Individualität und kreativer Strukturwandel: Die Frisuren-Trends für Frühjahr und Sommer

So lauten die äußerst positiven Prognosen für die Frühlings- und Sommermode. Die neuen Cuts setzen auf stark strukturierte Texturen, die Dynamik, Volumen und extreme Wandelbarkeit generieren. Und damit Raum geben für höchst individuelle, stets variable und überraschende Looks. CityNEWS zeigt Ihnen die Trends!

Sich treu bleiben oder einfach mal andere Facetten der eigenen Persönlichkeit ausleben? Wie auch immer man sich entscheidet: Mit den neuen Cuts und Stylings für die anstehende Saison Frühjahr/Sommer geht beides. Denn aufgrund stark strukturierter, hochkomplexer Schnitte, die durch bewusste Längenunterschiede, kunstvolle Übergänge und aufregende Effekte gekennzeichnet sind, wird der Traum von grenzenloser Haarfreiheit endlich wahr. Selbst feinem Haar helfen die Akteure der Kreativwerkstatt des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) auf die Sprünge – mit Slice-Techniken, die den gezielten Volumenaufbau fördern und für nachhaltige Haarfülle sorgen. Highlights und Paintings agieren dabei als wirkungsvolle Co-Effizienten. Und vervollkommnen das Gebot der Stunde: einen einzigartigen, ultracharismatischen Look zu schaffen.

Die Looks der Damen

Lebendige Strukturen und plastisches Volumen bestimmen die Key-Looks der Saison – und gipfeln in hochindividuellen, couturegleichen, gerne auch mal leicht exzentrischen Stils. Damit es ungebrochen feminin anmutet, zeigt sich das neue „Strukturstreben“ von seiner bewusst weichen Seite – was gerade bei Short Cuts ein absolutes Muss darstellt. So werden Konturen konsequent soft gehalten und von subtilen Übergängen flankiert, abgerundet durch ein leuchtendes Farbenspiel: zum Beispiel Kupfer mit gepainteten Highlights oder ein irisierendes Platinblond mit pastelligen Nuancen. Ponys werden zum Statement und dürfen jetzt provokant kurz sein. Die neuen Volumen-Cuts bedienen sich versierter Slice-Techniken und punkten mit üppigen Ponypartien, die zum wortwörtlichen Eye-Catcher avancieren. Einen gelungenen Kontrast bilden da aufspringende Längen und Spitzen in Crunchy-Optik, die selbst feinem Haar Stand und Fläche geben.

FEATHER-GIRL

Leicht, ultrasoft und einfach nur betörend: Die neuen Short Cuts sind eine Ode an den Sommer. Ihre geradezu ätherische Aura verdanken sie einer extrem weichen, fedrig gehaltenen Textur, die nonchalant und dabei dennoch voller Raffinesse ist. Dafür werden die Seitenpartien senkrecht herunter geschnitten und schmal gehalten, während am Oberkopf bewusst auf Überlänge gesetzt wird. Wichtig für den mädchenhaften Appeal: die weiche Nackenlinie. Ein sanftes Farbenspiel aus leuchtendem Kupfer mit gepainteten Highlights komplettiert diesen Soft Look. Für die Stylingvariante wird die Stirntextur zum prägnanten Pony frisiert, der einen gelungenen Stilbruch zum aufgestellten Hinterkopf samt Seitenpartien bildet.

PIXEL-PLATIN

Die Steigerung des Pixies lautet in dieser Saison: Pixel-Look. Denn das Zusammenspiel aus hochdefiniertem Haarschnitt mit Reliefstruktur samt irisierendem Farbeffekt mutet an, als wäre es von Grafikdesignern erschaffen worden. Damit es trotz der Plastizität und der extremen Kürze weiblich wirkt, werden die Konturen sehr soft und puristisch gehalten. Die Seiten bleiben konsequent schmal, am Oberkopf gipfelt die Textur in vielen unterschiedlichen Längen, die eine aufregende, kunstvolle Gewebestruktur erzeugen. Markantes Highlight: der extrem kurze, fast kaum wahrnehmbare Pony. Die schillernde Coloration entsteht durch ein eisiges Platinblond, welches mit subtilen Highlights in pudrigen Fliedernuancen versehen wird. Mit Mattpaste aufgerissen und aufgestellt, mündet der Cut in einem edelpunkigen Tomboy-Look.

CRUNCHY-CHIC

Copy & Paste-Schnitte waren gestern, nun ist Haar-Couture angesagt! Im Fokus: ein üppiger Look. Das jedoch fernab der bis dato üblichen Big Hair-Attitüde: Um nachhaltiges Volumen zu erschaffen, muss bereits der Schnitt Fülle und Großzügigkeit generieren. Ausgangsbasis ist ein opulentes Stirnmotiv in Form eines extrem in die Seiten geschnittenen, sehr vollen Ponys. Im harten Kontrast zu der damit erzeugten Flächigkeit stehen in sich gestufte und sich bewusst abgrenzende Längen, deren unsauber gearbeitete Spitzen in einem innovativen Crunchy-Look resultieren. Dafür werden die Haare am Oberkopf sternförmig abgeteilt und durchgesclict. Ergebnis: eine aufspringende, raumfüllende Haarstruktur. Kupfer-Paintings im mittelbraunen Haar sorgen für harmonische Akzente. Und beim Styling locken grenzenlose Varianten: wahlweise mit auftoupiertem Hinterkopf im modernen Brigitte Bardot-Style oder plastischen Locken für einen Look à la française.

MAKE-UP TREND: VOLLE STRAHLKRAFT!

