Klassiker, die einen Platz auf dem Olymp der modischen Zeitlosigkeit verdient hätten

Der Schrank ist zum bersten gefüllt und doch findet sich nichts brauchbares zum anziehen? Dann ist es Zeit für eine Generalüberholung mit neuem Fokus auf echte Klassiker, mit der sich immer eine stylische Antwort auf die Frage 'Was soll ich anziehen' finden lässt.  / copyright: Jörg Brinckheger / pixelio.de
Der Schrank ist zum bersten gefüllt und doch findet sich nichts brauchbares zum anziehen? Dann ist es Zeit für eine Generalüberholung mit neuem Fokus auf echte Klassiker, mit der sich immer eine stylische Antwort auf die Frage ‘Was soll ich anziehen’ finden lässt.
copyright: Jörg Brinckheger / pixelio.de

Manche Kleidungsstücke trotzen jeglichem Modediktat und überleben jede Saison. Sie sind die verlässliche Antwort auf die Frage “Was soll ich anziehen?”, zeitlos passend und immer im Trend.

Modetrends kommen und gehen in zunehmender Geschwindigkeit und hinterlassen bei ihren Anhängern sowohl Euphorie als auch Ratlosigkeit. Denn sobald es gilt, den Kleiderschrank auf den neusten Stand zu bringen, stehen wir vor der Qual der ständigen Kleiderwahl. Was ist noch tragbar und was muss weg? Oder was ist mit welchem aktuellen Trend kombinierbar?

So schön es auch ist, sich neu einzukleiden, schöner ist es doch, wenn uns manche Kleidungsstücke über Jahre hinweg begleiten und ein Teil unserer selbst geworden sind. Solche Modeartikel sind immer im Trend und passen grundsätzlich zu allem.

Welche Stücke zu den persönlichen Alleskönnern heran wachsen, bestimmt in erster Linie jede Frau selbst. Hier ist lediglich eine Auswahl an Mode, die einen Platz auf dem Olymp der modischen Zeitlosigkeit verdient hätten:

Die weiße Bluse

Eine ordentlich geschnittene weiße Bluse gehört in jeden Kleiderschrank. Sie kleidet immer – zu jedem Anlass, ob im Winter oder Sommer. Wenn wir von der Arbeit aus direkt zu einem Geburtstag fahren, ist die weiße Bluse zu Jeans oder einem schlichten Rock die richtige Wahl, beim Vorstellungsgespräch oder zum Meeting verleiht sie Souveränität (in diesem Fall zum Kostüm oder zum Blazer getragen), beim abendlichen Date ist sie die perfekte Mischung aus gepflegtem Charme und unschuldiger Reinheit. Zudem steht eine weiße Bluse tatsächlich jeder Frau. Sie passt zu blassen Typen ebenso wie zu dunkler Haut, sieht genauso gut zu blonden wie zu brünetten Haar aus. Sie ist ein zeitloses Must-have und wird auch noch von Models in 100 Jahren über den Laufsteg getragen werden. Kaufen! Auch wenn Sie bereits eine schicke weiße Bluse haben und sehen per Zufall ein weiteres tolles Exemplar (zum Beispiel die aktuell angesagten Blusenbodies), bitte kaufen! Besonders gut sitzt die Bluse mit einem hohen Baumwollanteil; die Textilie steht für angenehmen Tragekomfort mit hoher Qualität. So werden Sie lange Freude an der Lieblingsbluse haben. Zudem lässt sich Baumwolle wunderbar mit anderen Stoffen kombinieren. Perfekte Voraussetzungen für eine weiße Bluse, die sich ohnehin mit allem kombinieren lässt.

Der Boyfriend – Cardigan

Diejenigen, die jetzt lauthals behaupten, ein weit geschnittener Cardigan, beziehungsweise eine lockere Strickjacke, sähe schlunzig und niemals schick aus, die sollen sich nun folgende Kombination vor Augen führen: Ein schlichtes, weißes Oberteil mit einer engen Jeans, Pumps und dazu eine weit fallende Strickjacke, die eventuell mit einem schmalen Gürel in der Taille ihren Sitz bewahrt und daran erinnert, dass die Person unter dem Cardigan eine solche hat… Oder der Cardigan getragen zu Jeans mit Stiefeln und einer schickeren Bluse… oder oder oder. Der Cardigan sieht sogar zum Bleistiftrock gut aus. Warum? Weil ein gemütlicher Stilbruch niemals aus der Mode kommt, weil ein gewollt unabsichtliches modisches Understatement der absolute Hingucker ist, weil der Cardigan warm hält und lästige Pfunde kaschiert, weil er uns an unseren Freund erinnert, weil er niemals unförmig aussieht und und und. Also: Auf zum Schrank des Freundes. Er wird Ihnen das ungefragte “Borgen” verzeihen und zugeben müssen, dass der Cardigan an Ihnen besser als an ihm aussieht. Ansonsten gibt es immer noch Männerabteilungen in Kaufhäusern und mittlerweile auch Strickjacken im Boyfriend-Look für Frauen.

