Erfolgreiche SEPA-Umstellung setzt planvolle Vorgehensweise voraus

Dr. Christoph Siemons, Vorstandsmitglied der Sparkasse KölnBonn im Gespräch mit CityNEWS. / copyright: Sparkasse KölnBonn
Dr. Christoph Siemons, Vorstandsmitglied der Sparkasse KölnBonn im Gespräch mit CityNEWS.
copyright: Sparkasse KölnBonn

Die Sparkasse KölnBonn hat eigens ein Unterstützungsteam zusammengestellt, mit dessen Hilfe Betriebe und Vereine ihren Zahlungsverkehr in den verbleibenden Wochen für SEPA fit machen können, so Dr. Christoph Siemons, Vorstandsmitglied der Sparkasse KölnBonn im Gespräch mit CityNEWS.

CityNEWS: Herr Dr. Siemons, ist die Sparkasse KölnBonn SEPA-fit?

Christoph Siemons: Ja, wir wickeln bereits seit Einführung der SEPA-Zahlverfahren in den Jahren 2008/2009 diese Transaktionen für Kunden ab. Denn größere Unternehmen verwenden die SEPA-Verfahren seitdem, allerdings bevorzugt für ihre Auslandszahlungen.

CityNEWS: Wie steht es um die SEPA-Vorbereitungen Ihrer Kunden?

Christoph Siemons: Die Zahl der Inkassovereinbarungen, die Kunden mit uns für den SEPA-Lastschrifteinzug neu abschließen müssen, steigt von Tag zu Tag. Auch werden immer detailliertere Fragen zu SEPA an uns gerichtet. Beides zeigt: Viele arbeiten intensiv an der Umstellung ihres Zahlungsverkehrs.

CityNEWS: Wo müssen Unternehmer und Vereine Anpassungen vornehmen?

Christoph Siemons: Überall da, wo beispielsweise Rechnungen bezahlt, Gehälter überwiesen, Lastschriften eingezogen, Zahlungseingänge verbucht oder mit Kontodaten operiert wird, sind Umstellungen notwendig. Das Wichtigste ist deshalb: Die Zahlungsverkehrs- und Buchhaltungssysteme bzw. Vereinsprogramme müssen SEPA-Zahlungen verarbeiten können. Gut aufgestellt sind Betriebe und Vereine, die Ihren Zahlungsverkehr über unser Internet-Banking oder mit der aktuellen Version der Banking-Software S-Firm oder MultiCash abwickeln. Diese Programme sind SEPA-fähig. Wer andere Anwendungen einsetzt, sollte sich direkt an den Software-Anbieter wenden.

CityNEWS: Ist die SEPA-Umstellung noch bis zum 1. Februar zu schaffen?

Christoph Siemons: Es ist in der Tat kurz vor zwölf. Aber SEPA ist ebenso wenig eine Hexerei wie die Jahrtausendwende oder die Euro-Einführung. Wichtig ist jetzt, planvoll vorzugehen, damit der eigene Zahlungsverkehr auch nach dem 1. Februar 2014 noch reibungslos funktioniert. Dabei stehen wir unseren Kunden mit persönlicher Beratung zur Seite und begleiten sie beim Umstellungsprozess. Auf unserer Homepage finden Sie zum Beispiel SEPA-Checklisten, Konvertierungsprogramme, mit denen sich Kontendaten einfach in IBAN und BIC umwandeln lassen, detaillierte Informationen zu SEPA-Überweisungen und SEPA-Lastschriften.

Eigens für kleinere Unternehmen und Vereine haben wir jetzt das SEPA-Unterstützungsteam zusammengestellt: Speziell geschulte Mitarbeiter, die unsere Kunden auch außerhalb der Geschäftszeiten vor Ort – in der Firma, im Vereinsbüro oder zuhause – aufsuchen und mit ihnen die individuell notwendigen Umstellungsschritte vornehmen.

CityNEWS: Also quasi eine SEPA-Task-Force?

Christoph Siemons: Ja, das trifft zu. Die Kollegen helfen beispielsweise bei der Beantragung der Gläubiger-ID und beim Abschluss einer neuen Inkassovereinbarung. Sie erklären, wie sich mit Hilfe von Programmen Kontonummer und Bankleitzahl in IBAN und BIC umwandeln lassen, oder wie sich ein praktikables Mandatsreferenzsystem einrichten lässt. Keine Frage bleibt offen.

CityNEWS: Was kostet Ihr SEPA-Service und wie kann ich ihn nutzen?

Christoph Siemons: Diese Unterstützung ist kostenlos für unsere Geschäfts-, Gewerbe- und Vereinskunden. Sie wenden sich einfach an ihren Berater, er vermittelt einen Kollegen aus dem Unterstützungsteam.

CityNEWS: Sie bieten Ihren Kunden jetzt neben der SEPA-Basis- und der SEPA-Firmen-Lastschrift auch die Euro-Express-Lastschrift an. Was ist das?

Christoph Siemons: Die Euro-Express-Lastschrift ist eine SEPA-Basis-Lastschrift, aber mit verkürzter Vorlagefrist innerhalb Deutschlands. Das ist ein entscheidender Zeitvorteil für unsere Kunden, die Beträge per Lastschrift einziehen. Normale SEPA-Basis-Lastschriften haben eine Vorlagefrist von immerhin fünf Geschäftstagen beim erstmaligen Einzug und zwei Geschäftstage bei Folgelastschriften. Zusammen mit dem Einreichungstag bei uns wartet der Kunde also mindestens sechs beziehungsweise bei Folgelastschriften drei Geschäftstage auf sein Geld. Mit der Euro-Express-Lastschrift wird die Vorlagefrist dagegen auf einen Geschäftstag bei Lastschriften verkürzt, die bei einer Bank oder Sparkasse in Deutschland gezogen werden. Zuzüglich ein Einreichungstag macht zwei Geschäftstage bis zur Kontogutschrift. Damit nähern wir uns bei Lastschrifteinzügen innerhalb Deutschlands an die bisherigen Fristen der Einzugsermächtigung an.

Tipp: Detaillierte Informationen zu SEPA, Checklisten und hilfreiche technische Werkzeuge für die Systemumstellung wie Konvertierungsprogramme und Formatbeschreibungen finden Sie unter www.sparkasse-koelnbonn.de/sepa.