Ruhig, abgeklärt, besinnlich und dankbar bereitet sich so mancher Kölner auf seinen immerhin 84. Geburtstag vor. Die ältere Dame (83), die am Sonntagabend in Köln-Sürth einen Polizeieinsatz verursachte, ging in dieser beneidenswerten Lebenssituation jedoch nicht in -, sondern geriet in beachtlichem Maße außer sich.
Gegen 19.00 Uhr war eine Streifenwagenbesatzung unter dem Einsatzstichwort “Randalierer” zu der Anschrift “Unter Buschweg” beordert worden. Die dort ebenfalls wohnende Mutter der Vermieterin, so der Melder, sei wieder einmal rabiat geworden.
Bereits im Eingangsbereich des Mehrfamilienhauses wankte die offensichtlich alkoholisierte Seniorin den verdutzten Beamten brüllend entgegen. Aufgebracht und stark lallend äußerte sie gegenüber den Uniformierten, dass ihr Mieter (45) ständig wechselnde Freundinnen habe: “Das kann ja wohl nicht angehen! Dieser Drecksack soll jetzt ausziehen! Alles weitere ist mir egal!”
Ungeachtet der anwesenden Polizisten sowie der im Hause wohnenden Kleinkinder bedachte die Frau unausgesetzt und weiterhin lautstark den Mieter mit übelsten Fäkalausdrücken.
Der zum Sachverhalt befragte 45-Jährige gab daraufhin an, dass die ältere Dame gegen 18.30 Uhr nach Hause gekommen sei. Unverzüglich habe sie schreiend gegen seine Wohnungstür geschlagen und getreten.
Dieses Verhalten kenne er schon, so der Melder weiter. Nachdem er dann kurz geöffnet und die in Rage Befindliche aufgefordert habe, ihr Tun einzustellen, habe er seine Wohnungstür wieder verschlossen.
Weiterhin zeternd habe die 83-Jährige daraufhin das neben der Tür stehende Schuhregal ausgeräumt. Anschließend warf die Seniorin das Regal den Kellerabgang hinunter, wo es zerbrach. Nachdem sie das Haus verlassen hatte, drosch sie von außen mit ihrer Handtasche gegen die Fensterscheibe des Geschädigten. Das Glas hielt gottlob jedoch stand.
Auch gegenüber den beruhigend auf sie einwirkenden Beamten verhielt sich die Kölnerin äußerst unkooperativ. Ein Atemalkoholtest ergab gut ein Promille.
Zur Verhinderung weiterer Straftaten und Ausnüchterung sollte die Seniorin dann in Gewahrsam genommen werden. Durch Wegreißen ihrer Arme versuchte sie vergeblich, sich dem Zugriff der Beamten zu entziehen. Unter fortgesetzten Verwünschungen und Drohungen gegenüber den Mietern wurde sie ins Polizeipräsidium gefahren.
Entsprechend bescheiden und ohne jede Publikumswirkung fiel dann ihre “Geburtstagsfeier” in einer Gewahrsamszelle aus.
An diesen Geburtstag wird sich die Seniorin (und die Polizeibeamten) mit Sicherheit noch eine Weile erinnern…
Autor: ots