"Club der roten Bänder" ab 09.11.2015 immer montags um 20:15 Uhr auf VOX

'Club der roten Bänder' mit (v.l.) Alex (Timur Bartels), Jonas (Damian Hardung), Hugo (Nick Julius Schuck), Anton 'Toni' (Ivo Kortlang), Emma (Luise Befort) und Leo (Tim Oliver Schultz) / copyright: Guido Lange / VOX
‘Club der roten Bänder’ mit (v.l.) Alex (Timur Bartels), Jonas (Damian Hardung), Hugo (Nick Julius Schuck), Anton ‘Toni’ (Ivo Kortlang), Emma (Luise Befort) und Leo (Tim Oliver Schultz)
copyright: Guido Lange / VOX

Sie sind krank, aber nicht allein! Leo (Tim Oliver Schultz), Jonas (Damian Hardung), Toni (Ivo Kortlang), Alex (Timur Bartels), Hugo (Nick Julius Schuck) und Emma (Luise Befort) führen ein ganz besonderes Leben: Die Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren sind krank und verbringen eine lange Zeit im Krankenhaus.

Hier ist ihre Welt zwar klein – doch deswegen nicht weniger lebenswert und aufregend als „draußen“! Als Leo erfährt, dass eine richtige Clique immer aus sechs bestimmten Charakteren besteht, organisieren sie sich als „Der Anführer“, „Der zweite Anführer“, „Der Schlaue“, „Der Hübsche“, „Der gute Geist“ und „Das Mädchen“. Zwischen Leben und Tod, Rollstuhl-Rennen und Operationen, warmherzigen Besuchen und kühler Medizin, entsteht unter den jungen Patienten eine tiefe Verbundenheit. Die ungleichen Kranken, die in ihren früheren Leben nur wenig gemeinsam hatten, legen sich als Erkennungszeichen rote OP-Armbänder an und gründen den „Club der roten Bänder“. Als Team erleben sie im Krankenhaus nicht nur viele Abenteuer, sondern auch wahre Freundschaft und unglaubliche Lebensfreude.

Von Katalonien in die Welt!

Die Dramedy-Serie „Club der roten Bänder“ basiert auf den wahren Erlebnissen von Albert Espinosa. In seinem 2008 erschienenen Debütroman „El mundo amarillo“ („Glücksgeheimnisse aus der gelben Welt“) beschreibt der katalanische Autor, Schauspieler und Regisseur autobiografisch seine Jugend, die vom Kampf gegen den Krebs geprägt war. Über zehn Jahre verbrachte Espinosa immer wieder im Krankenhaus – doch er besiegte die Krankheit mit Hilfe seiner Freunde und unbändiger Lebenslust. Die Erinnerungen an die „schönste Zeit seines Lebens“ berührten seine Leser, allein in Spanien und Lateinamerika wurden mehr als eine Million Exemplare des Bestsellers verkauft. Als Drehbuchautor und Co-Produzent brachte Espinosa die Geschichte rund um sechs Jugendliche mit der Serie „Polseres Vermelles“ im Jahr 2011 auch ins spanische Fernsehen – mit unglaublichem Erfolg. Denn im Gegensatz zu Krankenhaus-Serien, die sich meist um den Alltag der Ärzte drehen, nimmt „Club der roten Bänder“ die einzigartige Sicht der Patienten ein. Für sie ist das Krankenhaus kein Arbeitsplatz, sondern der Ort, an dem sie ihr Leben verbringen.

Bis heute wurde die lebensbejahende Serie in 13 Ländern adaptiert und in 18 Ländern ausgestrahlt. Besonders beliebt ist „Club der roten Bänder“ in Italien, wo „Braccialetti Rossi“ seit 2014 läuft und bereits eine dritte und vierte Staffel geplant sind. Aber auch in Lateinamerika ist „Pulseras Rojas“ ein Hit und wird in Adaptionen von Mexiko bis Chile gesendet.