Prall und saftig, fast zum Reinbeißen: Ein gesunder, frischer und strahlender Teint gilt diesen Sommer als das Beauty-Nonplusultra. Als Grundlage für diesen „Juicy Skin“-Effekt dienen die neuen, ultraleichten und leuchtkraftverstärkenden Flüssig-Make-ups, die wie ein Lichtreflektor auf der Haut wirken. Nach der sorgfältigen Modellierung kommt dann der „Illuminating Stick“ zum Einsatz: ein High-Lighter in Stiftform, der mittels seines schimmernden Wet-Effekts gezielte Akzente setzt. Auf allen natürlichen Gesichtserhebungen wie Jochbein, Nasenrücken und Vorderstirn platziert, sorgt er für unwiderstehliche Leuchtkraft. Und auf dem Amorbogen verteilt, lässt er Lippen voller und plastischer erscheinen. Weiterhin im Fokus: die Augenbrauen. Voll und natürlich, wenngleich sauber gearbeitet, bleiben sie puristisch. Für den Hauch Extravaganz sorgen in dieser Saison farbige Gele, die mit Glitzerpartikeln angereichert und dann auf die Brauen appliziert werden. Farblich beschert uns die neue Saison expressive Rot- und Beerentöne, die von einem kräftigen Sangria-Ton oder der Pantone-Trendfarbe 2015 „Marsala“ auf den Lippen bis zu einer sanften Grenadine-Nuance auf den Lidern reichen. En vogue sind auch leuchtende Aqua-Töne wie Türkis und Petrol, die zusammen mit transparenten Farben im Augenbereich durchschattiert werden. Neu ist die rechteckig gearbeitete Form sowie die vollständige Umrandung in einem leuchtenden Petrol inklusive des feuchten Treppchens – was in prachtvoll leuchtenden Mandelaugen gipfelt.

Die Trends für Herren

Männerköpfe warten mit präzisen, ausgeklügelten Schnitten auf, die durch markante Längenunterschiede überzeugen. Und trotz dieser reliefartigen Strukturen und ihrer kunstvollen Partien zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen. Klare Konturen bilden die Basis, auf dem Oberkopf geht es dagegen äußerst lebhaft zu. Das ästhetische Gebot einer vollen, dichten Textur. So erhält das Haar durch eine von oben nach unten gerichtete Slice-Technik beneidenswertes Volumen und Stand. Außerdem darf „mann“ sich zu Frisurenelementen bekennen, die bislang Frauen vorbehalten waren: Längere Seitenpartien, schwere Stirnmotive sowie eine insgesamt volle Textur am Oberkopf und Farbakzente sind ausdrücklich erwünscht. Genauso wie Glossings, die das Haar ins optimale, natürlich-wirkende Farblicht rücken.

ARCH-CULTURE

Was lässig arrangiert aussieht, folgt tatsächlich architektonisch strengen Regeln: Die neuen Arch-Cuts basieren auf einer stark strukturierten Textur, die auf dem Fundament klarer Konturen mit extremen Längenunterschieden spielt. Mittels grober Strähnen, von denen einzelne stehen gelassen und andere drastisch gekürzt werden, entsteht ein wie „zerschnittenes“ Haargefüge ohne erkennbare Übergänge. Dass trotz schmaler und kurzer Seiten, einer reduzierten Nackenpartie und eines vergleichsweise üppigen Oberkopfs eine Harmonie herrscht, verdankt der Cut seiner natürlich wirkenden Dynamik samt Naturwellen. Das kühle Mittelbraun erhält durch eine Farbveredelung in Längen und Spitzen mehr Tiefe. Die Stylingvarianten überzeugen mit einem rasanten Stingray-Look oder flamboyanter Fifties-Tolle samt ultraplastischem Seitenscheitel.

HIP-FULLNESS

Voluminöses Haar war ja bislang eher ein Frauenthema. Doch in dieser Saison besinnt sich auch die Männermode auf volle, üppige Texturen. Und zelebriert selbstbewusst den Soft-Appeal. Zentrales Element ist ein markantes Stirnmotiv, das konsequent bis in die Seiten gearbeitet wird. Saubere Konturen mit einem abrupten Übergang ins Deckhaar sorgen für Plastizität, die von oben nach unten ge-führte Slice-Technik dagegen für gezielten Volumenaufbau. Kunstvoll gesetzte Paintings am Oberkopf und im Stirnbereich kreieren dank Tiefe gebender Farbreflexe zusätzliche optische Fülle. Auch beim Styling wird die opulente Textur hervorgehoben: mit subtil gewelltem, ultranatürlichem Ober- und Vorderkopf. Fazit: Je voller, desto hipper!

GLAM-ROCK

David Bowie lehrte uns einst, wie wahrer Stil geht: mit lässig zurückfrisiertem, am Oberkopf sichtbar vollem Haar. Womit er sich den Titel des „Thin White Duke“ einmal mehr verdiente. Die Neuauflage dieses ikonischen Looks basiert auf einem klassischen Point-Cut mit längeren Seiten, die in Opposition zum deutlich zerrissenen und gehaltvollen Oberkopf stehen. Dazu passt das differenzierte Farbenspiel: In den Ansätzen, Seiten und Nacken in einem natürlichem Mittelblond gehalten, werden die Längen hell gezogen – was optisch noch mehr Volumen hervorbringt. Ein finales Glossing erzeugt den demonstrativen Matt-Effekt. Da darf das Styling dann gerne exzentrisch sein: wahlweise mit kantiger Rockabilly-Tolle oder mit ausufernder Seitenwelle.