, wenn auch am vierten Advent noch kein Nordmann den Weg in unser Wohnzimmer gefunden hat. Denn der zweitbeste Jupp hat unter den kritischen Blicken meiner Frau keine Chance. Also auf zum nächsten Verkaufsstand. Vielleicht sollte der Abverkauf im September starten?

Auch beim Kauf der Weihnachtsgeschenke kann man Frühstarter oder Spätzünder sein. Erstgenannter macht sich viele Gedanken über das passende Präsent, verpackt es liebevoll und kreativ, und freut sich, wenn er mit seinem Geschenk ins Schwarze getroffen hat. Der Spätzünder eilt am 24. Dezember, wenn es nicht gerade ein Sonntag ist, in die Parfümerie und lässt einpacken. Ach ja, und dann gibt es ja noch die Paare, die in Sachen Geschenke einen Nichtangriffspakt ausgehandelt haben.

Sie sollten jetzt sofort starten und bloggen, was sie an Weihnachten nervt, und welches die schönen Seiten dieser Festtage sind. Was überwiegt bei ihnen? Friede, Freude, Eierkuchen? Oder Streit und Leid und Lebkuchen? Dafür gibt es die Blogparade, und bis zum 25. Oktober 2015 können sie in der Parade mitmarschieren. Senden sie ihren Weihnachts-Hassblog, oder mailen sie ihre Gedanken zur „wonderful christmas time“. Oder packen sie beides unter eine Headline. Aber Obacht, der Weihnachtsmann liest mit.