In Deutschland produziert Bantry Bay Productions GmbH & Co. KG zehn Folgen „Club der roten Bänder“ im Auftrag von VOX. Die Dreharbeiten finden von Juni bis Oktober 2015 in Monheim, Köln und Umgebung statt.

Als Produzenten für die erste eigenproduzierte Serie in der Geschichte von VOX zeichnen Jan Kromschröder und Gerda Müller verantwortlich, Producerin ist Frauke Neeb, Autoren sind Arne Nolting und Jan Martin Scharf, Regie führen Richard Huber, Felix Binder, Andreas Menck und Sabine Bernardi.

Weitere Infos unter: www.vox.de/cms/neue-vox-serie-club-der-roten-baender-startet-am-09-november-2015-2345619.html

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Schauspieler, Interviews und Infos zur neuen VOX-Serie “Club der roten Bänder!

TIM OLIVER SCHULTZ (*1988) SPIELT LEO – “DER ANFÜHRER”

Leo (Tim Oliver Schultz) Foto: VOX/Martin Rottenkolber

Leo lebt bereits seit neun Monaten im Krankenhaus. Wegen einer Krebserkrankung musste ihm ein Bein amputiert werden – trotzdem begleitet ihn die ständige Angst, dass die heimtückische Krankheit zurückkommt. Der „Veteran des Krankenhauses“ fühlt sich ohne seine Freunde aus der Heimat oft einsam. Doch der meist gut gelaunte Jugendliche lässt sich nicht so leicht unterkriegen – und entwickelt den Plan für den „Club der roten Bänder“. Mit seiner Schlagfertigkeit und viel Humor gelingt es ihm schnell, aus unterschiedlichsten Persönlichkeiten wahre Freunde zu machen. 

Filmografie-Auswahl: Vampirschwestern 2 + 3 (2014 + 2015) / Kripo Holstein: Die letzte Vorstellung (2014) / SOKO Köln: Der Gartenpirat (2013) / Systemfehler – Wenn Inge tanzt (2013) / Cobra 11: Engel des Todes (2012) / Vater aus heiterem Himmel (2010) / Siebenstein: Häuptling tapferer Rabe (2009) / Der Vulkan (2009) / Die Welle (2008)

DAMIAN HARDUNG (*1998) SPIELT JONAS – “DER ZWEITE ANFÜHRER”

Jonas (Damian Hardung) Foto: VOX/Martin Rottenkolber

Der freundliche und zurückhaltende Jonas findet in Leo schnell einen guten Freund – denn die beiden teilen das gleiche Schicksal. Auch Jonas muss aufgrund seiner Krebserkrankung ein Bein amputiert werden. Und mit Leo hat er einen Spaß-Experten an seiner Seite, der ihm hilft, sich gebührend von seinem Bein zu verabschieden und den Verlust zu verarbeiten.

Filmografie-Auswahl: Comeback der Träume (2016) / Du bist kein Werwolf: Gruppenzwang (2013) / Mord in Eberswalde (2013) / Clara und das Geheimnis der Bären (2013) / Die Holzbaronin (2012) / Transpapa (2012) / Unter Frauen (2012) / Ein Fall für die Anrheiner: Reifeprüfung (2011)

IVO KORTLANG (*1994) SPIELT TONI – “DER SCHLAU
E”

Toni (Ivo Kortlang) Foto: VOX/Martin Rottenkolber

Toni, der eigentlich Anton heißt, hat eine milde Ausprägung des Asperger-Syndroms und landet nach einem Moped-Unfall im Krankenhaus. Er sagt, was er denkt und „funkt“ auf einer anderen Frequenz, sodass er sogar in der Lage ist, über seine Gedanken mit dem Koma-Patienten Hugo zu kommunizieren.

