Große Resonanz bei Indienbesuch von Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters

Nach intensiven Gesprächen überreichen Oberbürgermeister Jürgen Roters und Wirtschaftsdezernentin Ute Berg dem Indischen Minister für Tourismus Subodh Kant Sahai ein Geschenk. / copyright: Stadt Köln
Nach intensiven Gesprächen überreichen Oberbürgermeister Jürgen Roters und Wirtschaftsdezernentin Ute Berg dem Indischen Minister für Tourismus Subodh Kant Sahai ein Geschenk.
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Die Kölner Indien-Initiative setzt ihre Erfolgsgeschichte fort. Mit einer guten Nachricht im Gepäck ist Oberbürgermeister Jürgen Roters derzeit mit einer hochkarätigen Wirtschafts- und Wissenschaftsdelegation auf der Reise von Neu-Delhi über Mumbai nach Bangalore.

Ein weiteres bekanntes indisches IT-Unternehmen eröffnet in Köln seine Deutschlandzentrale. iGate Patni ist einer der international agierenden Anbieter von IT-Dienstleistungen und Business-Lösungen mit über 13.800 Mitarbeitern weltweit.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das Unternehmen seit fast acht Jahren tätig. Schwerpunkte sind Softwareentwicklung, Produkt-Engineering und Entwicklung von branchenspezifischen IT-Lösungen. Jetzt eröffnet iGate Patni seinen Deutschlandsitz im Kölner Rheinauhafen. Ausschlaggebend waren die hervorragende Infrastruktur, die Vernetzungsmöglichkeiten zu anderen IT-Anbietern und der gute Service von Wirtschaftsförderung und Ausländerbehörde im Rahmen der Indien-Initiative.

Und auch mit einem zweiten indischen IT-Unternehmen laufen derzeit konkrete Gespräche über eine Ansiedlung in Köln. Es handelt sich um die Firma ITC Infotech, IT-Tochter des Imperial Tobacco-Konzerns. Die Verhandlungen stehen kurz vor dem Abschluss. Beide Unternehmen werden von der Kölner Kanzlei von Osborne Clarke, Spezialist für die IT-Branche, rechtlich und steuerrechtlich betreut. Der Kölner Wirtschaftsbotschafter Rechtsanwalt Ulrich Bäumer hat die Kontakte hergestellt.

“Verlässlichkeit und Kontinuität sind die Basis für eine gute Partnerschaft und wirtschaftliche Zusammenarbeit,” erklärt Oberbürgermeister Jürgen Roters. “Ich freue mich über den neuen Ansiedlungserfolg. Nach dem Start unserer Indien-Initiative im Jahr 2006 und dem Besuch im Jahr 2008 war es nun wieder Zeit, bei unseren Gesprächspartnern in Indien Flagge zu zeigen. Unser Besuch und unsere Präsentationen stoßen auf großes Interesse.”

Seit dem vergangenen Samstag sind Oberbürgermeister Roters, die Beigeordnete für Wirtschaft und Liegenschaften, Ute Berg, sowie ein Team der Kölner Wirtschaftsförderung auf dem Subkontinent unterwegs, um für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Köln zu werben, neue Wirtschaftskontakte zu knüpfen und die administrativen Beziehungen zu den indischen Regierungsstellen zu stärken. Begleitet wird der Oberbürgermeister dabei unter anderem von Universitätsrektor Professor Dr. Axel Freimuth, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Koelnmesse, Gerald Böse, und dem Geschäftsführer International der Industrie- und Handelskammer zu Köln, Alexander Hoeckle.

Tatkräftig unterstützt wird die Kölner Delegation dabei unter anderem durch die deutsche Botschaft in Neu-Delhi.

“Nach der großen Indien-Euphorie vor einigen Jahren haben sich etliche deutsche Partner ernüchtert zurückgezogen. Doch auch wenn das Wirtschaftswachstum des Giganten Indien derzeit durch den Reformstau und andere Probleme gebremst wird, lohnt sich ein langer Atem,” betonte der deutsche Gesandte und Leiter der Abteilung Wirtschaft und globale Fragen, Cord Meier-Klodt, bei einem Gespräch mit den Kölner Wirtschaftsvertretern und Wissenschaftlern. Das Entwicklungspotenzial des Landes sei riesig, das Interesse an Zusammenarbeit enorm. In diesem feiern Deutschland und Indien das 60jährige Bestehen ihrer diplomatischen Beziehungen. “Gerade vor diesem Hintergrund ist Ihr Besuch hier sehr wichtig. Es wird hier in Indien sehr geschätzt, wenn Partner wie Köln regelmäßig Interesse zeigen und die bestehenden Kontakte lebendig halten. Das zahlt sich langfristig aus.”

