Im krassen Gegensatz zur sportlichen Entwicklung “ihres” 1. FC Köln auf dem Rasen und demzufolge auch in der Fußball-Bundesliga-Tabelle hat wiederholt das Auftreten zahlreicher Kölner Störer und “Problem-Fans” anlässlich der Begegnung mit RB Leipzig am Sonntag (25. September 2016) gestanden. Bereits vor dem – aufgrund dessen verspäteten – Anpfiff gegen 17.45 Uhr richtete sich die Aggression der Krawallmacher sowohl gegen Angehörige der Gäste-Szene und deren Fahrzeuge als auch eingesetzte Polizisten. Ein Beamter wurde erheblich verletzt.
Polizei mit Schlagstöcken und Pfefferspray im Einsatz
Als gegen 16 Uhr der Gäste-Mannschaftsbus aus der Innenstadt – wo er bereits vor dem Hotel mit Eiern beworfen worden war – das RheinEnergieSTADION erreichte, wurde ihm die Einfahrt in die dortige Tiefgarage durch circa 270 Kölner effzeh-“Fans” schlagartig und vehement verwehrt. Der Bus wurde daraufhin unter polizeilicher Begleitung zu einem anderen Eingang umgeleitet, damit die Leipziger Delegation unbehelligt ins Stadion gelangen konnte. Circa 200 Kölner Störer reagierten auf die veränderte Situation, indem sie nun versuchten, den alternativen Stadion-Zugang zu stürmen. Unter Schlagstock- und Pfefferspray-Einsatz durch eingesetzte Bereitschaftspolizeikräfte musste eine direkte Konfrontation mit den Gästen unterbunden werden.
Im Verlauf dieser Auseinandersetzung wurde ein Polizist zeitweise von mehreren Angreifern umringt, geschlagen und getreten. Der Beamte verbleibt infolgedessen für eine Woche dienstunfähig. Gleichzeitig kam es zu mehreren Raubdelikten im Umfeld des Stadions mit dem Ziel, Eintrittskarten oder auch einen Leipziger Fan-Schal zu erbeuten. Ein Kölner, der sich Zutritt zum Gästebereich verschafft hatte, wurde gegenüber dem Sicherheitsdienst laut und handgreiflich. Zur Unterstützung mussten Polizeikräfte entsandt werden. Demgegenüber verlief die Begleitung der Leipziger Fan-Szene vom Gäste-Parkplatz aus sowie deren Einlass-Kontrollen ohne besondere Vorkommnisse.
Während des Spiels zerstachen unbekannte Täter auf dem Gäste-Parkplatz an sieben Kleinbussen die Reifen. Auch in der Nachspielphase machte die Kölner Problem-Szene ihr massives Aggressionspotential weiterhin deutlich. Nach dem Abpfiff versuchten insgesamt circa 100 Kölner Störer in Richtung Gästeblock durchzubrechen. Auch dieses Vorhaben konnte nur durch erneuten Schlagstock- und Pfefferspray-Einsatz der Polizeikräfte vereitelt werden. Diese legten im Anschluss insgesamt 16 Strafanzeigen wegen Raubes, Widerstands, Landfriedensbruchs, Körperverletzung und Sachbeschädigung vor.
Kölns Polizeipräsident bilanziert: Beschämendes Auftreten von Kölner Fußball-Chaoten
Polizeipräsident Jürgen Mathies hierzu: “Es ist sehr bedauerlich, dass der erfolgversprechende Start des 1. FC Köln in die Saison durch das beschämende Auftreten dieser Straftäter überschattet wird. Durch die wiederholten gewalttätigen Angriffe von Kölner Fußball-Chaoten auf Gäste und Polizisten wird nicht nur das Ansehen des FC, sondern auch dasjenige der Stadt Köln mit Füßen getreten. Die Polizei Köln wird konsequent gegen diese Gewalttäter vorgehen, nicht zuletzt zum Schutz der zahlreichen echten FC-Fans.”
Immer wieder Vorkommnisse mit Problem-“Fans”
Zumal Polizisten der Bereitschaftspolizei bereits am Samstag (24. September 2016) ähnlich üble Erfahrung mit – in diesem Falle Gäste-“Fans” des Wuppertaler SV – machen mussten. In der Innenstadt traten diese einem Polizisten in den Bauch und schlugen ihn mehrfach gegen den Kopf. Nach Abpfiff des Regionalliga-Spiels gegen den 1. FC Köln II im Franz-Kremer-Stadion um 15.50 Uhr hatten Wuppertaler Chaoten einen vom FC angemieteten Shuttlebus, der sie zum Bahnhof Deutz/ Messe fahren sollte, unvermittelt beschädigt und am “Filzengraben” gestoppt.
Ausgestiegene Störer gingen dort auf eingesetzte Beamte los. Unter Einsatz von Pfefferspray mussten die Aggressoren in den Bus zurückgetrieben werden. Für die verbleibende Fahrtstrecke mussten Polizeikräfte im Bus mitfahren. Am Deutzer Bahnhof wurden die Personalien der Tatverdächtigen in Zusammenarbeit mit dort bereitgestellten Kräften der Bundespolizei festgestellt. Neun Strafanzeigen wegen Widerstandes, Körperverletzungen, Beleidigungen, Landfriedensbruchs und Sachbeschädigungen wurden vorgelegt.