Filmografie Auswahl: Unter Gaunern (2015) / Bibi und Tina – Voll verhext (2014) / Doktorspiele (2014) / Mona kriegt ein Baby (2014) / Komasaufen (2013) / Die schwarzen Brüder (2013) / Ameisen gehen andere Wege (2011) / Rosa Roth – Der Fall des Jochen B. (2008)

TIMUR BARTELS (*1995) SPIELT ALEX – “DER HÜBSCHE”

Alex (Timur Bartels) Foto: VOX/Martin Rottenkolber

Alex ist gemein, arrogant, respektlos – und schwer herzkrank. Der Junge aus reichem Hause macht es seinen Mitmenschen nicht leicht, ihn zu mögen. Bis er mit Leo im Aufzug stecken bleibt und einen Herzinfarkt erleidet. Als Teil des „Clubs“ zeigt er immer mehr freundliche und liebenswerte Facetten seiner Persönlichkeit – und doch ist es fast so, als schäme er sich dafür, plötzlich ein guter Kerl zu sein.

Filmografie Auswahl: Ben Venuto (2015) / Wo willst du hin, Habibi? (2015) / Du Mädchen (2015) / Gute Zeiten, schlechte Zeiten (2014 / 2 Folgen) / Renn Ronny Renn (2014) / Affekt (2014) / Murmel (2014) / Ein Kilo Federn (2014) / Am Ufer (2014)

NICK JULIUS SCHUCK (*2001) SPIELT HUGO – “DER GUTE GEIST”

Hugo (Nick Julius Schuck) Foto: VOX/Martin Rottenkolber

Hugo liegt seit zwei Jahren im Koma, nachdem er im Schwimmbad vom 10-Meter-Turm stürzte. Obwohl viele denken, dass er in seinem Tiefschlaf nichts mitbekommt, weiß er ganz genau, was im Krankenhaus vor sich geht. So nimmt er im „Club der roten Bänder“ die Aufgabe des „Guten Geists“ ein – und meistert sie mit Bravour. Der optimistische Junge kommentiert die Geschehnisse aus dem Off.

Filmografie-Auswahl: Katie Fforde: Das Weihnachtswunder von New York (2014) / Alarm für Cobra 11 (2014 / 4 Folgen) / SOKO Köln: Ein neues Leben (2013) / Tatort Köln: Trautes Heim (2013) / Sturmfrei (2012 / 3. Staffel) / Der letzte Bulle: Aller guten Dinge sind drei (2012) / Der letzte schöne Tag (2011) / Ladykracher (2009-2011)

LUISE BEFORT (*1996) SPIELT EMMA – “DAS MÄDCHEN”

Emma (Luise Befort) Foto: VOX/Martin Rottenkolber

Emma leidet unter Magersucht und lebt schon seit vielen Monaten auf der Station für essgestörte Mädchen. Sie fühlt sich unattraktiv, hat Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen und eine Besserung ihrer seelischen Probleme ist nicht in Sicht – bis sie im Krankenhaus Leo und Jonas kennenlernt und ein wichtiger Teil des „Clubs“ wird. Dadurch eröffnet sich ihr eine neue Welt, in der sie geschätzt und von zwei Jungs sogar begehrt wird. 

Filmografie-Auswahl: Der Lack ist ab (2015) / Zum Teufel mit der Wahrheit (2015) / Armans Geheimnis (2015) / Block B – Unter Arrest (2015) / Jesus cries (2015) / Die Toten von Hameln (2014) / Wege zum Glück (2012) / Putzfrau Undercover (2008) / Heimliche Liebe – Der Schüler und die Postbotin (2005)

INTERVIEW: TIM OLIVER SCHULTZ

Leo (Tim Oliver Schultz) Foto: VOX/Martin Rottenkolber

Was hat dich an der Rolle besonders fasziniert?

