Konjunkturumfrage der IHK Köln: Unternehmen schätzen ihre Lage immer optimistischer ein

Die wichtigsten Ergebnisse neben dem gestiegenen Vertrauen in die konjunkturelle Entwicklung sind eine Trendwende in der Außenwirtschaft - hier steigt die Exporterwartung über alle Branchen hinweg deutlich an - und der stabilisierte Arbeitsmarkt sowie die Bereitschaft der Unternehmer, in den nächsten Monaten wieder mehr Mitarbeiter einzustellen. / copyright: Peter Kirchhoff / pixelio.de
Die wichtigsten Ergebnisse neben dem gestiegenen Vertrauen in die konjunkturelle Entwicklung sind eine Trendwende in der Außenwirtschaft – hier steigt die Exporterwartung über alle Branchen hinweg deutlich an – und der stabilisierte Arbeitsmarkt sowie die Bereitschaft der Unternehmer, in den nächsten Monaten wieder mehr Mitarbeiter einzustellen.
copyright: Peter Kirchhoff / pixelio.de

Im Dezember 2012 und Januar 2013 hat die Industrie- und Handelskammer zu Köln rund 1.650 Unternehmen nach ihrer aktuellen Einschätzung der wirtschaftlichen Lage befragt, 573 Unternehmen haben ausführlich geantwortet. Das Ergebnis stimmt optimistisch was die Wirtschaftslage in Köln und der Region angeht.

Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, fasst die
Ergebnisse zusammen: Die Zuversicht der Unternehmen steigt und wir können
optimistisch in das Jahr 2013 blicken.” Gegenüber der Vorjahres- und der
Herbstumfrage sind die Geschäftserwartungen der Unternehmen deutlich gestiegen.

“Von Tag zu Tag mehren sich so die Anzeichen für eine konjunkturelle Belebung”,
so Reichardt, “die Unternehmen gewinnen wieder Vertrauen in die deutsche
Wirtschaftskraft.” Und das soll auch so bleiben: Durch den robusten
Arbeitsmarkt und das stabile Konsumklima rechnen die Konjunktur-Experten der
IHK mit weiter wachsender Dynamik in der zweiten Jahreshälfte und im Jahr 2014.

Die wichtigsten Ergebnisse neben dem gestiegenen Vertrauen
in die konjunkturelle Entwicklung sind eine Trendwende in der Außenwirtschaft –
hier steigt die Exporterwartung über alle Branchen hinweg deutlich an – und der
stabilisierte Arbeitsmarkt sowie die Bereitschaft der Unternehmer, in den
nächsten Monaten wieder mehr Mitarbeiter einzustellen.

Zuversicht bei den
Unternehmen

Jedes dritte Unternehmen (34,4 Prozent) ist laut aktueller
Umfrage mit der Geschäftsentwicklung zufrieden. Lediglich 12,7 Prozent bezeichnen
ihre Lage als schlecht. Der Klimaindikator zu der Geschäftslage stieg im
Vergleich zum Herbst um über 3,4 Punkte und liegt aktuell bei 21,6
Prozentpunkten. In allen Teilregionen des IHK-Bezirks liegt die Lagebewertung
klar im positiven Bereich.

Insbesondere im Rhein-Erft-Kreis und
Leverkusen/Rhein-Berg verbessert sich die Bewertung der Geschäftslage, getragen
durch Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Im Oberbergischen Kreis und in
der Stadt Köln bewerten vor allem die Handelsunternehmen die wirtschaftliche
Lage deutlich besser gegenüber der Herbstumfrage.

Und wie sieht es bei den Erwartungen für die kommenden
Monate aus? Hier ist der Geschäftsklimaindex gegenüber den Herbst-Zahlen
deutlich gestiegen: 11,2 Punkte besser schätzen die Unternehmen ihre weitere
Entwicklung ein. 21,8 Prozent rechnen mit einer wachsenden Nachfrage. Im
Oberbergischen und auch in der Stadt Köln sehen vor allem Industrie- und
Dienstleistungsunternehmen deutlich optimistischer auf die kommenden Monate.

