Derzeit 21 bestätigte Fälle von EHEC in Köln

Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist, vor allem durch mangelnde Hygiene, möglich (Schmierinfektion). / copyright: Philipp Guelland / dapd
Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist, vor allem durch mangelnde Hygiene, möglich (Schmierinfektion).
copyright: Philipp Guelland / dapd

Dem Gesundheitsamt sind derzeit 21 bestätigte Fälle von Erkrankungen durch das Bakterium Enterohämorr-hagische Escherichia coli (EHEC) bekannt. Drei Patienten leiden an dem Hämolytisch-Urämischen-Syndrom (HUS), einem schweren Verlauf der Darmerkrankung. Außerdem liegen Meldungen über vier Verdachtsfälle auf EHEC vor.

Unter den insgesamt 25 Erkrankten sind 18 Frauen und sieben Männer, so die Stadt Köln. Das Alter der Erkrankten liegt zwischen 4 und 88 Jahren, außerdem ist ein knapp ein Jahr altes Kleinkind betroffen.

Ausgehend von Hamburg und angrenzenden Landkreisen Schleswig-Holsteins ist in Deutschland eine stetig zunehmende Zahl von Erkrankungen durch Enterohämorr-hagische Escherichia coli (EHEC) bekannt geworden. Von schweren Verlaufsfällen, auch mit Todesfolge, wird berichtet. Häufig sind Erwachsene und ältere Kinder betroffen. Die Mehrzahl der Fälle sind weibliche Erwachsene.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt über die üblichen Hygieneregeln im Umgang mit Obst und Gemüse hinaus, vorsorglich bis auf Weiteres Tomaten, Salatgurken und Blattsalate, insbesondere in Norddeutschland erhältliche Ware, nicht roh zu verzehren.

Die Stadt Köln hat Kindergärten, Schulen sowie Seniorenheime über Vorbeugemaßnahmen beim Umgang mit Lebensmitteln zum Schutz vor der Krankheit informiert.

Wie kann man sich schützen?

  • Das Robert Koch-Institut (RKI) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) haben empfohlen, zurzeit auf den Verzehr von Blattsalat, Salatgurken und Tomaten, insbesondere von in Norddeutschland erhältlicher Ware, zu verzichten.
  • Pflanzliche Lebensmittel sollten vor dem rohen Verzehr gründlich gereinigt werden. Fleischprodukte sollten vor dem Verzehr ausreichend gegart werden. Milchprodukte sollten nur nach Wärmebehandlung (Pasteurisierung etc.) verzehrt werden.
  • Bei der Zubereitung von Gemüse, auch wenn es nachher gekocht wird, sollte man auf gute Händehygiene achten.
  • Schnittplatten, die Messer und Geräte, die man benutzt hat, sollten nicht ungespült und ungereinigt wieder für andere Lebensmittel verwendet werden.

Eine Infektion mit Enterohämorhagische Eschericha coli (EHEC) oder Shiga-Toxin-produzierenden Eschericha coli (STEC) kann durch direkten Kontakt von (Nutz-)Tieren oder deren Ausscheidungen sowie durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln, zum Beispiel Rindfleisch, Rohmilch, aber auch über rohes ungewaschenes Gemüse oder verschlucktes Badewasser erfolgen. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist, vor allem durch mangelnde Hygiene, möglich (Schmierinfektion).

Wie erkenne ich die durch die Infektion verursachte Erkrankung?

Die Infektionen können ohne Beschwerden verlaufen und somit unerkannt bleiben. Die Mehrzahl der manifesten Erkrankungen tritt als unblutiger, meistens wässriger Durchfall in Erscheinung. Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen, seltener Fieber. Bei 10 bis 20 Prozent der Erkrankten entwickelt sich als schwere Verlaufsform eine blutige Darmentzündung mit krampfartigen Bauchschmerzen, blutigem Stuhl und teilweise Fieber.

Gefürchtet ist das vor allem bei Kindern vorkommende Hämolytisch-Urämisches-Syndrom (HUS), eine Erkrankung, die sich in Blutgerinnungsstörungen, einer Zerstörung der roten Blutkörperchen und akutem Nierenversagen äußern kann. Diese schwere Komplikation tritt in etwa 5 bis 10 Prozent der Beschwerden verursachenden EHEC-Infektionen auf und ist der häufigste Grund für akutes Nierenversagen im Kindesalter. In der Akutphase liegt die Sterbequote des HUS bei ungefähr 2 Prozent.

Bei weiteren Fragen kann man sich montags bis donnerstags von 7:30 bis 16 Uhr und freitags von 7:30 bis 12 Uhr an das Gesundheitsamt wenden unter der Telefonnummer: 0221 – 221-24728 oder (für Ärzte) unter der Faxnummer: 0221 – 221-23553.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.