Leo ist ein Löwe! Er kämpft gegen seine Krankheit, für seine Freunde und für das Leben. Diese ständige Kampfbereitschaft in einem Umfeld, in dem Leben und Tod den Alltag maßgeblich prägen, reizte mich total. Leo ist ein typischer Anführer. Er gründet den Club der roten Bänder und motiviert seine Freunde, das Beste aus ihrer Zeit im Krankenhaus zu machen. Er gibt ihnen auf sehr natürliche, intuitive Weise Kraft und hält den Club zusammen. Meine Figur erfährt furchtbares Leid und blickt ihrem eigenen Tod und dem vieler Freunde direkt ins Auge. Trotzdem wird durch Leo eine lustige, wunderschöne und vor allem wahre Geschichte voller Glück, Liebe und Fröhlichkeit erzählt.

Du musstest dir für deine Rolle eine Glatze schneiden lassen. Was war das für ein Gefühl?

Es war ein abgefahren
es Gefühl, mir eine Glatze schneiden zu lassen! Ich habe ziemlich volles, dickes Haar und davon recht viel. Ich hatte keinerlei Bedenken diesen Schritt zu machen, aber als der Tag dann gekommen war, hatte ich ehrlich gesagt  ganz schön Muffensausen. Inzwischen habe ich mich aber sehr daran gewöhnt! Parallel drehte ich „Vampirschwestern 3“, wo ich eine lange Perücke tragen musste. Da freute ich mich dann immer total, wenn ich die ablegen konnte und endlich wieder meine Glatze zurück hatte.

Wie hast du dich auf deine Rolle vorbereitet?

In der Vorbereitung war ich mehrmals in Krankenhäusern und traf mich unter anderem mit Justin, der ähnlich lange im Krankenhaus auf der Onkologie war, als er so alt war wie Leo. Auch Justin musste mehrere Chemozyklen durchmachen und verlor einige seiner „Mitinsassen“. Er und sein Vater erzählten mir ausgiebig von der Zeit; von den Momenten, in denen man kraftlos wurde und in denen Kids während der Chemo nichts lieber als sterben wollten. Genauso erfuhr ich aber auch von Jugendlichen, die auf der Onkologie eine „unvergesslich-schöne Zeit“ hatten! Ich lernte von Krankenschwestern und Oberärzten viel über den Zusammenhalt und die außergewöhnlichsten Freundschaftsgefüge in Kinderstationen, was mir viel Inspiration für meine Arbeit an der Figur Leo gab.

INTERVIEW: DAMIAN HARDUNG

Jonas (Damian Hardung) Foto: VOX/Martin Rottenkolber

Der Autor des spanischen Originals, Albert Espinosa, hat euch am Set besucht. Er hat das Gleiche erlebt, wie Jonas. Wie war die Begegnung für dich?

In nur kurzer Zeit merkt man, dass Albert Espinosa ein unbeschreiblicher Mensch ist. Seine positive Ausstrahlung erklärt die besonderen Momente der Serie. Herr Espinosa hat das Gleiche erlebt wie Jonas, aber auch Leo, weswegen für mich die wichtigste Frage war, wer von beiden Charakteren auf ihm basiert. Albert Espinosa ist aber sowohl Jonas als auch Leo. Am Anfang war er Jonas, der Neue im Krankenhaus, bis er durch seine Erfahrung zum Anführer Leo wurde. Es war unglaublich zu erfahren, dass keine der Personen in der Serie ausgedacht sind, sondern alle eine wichtige Rolle in seinem Leben gespielt haben. Mir wurde klar, welches Privileg ich genieße, ein solches Lebenswerk zu verkörpern.

Genau wie deinem Kollegen Tim wurden auch dir die Haare abrasiert. Was war das für ein Gefühl?

Der Unterschied bei Tim und mir war der, dass ich mir als Jonas meine Haare vor der laufenden Kamera abrasiert habe. Dadurch war meine Gefühlslage entsprechend der von Jonas – wütend, angsterfüllt aber zugleich mutig genug das Schicksal selbst zu bestimmen. Erst nach dem Take war ich etwas erschrocken beim Blick in den Spiegel. Mir wurde klar, welche Bedeutung Haare für unser Aussehen haben. Einmal wurde mir der Zutritt in eine Diskothek untersagt mit dem Hinweis, dass Nazis nicht erwünscht seien. Aber mittlerweile erschrecke ich mich nicht mehr jedes Mal, wenn ich in den Spiegel schaue.