In
Köln steigen auch die Erwartungen im Handel an. In Leverkusen/Rhein-Berg stützt
vor allem die Industrie die konjunkturelle Zuversicht. Im Rhein-Erft-Kreis
fällt die Beurteilung der Geschäftserwartungen stabil aus – gerade am
Logistikstandort haben die Unternehmen aus dem Verkehrsgewerbe wieder Vertrauen
in die wirtschaftliche Entwicklung gefasst.

Auch die Sorgen der Unternehmen bei den Dauerthemen Energie-
und Rohstoffkosten, wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und drohender
Fachkräftemangel sind etwas zurückgegangen. Dagegen steigen die Befürchtungen
um steigende Arbeitskosten und erhöhte Finanzierungsprobleme. Betrachtet man
jedoch die Energiekosten allein, so sehen nach wie vor 41,4 Prozent der
Unternehmen in den Energiekosten ein zentrales Konjunkturrisiko (Herbst: 41,9
Prozent), und das trotz der zuletzt leicht gesunkenen Preise für Öl und Gas.

Als Folge der positiven Aussichten wollen die Unternehmen in
der Region in den kommenden Monaten wieder leicht vermehrt am Standort
investieren (24,7 Prozent). So stieg die Zahl der investitionsbereiten Betriebe
um 2,4 Prozent an. Dennoch geben 24,3 Prozent der Unternehmen an, ihre
Investitionen in den kommenden Monaten zurückzufahren. Dieses Ergebnis
erläutert Christi Degen, Geschäftsführerin Industrie und Volkswirtschaft der IHK
Köln
: “Die Investitionspläne verdeutlichen die allgemeine Unsicherheit
über den Konjunkturverlauf der letzten Monate. Rückschlüsse auf eine stark
rückläufige Geschäftsentwicklung sind jedoch nicht zu erwarten. Im Gegenteil:
Aufgrund der Belebung der Weltkonjunktur und der zunehmenden Beruhigung an den
Finanzmärkten ist davon auszugehen, dass sich die Investitionszurückhaltung des
letzten Jahres in den kommenden Monaten nach und nach lösen wird.”

Trendwende im
Außenhandel

Im vergangenen Jahr erhofft, ist die Trendwende im
Außenhandel nun greifbar. Christi Degen: “Die Weltkonjunktur hat sich in
den letzten Monaten beruhigt und insbesondere die Nachfrage aus den
Schwellenländern sowie China und Nordamerika zieht an.”

Dank dieses
weltwirtschaftlichen Umfelds und der zunehmenden Beruhigung im Euro-Raum stieg
die Export-Erwartung über alle Branchen hinweg um insgesamt 13,6 Punkte und ist
somit wieder im positiven Bereich – noch deutlicher stiegen die Erwartungen bei
den Industrieunternehmen (16,2 Punkte).

Auch die Prognosen der
Forschungsinstitute und der Europäischen Zentralbank sehen in diesem Jahr einen
Wachstumsschub für die deutsche Wirtschaft, sofern die Chancen und Potenziale
des Exports in Länder außerhalb der Eurozone genutzt wird und keine Unsicherheits-
und Nachfrageschocks die stabile Entwicklung stören, ergänzt Christi Degen.

Beschäftigungsaussichten
verbessern sich

Eine weitere Folge der guten Aussichten sind expansive
Beschäftigungspläne der Unternehmen für die kommenden Monate. Insgesamt ist
über alle Branchen hinweg mit einer Stabilisierung auf dem Arbeitsmarkt zu
rechnen. 20,7 Prozent der befragten Unternehmen planen in den kommenden Monaten
weitere Mitarbeiter einzustellen. Allerdings stieg die Zahl der Arbeitslosen im
IHK-Bezirk Köln im Vergleich zum Vorjahresmonat um sechs Prozent.

Dazu Christi
Degen: “Der Anstieg der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr begründet sich
vor allem durch die Rückführung arbeitsmarktpolitischer Fördermaßnahmen in der
Arbeitslosenstatistik sowie durch jahreszeitliche Gründe und nicht durch eine
Zurückhaltung der Unternehmen bei den Einstellungen.”

Autor: Redaktion / IHK Köln