Das neue It-Piece: Die ganze Welt in einer Tasche

Eine Tasche: In Taschen bringen wir unsere ganze Welt unter. Und all die wichtigen Dinge, die wir immer um uns brauchen, sollten stilvoll umher getragen werden. Denn eine Tasche ist längst nicht mehr nur zweckdienlich und hat sich ebenso aus dem schlichten Accessoire-Dasein hoch gearbeitet. Seitdem Promis genauso oft mit Taschen wie mit neuen Lebenspartnern fotografiert werden, sind sie zum It-Piece avanciert. Aber dem aktuellen Trend ungeachtet: So gut wie jede Frau hat permanent eine Tasche mit dabei, wenn sie aus geht. Sie gehört einfach mit zum Outfit dazu. Wieso dann dieses nicht auch noch veredeln?

High Heels

Oh ja, High Heels müssen, müssen müssen sein! Denn sie werden immer in Mode sein, außerdem machen uns Beine, stellen uns auf ein imaginäres Podest, machen uns schlanker und lassen uns femininer auftreten. Es müssen keine Christian Louboutins sein, natürlich erfüllt auch ein erschwinglicheres Paar seinen Zweck – vorausgesetzt, Sie können auf ihnen laufen. Ebenso sieht es mit der Höhe aus. Auch wenn uns die Männerwelt gerne permanent in Zwölf-Zentimeter-Absätzen sehen würde, verliert auch der schönste Schuh seinen Reiz, wenn wir uns beim Laufen an der Hauswand abstützen müssen. Daher lieber etwas kleiner und beschaulicher anfangen und langsam hocharbeiten. Es lohnt sich!

Die Jeans

Am besten ist sie in einem ausgewaschenen Blau. Eine Jeans, die sich dem Körper ohne Zwicken und Zwacken anpasst, unsere Rundungen an den richtigen Stellen betont, ohne sie einzuquetschen, ist unbezahlbar. Eine gute Jeans, egal ob Röhre, Boyfriend-Schnitt oder Bootcut, im destroyed- oder used-Look oder veredelt mit Pailetteneinsätzen, veredelt jedes Outfit, ist zu Turnschuhen sowie auch zu High Heels tragbar. Dass wir uns in ihre wohl fühlen, sieht man uns und ihr an. So viele Lobeshymnen haben nur einen Nachteil: Die perfekte Jeans macht sich rar. Sie wird sich mit 1.000 prozentiger Sicherheit nicht zeigen, wenn wir sie brauchen. Daher: Sobald sie erspäht ist, unbedingt zuschlagen.

Der Kaschmirpullover

“Das Tolle an Kaschmir ist dieses seidige, federleichte Gefühl von Luxus”, sagt Nina Garcia, Autorin des Style-Ratgebers “Der perfekte Kleiderschrank”. Außerdem sei Kaschmir Gramm für Gramm die wärmste Naturfaser, was kuschelige Wärme ohne bauschiges Volumen garantiert. Dem ist nur noch hinzufügen, dass ein Kaschmirpullover auch noch super schick aussieht und sich selbst nach zehn Jahren ohne Noppeln und verzerrten Nähten ganz wie neu an uns schmiegt. Es gibt noch andere tolle Pullover, der klassische Zopfpullover oder ein Norwegerpulli, die beide unbedingt empfehlenswert sind. Dürfte es aber nur ein Pullover sein, dann sollte die Wahl auf den zeitlos schlichten Kaschmirpullover fallen.

Die Chino

Die Chino ist gewebte Lässigkeit um unsere Hüften. Vom Schnitt her wirkt sie wie eine modische Weiterentwicklung der Zigarettenhose, die einst Audrey Hepburn populär machte. Die Chino sitzt etwas lockerer um die Oberschenkel und um die Hüfte und sollte stets eine Nummer zu groß getragen werden. Mit festeren Waden wird es leider schwer, weil die hochgekrempelten Hosenbeine zum Stil der Chino gehören und die Hosen erfahrungsgemäß unten sehr eng zulaufen. Doch auch ungekrempelt ist sie noch gut tragbar.