Ein junger Mensch mit Glatze – Schauen dich die Leute auf der Straße anders an?

Natürlich merkt man die Blicke der Menschen auf der Straße. Dabei gibt es drei verschiedene Gesichtsausdrücke: neugierig, verwundert und mitleidig. Die mitleidigen Blicke sind die schlimmsten, weil sie die Normalität zerstören. Ich kann nur anfangen zu begreifen inwieweit eine Glatze tatsächlich erkrankten Menschen zu schaffen machen muss. Bereits nach der jetzigen Zeit freue ich mich schon auf den Tag, an dem ich in der Stadt wieder in der Menge der Menschen verschwinden kann, ohne schief angesehen zu werden.

INTERVIEW: IVO KORTLANG

Toni (Ivo Kortlang) Foto: VOX/Martin Rottenkolber

Was war für dich die größte Herausforderung an deiner Rolle?

Die größte Herausforderung war für mich am Anfang, die Rolle Toni zu 100 Prozent anzunehmen. So, dass sie sich gut anfühlt und für mich natürlich zu spielen ist. Weil ich bei Toni gewisse Emotionen, die für mich ganz normal sind, nicht auf meine natürliche Weise zeigen darf.

Sind am Set auch echte Freundschaften entstanden?

Wir Schauspieler hatten einen langen Vorlauf mit Casting und Leseproben und daher kannten wir uns alle schon gut. Wir haben insgesamt eine sehr lange Drehzeit mit dem Team und da entstehen Freundschaften von ganz allein.

Hast du dich bei der Vorbereitung mit dem Asperger-Syndrom beschäftigt?

Ich hatte ein persönliches Gespräch und mehrere Telefonate mit einem Autismus-Experten, der schon seit 20 Jahren mit Autisten zusammenarbeitet. Mir war es persönlich besonders wichtig, die Rolle so realistisch wie möglich darzustellen.

INTERVIEW: TIMUR BARTELS

Alex (Timur Bartels) Foto: VOX/Martin Rottenkolber

Was hat dich besonders an deiner Rolle gereizt?

Mir war wichtig, dass man Alex verstehen kann. Warum verhält er sich so bösartig und gibt es dafür Gründe? Sein Charakter ist durchaus komplex. Die Reise zu Alex, um an die kleinen Details zu kommen, hat mich sehr gereizt. Aber das Ganze ist nicht nur für Alex, im wahrsten Sinne des Wortes, durch seine Krankheit, ein Herzensprojekt, sondern auch für mich persönlich. Ich würde mich freuen, kranken Menschen mit dieser Serie und der Rolle Alex Mut machen zu können.

Alex ist erstmal ein richtiger Unsympath. Macht es Spaß so einen Charakter zu spielen?

Ich habe Alex nie als Unsympath gesehen. Meine Aufgabe ist es ja nicht, meine Figur zu bewerten und zu beurteilen, ob sie gut, böse, sympathisch oder unsympathisch ist. Ich versuche den Charakter zu verstehen, sich gegen seine Ängste und Probleme zu stellen und für seine Wünsche und Träume zu kämpfen. Wie man den Charakter findet, kann jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden. Alex ist mir persönlich sehr ans Herz gewachsen, weil er einfach ein schweres Schicksal hat, was man keinem Jugendlichen wünscht. Er ist schwer krank, weiß nicht was er hat, hat keine Kontrolle über sein Leben und keine Familie, die ihm festen Halt gibt.

Sind beim Dreh bleibende Freundschaften entstanden?

