Ein Stein für Gedenk- und Versöhnungshügel in Auschwitz

Von links nach rechts: Auschwitz' Oberbürgermeister Janusz Marszalek, KZ-Überlebender Dr. Janusz Mlynarski, Oberbürgermeister Jürgen Roters / copyright: Till Müllenmeister / Stadt Köln
Von links nach rechts: Auschwitz’ Oberbürgermeister Janusz Marszalek, KZ-Überlebender Dr. Janusz Mlynarski, Oberbürgermeister Jürgen Roters
copyright: Till Müllenmeister / Stadt Köln

OB Jürgen Roters hat einen Stein aus der römischen Stadtmauer an den Oberbürgermeister von Auschwitz, Janusz Marszalek, übergeben. An der Steinübergabe war auch Dr. Janusz Mlynarski beteiligt, ein ehemaliger Häftling von Auschwitz, der mit dem ersten Transport von Tarnow in das Konzentrationslager deportiert wurde.

Dr. Janusz Mlynarski lebt heute in Monheim. Außerdem war der kommissarische Direktor des Römisch-Germanischen Museums, Dr. Marcus Trier, anwesend. Sein Museum hat den Stein durch die Dombauhütte mit der Inschrift “Römische Stadtmauer 2010” versehen lassen. Die Übergabe fand vor Beginn einer zweitägigen Städtepartnerschaftskonferenz im Kölner Rathaus statt, an der beide Oberbürgermeister teilnahmen.

Der Originalstein aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. ist für einen Gedenk- und Versöhnungshügel in Auschwitz gedacht. Die symbolische Übergabe des Steins an diesem Tag sollte auch an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 erinnern.

In der Nähe des früheren KZ-Lagers Auschwitz entsteht ein rund dreißig Meter hoher “Gedenk- und Versöhnungshügel” mit aus aller Welt in die Stadt gebrachten Steinen. Die Idee stammt von dem ehemaligen Lagerhäftling von Auschwitz und Buchenwald, Professor Jozef Szajna, der polnischer Maler, Schriftsteller und Regisseur war und in diesem Jahr verstorben ist.

Besucherinnen und Besuchern des Auschwitz-Birkenau Museums soll die Gelegenheit gegeben werden, nach dem Museumsbesuch einen symbolischen Stein auf den Berg zu tragen und auf diese Weise den Hügel als Friedenssymbol mitzubauen. Nach seiner Vollendung soll von der Spitze des Hügels aus das Areal des ehemaligen KZ-Lagers überblickt werden können. Zum Abschluss des Projekts soll das Kunstwerk “Öffnung” von Jozef Szajna den Hügel in Auschwitz krönen. Bereits in diesem Frühjahr hatte die Kölner Dombauhütte einen Stein mit der Inschrift “Kölner Dom 2010” für den Gedenkhügel in Auschwitz übergeben.

Die Städtepartnerschafts-Konferenz im Rathaus wird durch den Rat der Gemeinden und Regionen (RGRE) und die Stadt Köln veranstaltet. Unter dem Titel “Das Wesen der kommunalen Partnerschaften in Europas Vielfalt” sollen Konzepte entwickelt werden, um bestehende Städtepartnerschaften den Bedürfnissen heutiger moderner Gesellschaften anzupassen. Die Veranstaltung richtet sich an Städtepartnerschaftsbeauftragte aus mitteleuropäischen Ländern. Eine erste Konferenz für nordeuropäische Länder fand im März im estnischen Talinn statt, eine zweite für südeuropäische Länder im Juni in Malta. Köln ist Austragungsort der dritten Konferenz.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.