Ursprünglich als reine Sommerhose gedacht, sind sie mittlerweile zu jeder Jahreszeit tragbar. Sowohl der sportliche Stil mit Sneakern und Shirt als auch der elegante mit Slippern oder Pumps zur Bluse ist möglich. Beides sieht super aus. Die Chino ist auch als Männerbeinkleid total angesagt. Für beide sind Chinos auch als Bürokleidung akzeptabel, wo sie als Alternative zur Denim oder zur Anzugshose getragen werden.

Der Blazer

Zum Rock, zur Marlenehose, zur Jeans, zum Top, zur Bluse, zum Shirt mit Print…. Der Blazer harmoniert in allen Variationen und in allen Kombinationen. Er ist so vielfältig geworden, dass er sich längst von der reinen Bürokleidung emanzipiert hat und mittlerweile sehr wohl auch als Freizeitjacke getragen werden darf, ohne dass der Träger als Snob bezeichnet wird. Klassisch ist er leicht tailliert und aus einem glänzendem Schwarz. Damit ist nichts falsch zu machen. Wobei auch die neuen Variationen, beispielweise aus Cord oder mit Ellebogen-Patches interessant sind. Getragen zum Anzug sollte es selbstreden
d klassisch beiben, zur Jeans und Shirt sehen auch alle Untergruppierungen schick aus.

Die Sneaker

Die feminine Welt spaltet sich in Turnschuhträgerinnen und in High Heels-Fans. Warum sich nur auf eine Schuhart beschränken, wenn Frauen heute aus dem Vollen schöpfen dürfen und können? Sneakers, gerade die Klassiker von Converse, versprühen eine frische Leichtigkeit und sind – eben weil sie im Büro tabu sind – der Inbegriff von Freizeit. Davon abgesehen, sollte den Füßen in regelmäßigen Abständen verschiedene Schuhtypen als Fußbett “angeboten” werden. Außerdem hat sich in den letzten Jahren einiges am Schuhdesign getan, so dass Turnschuhe gar nicht mehr klobig wirken. Einfach mal ausprobieren.

Der Trenchcoat

Der Abschnitt hätte auch schlicht “Eine gute Jacke” heißen können, da diese gerade in den kälteren Monaten Der modische Hingucker sind. Egal, was darunter getragen wird, mit einer gut sitzenden, klassischen Jacke, sieht das Outfit top aus. Doch welche Jacke soll das sein? Im Grund bringt uns jede Saison neue Erkenntnis darüber, wie Die Jacke auszusehen hat. Alleine damit könnten ganze Seiten beschrieben werden. In Anbetracht der großen Auswahl, hat eigentlich nur ein Exemplar das Zeug für einen Klassiker: Der Trenchcoat. Der mittellange (klassisch bis zum Knie), doppelreihiger Regenmantel aus Garbadine oder Popeline Stoff wurde 1870 von Thomas Burberry erfunden. Wegen seiner hohen Strapazierfähigkeit wurde er der Mantel der Soldaten. In die Gesellschaft eingeführt wurde er jedoch erst 1942, als ihn Schauspieler Humphrey Bogart in Casablanca trug. Für die Frauen übernahm dies 1961 Audrey Hepburn, die den Trench zum Film “Frühstück bei Tiffany” ausführte. BIs heute hat er sich gehalten und längst Kultstatus erreicht. Der Trenchcoat betont umwerfend die Taille und hat genau die richtige Länge, um zu allem getragen werden zu können. Wobei es egal ist, was drunter getragen wird – dass in vielen Filmen Frauen tatsächlich nur mit dem Trenchcoat bekleidet auf die Straße gingen, trug viel zur mysteriösen, leicht verruchten Aura des Trenchs bei – eigentlich zählt immer nur der Trenchcoat. Aufgrund der Hingucker-Garantie sollte auf eine gute Qualität geachtet werden, wobei es natürlich kein Burberry sein muss (zu viel der Klassik).

Die Bikerjacke

Die Bikerjacke ist die modisch umgesetzte Coolness. Sie wird niemals aus der Mode kommen, egal, wann sie gekauft wurde. Ob rockig, romantisch, lässig oder elegant, ob auf Taille geschnitten, im ultra kurzen Look oder mit Nieten besetzt, die Bikerjacke schmeichelt jeder Figur und schmiegt sich jedem Outfit an. Sogar zum Cocktailkleid wäre sie passend. Achten Sie beim Kauf einer neuen Jacke darauf, dass diese aus Lederimitat hergestellt ist. Ein gutes Resultat wird mittlerweile durch Mikrofaser erzielt, das Material zeigt sich robust und besticht durch eine hochwertige Optik, die sich kaum noch von echtem Leder unterscheiden lässt.