Die meisten Freundschaften sind mit den Mitgliedern vom „Club der roten Bänder“ entstanden. Ich bin sehr glücklich, das Projekt mit dieser Bande gemacht zu haben. Aber das ganze Team ist für mich Familie geworden. Ich habe noch nie so viel Herz bei einem Projekt erlebt wie hier. Vom Set, über das Produktionsbüro bis hin zum Sender. Ich habe das Gefühl wir sind eins und ich kann nicht dankbar genug für die Offenheit, Unterstützung und Herzlichkeit sein, die ich bekommen habe. Sehr viele Menschen habe ich in mein Herz geschlossen. Einmal drin, immer drin!

INTERVIEW: NICK JULIUS SCHUCK

Hugo (Nick Julius Schuck) Foto: VOX/Martin Rottenkolber

Du spielst einen Koma-Patienten. Wie hast du dich darauf vorbereitet?

Wie soll man sich auf diese Rolle überhaupt vorbereiten können?! Ich habe versucht, mich in Hugo hineinzuversetzen, was mir bei Sprechszenen oder „Voice-over“ einfacher gelingt, als bei Szenen, in denen er „nur“ liegt.

Fiel es dir manchmal schwer, ruhig liegen zu bleiben?

Eigentlich war es kein Problem für mich, ruhig liegen zu bleiben. Nur, wenn zum Beispiel während des Drehs meine Nase mal ganz doll gejuckt hat. Dann musste ich mich sehr zusammenreißen.

Warst du selbst einmal im Krankenhaus?

Ich war schon einmal im Krankenhaus, lag aber noch nie wegen einer bestimmten Krankheit länger dort.

INTERVIEW: LUISE BEFORT

Emma (Luise Befort) Foto: VOX/Martin Rottenkolber

Du warst beim Dreh „allein unter Jungs“. Wie war die Arbeit am Set?

Die Arbeit am Set war super und die Jungs sind mir richtig ans Herz gewachsen. Aber es gab neben den Darstellern natürlich noch viele andere Team-Mitglieder, darunter auch Frauen. Und zwischendurch hatte ich auch Szenen mit anderen Schauspielerinnen, daher war ich nicht die ganze Zeit komplett „allein unter Jungs“. Es hat total viel Spaß gemacht, mit jedem Einzelnen zu arbeiten. Wir waren hinterher schon fast eine Familie und es wurde viel gelacht am Set.

Hast du dich im Vorfeld mit dem Thema Essstörung auseinandergesetzt?

Ich habe mich sehr intensiv mit dem Thema Essstörungen auseinandergesetzt. Zum Beispiel habe ich mir Dokumentationen angeschaut, habe viel in Fachbüchern nachgelesen und ich hatte auch Kontakt zu einem Mädchen, das früher magersüchtig war. Für meine Rolle hat es mir sehr geholfen, mit ihr über das, was sie erlebt hat, zu sprechen.

Kannst du dich an eine besonders skurrile oder lustige Szene erinnern?

Es gab einen sehr schrägen Vorfall in einer Szene, in der Emma sich dazu entscheidet, ihr Essen wegzuwerfen. Damit der Teller bei der Szene nicht verrutschen konnte, hatte die Ausstattung den Unterteller mit einem Klebe-Gummi am Tablett fixiert. Das Problem war nur, dass ich nichts davon wusste. Ich wollte also dynamisch den Teller anheben und war total irritiert, dass das so schwierig war – da hing der Unterteller noch am Tablett und dieses Gummi zog sich zeitlupenartig lang und länger. Ein extrem witziger Moment für das ganze Team, das beobachtet hat, wie Emma zieht und zieht und den Teller nicht wegnehmen kann. Ich muss ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut haben!

