Wallraf-Richartz-Museum überrascht mit Werner Herzog und Godefridus Schalcken

700 Jahre Kunst in einem Haus: Das Wallraf-Richartz-Museum. / copyright: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
700 Jahre Kunst in einem Haus: Das Wallraf-Richartz-Museum.
copyright: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud

Gleich zwei Premieren bietet das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud in seinem Ausstellungsprogramm für das kommende Jahr: Im Frühjahr 2015 zeigt das Kölner Haus als erstes europäisches Museum überhaupt die spektakuläre Videoinstallation “Hearsay of the soul” von Werner Herzog.

Das Wallraf bringt die außergewöhnliche Arbeit des großen deutschen Filmemachers mit ausgewählten Werken des kaum bekannten, aber brillanten Barockkünstlers Hercules Segers zusammen. Herzog sieht in Segers den “Vater der Moderne” und bezeichnet seine Videoarbeit als “Pilgerreise” zu dem Künstler, der schon Rembrandt als Vorbild diente. “Werner Herzog & Hercules Segers – Seelenlandschaften” läuft vom 14. April bis zum 12. Juli 2015.

Im Herbst 2015 lädt die Gemäldegalerie dann zu einer weiteren kunsthistorischen Entdeckung ein: “Schalcken – Gemalte Verführung” ist die erste große Überblicksausstellung zu dem bedeutenden holländischen Feinmaler Godefridus Schalcken, der vor allem durch seine effektvollen Kerzenlichtgemälde berühmt wurde. Dafür holt das Wallraf mehr als 80 Gemälde aus Museen und Sammlungen in der ganzen Welt exklusiv nach Köln, wo sie vom 25. September 2015 bis zum 24. Januar 2016 zu sehen sind.

“Mit den Impressionisten entlang der Seine”, so heißt eine Sammlungspräsentation, die das Museum anlässlich des 90. Geburtstags seines Stifters Gerard J. Corboud (*18. Mai 1925) zeigt. Zahlreiche impressionistische Meisterwerke von Caillebotte, Monet, Morisot, Renoir oder Signac machen den Besuch zu einer farbenfrohen Reise (14. Mai bis 27. September 2015) durch die eigene Sammlung des Hauses.

Zudem präsentieren sich im Graphischen Kabinett des Wallraf wieder kleinere, aber äußerst anspruchsvolle Ausstellungen: Neben “Giovanni Maria Morandi – Ein Barockkünstler in Rom” und “Amor & Psyche – Über das Begehren” wird vor allem die Sonderschau “Provenienz Macht Geschichte” das Interesse der Öffentlichkeit wecken. Das Museum stellt dabei die ersten Ergebnisse eines Forschungsprojekts vor, mit dem das Haus seine Ankäufe von Graphiken während des Nationalsozialismus kritisch untersucht. Neben Zeichnungen von Friedrich, Runge und Menzel präsentiert das Wallraf den Besuchern vor allem einen spannenden Einblick in die verschiedenen Recherchemethoden der aktuellen Provenienzforschung.

Weitere Infos unter: www.wallraf.museum

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di