Wie eine solche Erfolgsstory aussehen kann, beweist das Beispiel der Humboldt Wedag India, der die Delegation in Neu Delhi einen Besuch abstattete. Das Unternehmen mit Wurzeln in Köln ist seit dem Jahr 2000 mit einer eigenen Division auf dem indischen Subkontinent unterwegs. Heute beschäftigt es mehr als 300 Mitarbeiter und zählt zu den wichtigsten Zement-Anlagenbauer in Indien und auf dem asiatischen Subkontinent.

“Auch wir mussten anfangs manche Probleme meistern,” so Geschäftsführer Martin Gierse. “Doch für uns hat sich das Engagement gelohnt. Auch deutsche Firmen können von Indien lernen, zum Beispiel ‘Jugaad’, die indische Art der Improvisation mit einfachsten Mitteln.”

Auf Erfolgskurs in Indien ist auch die Koelnmesse: Am Donnerstag, 26. April 2012, eröffneten Oberbürgermeister Jürgen Roters und Messechef Gerald Böse auf dem Messegelände des Bombay Exhibition Centre feierlich die Chem ProTech India, die größte Messe für chemische Verfahrenstechnik und Industrieausrüstung auf dem asiatischen Subkontinent. Die Ausstellung wird von der Kölner Messetochter Koelnmesse YA Tradefair Pvt. Limited organisiert.

An ihr nehmen über 200 Aussteller teil, erwartet werden mehr als 10.000 Fachbesucher aus 49 Ländern. Die Koelnmesse organisiert mittlerweile zwölf Messen auf dem indischen Markt.

“Indien ist neben China wichtigster Standort für Auslandsprojekte der Koelnmesse,” so Messechef Gerald Böse. “Die Gründung unserer Tochtergesellschaft im Jahre 2008 war der richtige Schritt zur weiteren Internationalisierung des Unternehmens.”

Ein Schwerpunkt der Kölner Besuchs in Neu Delhi war der Austausch mit den indischen Regierungsstellen. Unter anderem trafen Oberbürgermeister Jürgen Roters und seine Delegation mit dem Minister für indische Übersee-Angelegenheiten, Vayalar Ravi, und Tourismus-Minister Subodh Kant Sahai zusammen. Dabei erneuerte die Stadt Köln ihre Einladung, die jährliche Konferenz für die im Ausland lebenden indischen Geschäftsleute (PBD) am Rhein auszurichten. Minister Sahai sagte seine Unterstützung für die jährlich in Köln stattfindende Indien-Woche zu. Oberbürgermeister Roters und Messechef Böse luden außerdem den indischen Minister für städtische Entwicklung, Shri Kamal Nath, als Ehrengast zur diesjährigen UrbanTec nach Köln ein, die Universität zu Köln will ihn für eine Gastvorlesung empfangen.

“Ich konnte mich in den persönlichen Gesprächen davon überzeugen, dass Deutschland für Indien ein zunehmend beliebter Partner wird,” betont Roters. “Deshalb ist es wichtig, wenn Köln auch bei der indischen Regierung präsent ist und seine Stärken aufzeigt. Nicht nur bei Infrastrukturmaßnahmen bieten sich für Kölner Unternehmen hervorragende Chancen. Auch die Kölner Wissenschaftslandschaft wird für die indische Regierung immer interessanter, sowohl der gegenseitige Studentenaustausch als auch konkrete Forschungsprojekte sollen verstärkt werden.”

Die Universität zu Köln schloss während der Indien-Reise mehrere Kooperations- und Partnerschaftsvereinbarungen mit indischen Forschungsinstituten ab.

Auf großes Interesse stieß die Präsentation des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts Köln bei der Confederation of Indian Industry (CII), der All India Association of Industries und der Federation of Indian Chambers of Commerce and Industry (FICCI). An einem großen Empfang zusammen mit der deutsch-indischen Außenhandelskammer (AHK) in Mumbai nahmen mehr als 200 Vertreter von deutschen und indischen Unternehmen teil.

“Indien ist zugleich ein Land mit großen Problemen und immensen Chancen – ein riesiger Markt auch für deutsche Unternehmen,” so Wirtschaftsdezernentin Ute Berg. “Wir konnten durch unsere Standortpräsentation das Interesse der Unternehmen und Wirtschaftsverbände an der Rheinmetropole stärken. Viele indische Unternehmer wollen Köln kennenlernen. Ich bin optimistisch, dass daraus dauerhafte Geschäftskontakte entstehen und wir weitere Ansiedlungen in Köln anbahnen konnten.”

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.