AUTOR ALBERT ESPINOSA IM INTERVIEW

Autor Albert Espinosa (r.), Darsteller Damian Hardung Foto: VOX/Martin Rottenkolber

In Ihrem Buch „Glücksgeheimnisse aus der gelben Welt“, im Spanischen „El mundo amarillo“, gehen Sie auf sehr persönliche Erlebnisse Ihres Lebens ein…

„Glücksgeheimnisse aus der gelben Welt“ handelt vor allem davon zu verstehen, dass jeder Verlust auch ein Gewinn ist. Ich spreche über mein Leben, in dem ich gelernt habe, gegen den Krebs zu kämpfen. Es ist nicht traurig zu sterben, sondern traurig nicht intensiv zu leben – darüber schreibe ich in meinem Buch und darum geht es auch in der katalanischen Serie „Pulseres vermelles“, der Vorlage für „Club der roten Bänder“.

Sie haben es geschafft eine sehr langwierige Krankheit zu überwinden. In „Glücksgeheimnisse aus der gelben Welt“ schreiben Sie: „Ich war glücklich mit dem Krebs. Diese Zeit gehört zu den schönsten meines Lebens“. Was hat Ihnen den Mut gegeben weiter zu kämpfen, obwohl die Ärzte Ihnen nur eine drei prozentige Überlebenschance in Aussicht gestellt haben?

Ich habe das Gefühl, dass Verluste immer Gewinne sind: Als ich mein Bein verloren habe, habe ich einen Stumpf dazugewonnen. Ich habe eine Lunge verloren und ich habe gelernt, dass man mit einer Hälfte trotzdem weiterleben kann. Meine Leber hat man mir sternförmig operiert, sodass ich mir dann immer vorgestellt habe, dass ich einen Sheriff in mir trage. Es ist die Fröhlichkeit, die aus dem entsteht, was ich erlebt habe, durch meine Freunde und die Menschen, die mir täglich begegnen.

Für gewöhnlich lebt jeder ein Leben. Sie sagen, dass Sie 4,7 Leben leben – was genau bedeutet das?

Das ist einer der wichtigsten Pakte, die ich geschlossen habe. Als ich 14 Jahre alt war, sind viele Kinder um mich herum gestorben und wir wussten nicht, wie wir damit umgehen sollten. Ein Arzt sagte zu uns, dass wir die Leben unter uns aufteilen könnten und zu unseren dazu zählen sollten. In zehn Jahren der Krankheit sind 3,7 Leben zu meinem Leben dazugekommen, inklusive meinem lebe ich also 4,7 Leben. Ich habe das Gefühl, dass ich die Sehnsüchte, die Wünsche und die Träume dieser 3,7 Menschen leben muss. Durch die Serie sollen die Leute verstehen, dass wir Kinder mit Krebs waren, aber nicht aufgehört haben zu leben, uns zu verlieben, glücklich zu sein. Es ist wichtig, das den Menschen zu erklären, weil sie oft denken: Kinder mit Krebs sind immer nur traurig. Aber so war es nicht, ich war glücklich. Ich weiß, dass viele Krebspatienten Schmerzen haben, aber nicht alle. Das Bild des Schmerzes wollte ich darum in der Serie ausla
ssen und stattdessen die Freude zeigen.

Inwieweit stimmt die Geschichte des Buchs mit Ihren Erlebnissen überein?

Als ich das Drehbuch für die Serie geschrieben habe, habe ich versucht, in jeden Charakter der Serie vier oder fünf Kinder, die ich kannte, einzubringen. Die einzelnen Personen sind also ausgedacht, aber keine Fiktion. Für mich war das Allerwichtigste, die Realität zu zeigen. Wie man sich vorstellen kann, ist es sehr schwierig über einen bestimmten Freund zu sprechen, deswegen habe ich es vorgezogen, mehrere in einer Person zu vermischen.

Wie fühlt es sich für Sie an, Ihre ganz persönlichen Erlebnisse mit so vielen Menschen zu teilen?

Um solch eine Geschichte zu schreiben, muss man sie bereits verarbeitet haben. Ich habe das Gefühl, dass sich das Leben von vielen Menschen und Kindern verbessert, wenn man diese Geschichte erzählt. In Italien hat ein Kind zu mir gesagt, dass seine Helden keine roten Umhänge tragen, sondern rote Bänder. In Spanien haben sich die Besuche auf den Kinderstationen sogar um 40 Prozent erhöht. Das Schönste ist, dass Charaktere wie Leo oder Jonas zu Helden für die Menschen geworden sind. Die Charaktere in der Serie sind nicht übermäßig hübsch, sie sind nicht perfekt – ihnen fehlt teilweise ein Arm oder ein Bein oder es fehlen die Haare. Aber die Menschen lieben diese Figuren aufgrund ihrer Lebensfreude.

Haben Sie noch das rote Band von Ihrer ersten Operation?

Ich habe das erste Band behalten, von der Operation, bei der mir das Bein abgenommen wurde. Es symbolisiert alles, was ich erlebt habe. Das Band ist alles, was ich bin. Steven Spielberg wollte mir das Band abkaufen. Ich habe ihm aber gesagt, dass es unverkäuflich ist. Ich bin glücklich, dass ich, als ich damals die anderen 13 weggeworfen habe, dieses eine Band behalten habe.

Was macht die Serie „Pulseres vermelles“ so einzigartig?

Es gibt einige Serien, die aus Sicht der Erwachsenen erzählt werden bzw. aus Sicht der Ärzte. Bisher gibt es keine Serie, die die Sicht der Patienten beschreibt. Der Patient ist immer nur „der Fall“, der in der Serie geklärt werden muss. Es geht aber nie wirklich um deren Leben. Zwei Sachen machen „Pulseres vermelles“ einzigartig: Die Erzählung aus der Sicht der Patienten und die Stimme aus dem Off von einem Kind, das im Koma liegt. Hugo erzählt uns die Geschichte, obwohl er jemand ist, von dem die anderen glauben, er wäre nicht wirklich da. Hinzu kommt aber natürlich auch der Fakt, dass die Serie auf einer wahren Geschichte basiert.

Welche Herausforderungen gab es beim Dreh der Serie?

Das Schwierigste war das richtige Casting – Jugendliche zu finden, die reif sind, die verstehen, dass sie eine Geschichte spielen, die sehr realistisch ist. Man muss Respekt haben vor den Menschen die gegen den Krebs kämpfen. Wir mussten also Schauspieler finden, die zwar noch sehr jung sind, aber genau das verstehen. Es ist eine Serie, die immer versucht, eine Folge mit einem Lächeln zu beenden. Um ehrlich zu sein, fühle ich mich der Adaption von VOX auch sehr nah, weil das deutsche Team die Serie perfekt verstanden hat. Ich glaube, deswegen könnte die deutsche auch meine Lieblingsadaption werden.

Nicht nur Ihre Bücher, sondern auch „Pulseres vermelles“ ist von großem Erfolg gekrönt. Wie fühlt sich das für Sie an?

Ich habe das Glück, dass ich ca. 10.000 Mails am Tag bekomme. Die Menschen erzählen mir, dass ihnen die Serie oder auch die Bücher sehr geholfen haben. Mich macht es stolz, dass ich meine Erfahrungen in etwas verwandeln konnte, dass den Menschen im Krankenhaus hilft. Das ist wundervoll! Hier in Deutschland haben es die Drehbuchautoren und die Regisseure geschafft, auch neue Dinge zu erzählen. Zum Beispiel zeigen sie den Motorradunfall von Toni. Das war ein Traum für mich, denn im Original habe ich das so geschrieben, aber wir hatten bei der Produktion in Spanien nicht genug Geld, um es zu drehen.

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CityNEWS-Exklusiv: Tränen am Set bei der ersten Eigenproduktion von VOX “Club der roten Bänder”

 
“Club der roten Bänder” ab 09.11.2015 immer montags um 20:15 Uhr auf VOX

Autor: Redaktion / VOX