Wer früher auch im Urlaub nicht auf Gespräche mit dem Mobiltelefon verzichten wollte, konnte sich auf eine saftige Rechnung nach der Heimkehr einstellen. In den letzten Jahren ist das sogenannte Roaming, also die Weiterleitung von Anrufen ins Ausland und aus dem Ausland, bedeutend billiger geworden. Grund dafür ist auch eine Richtlinie der EU, die die Tarife der Anbieter beschränkt.
So dürfen abgehende Anrufe im Ausland ab 1. Juli nur noch 46 Cent kosten, für ankommende Anrufe dürfen nur noch maximal 18 Cent berechnet werden. Zuvor waren es immerhin noch 51 bzw. 23 Cent. Eine Obergrenze gilt auch für SMS: Will man aus Spanien, Italien, Portugal oder einem anderen EU-Land Textnachrichten verschicken, kostet das ab Juli maximal 13 Cent, und damit sogar deutlich weniger als der typische Inlandspreis von 19 Cent.
Die EU sorgt für niedrige Tarife
Und auch die Preise für den Datentransfer will die Europäische Kommission nicht dem Markt überlassen: Allerdings sind es hier keine festen Preis-Limits für Endverbraucher. Begrenzt werden nur die Entgelte, die sich die Netzbetreiber verschiedener Länder gegenseitig berechnen. Und das darf demnächst nicht mehr als ein Euro pro Megabyte sein. Der Betrag wird sogar schrittweise noch weiter reduziert, bis er 80 Cent im Jahr 2011 erreicht hat.
Noch mehr Tipps, wie man aus dem Ausland günstig telefonieren kann, hat der Branchenverband Bitkom. Auch im Ausland sind die Preise bei den meisten Mobilfunk-Anbietern übersichtlich, da einheitliche Tarife für ganze Ländergruppen üblich sind. Überschreitet man eine Grenze, muss man sich also nicht zwangsläufig auf einen neuen Preis für die vertelefonierte Minute einrichten. Zudem kooperieren viele ausländische Anbieter mit deutschen Partnernetzen und das macht die Tarife außerdem günstig. Ist das der Fall, lohnt es sich, die automatische Netzwahl auf dem Handy abzuschalten und das Partnernetz manuell anzuwählen. Die Preisgrenzen der EU gelten ja ohnehin.
Tipps für Spar-Füchse
Auch Spezialtarife für das Telefonieren im Ausland können Geld sparen. Das lohnt sich besonders für Vieltelefonierer. Teils sind die Angebote mit einer zusätzlichen Grundgebühr verbunden, bieten aber dafür besonders niedrige Minutenpreise. Die Handy Flatrate mit dem Angebot zum mobilen Surfen kostet im Auslands-Urlaub meist extra. Um auch hier die Vorteile einer Pauschale zu nutzen, kann man aber gesonderte Angebote der Provider buchen, z.B. in Form von Tages-Flatrates.
Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann sein Budget durch Nutzung einer ausländischen Prepaid-Karte begrenzen. Auch spezielle Angebote von Reise-Discount-Anbietern sorgen für eine niedrige Rechnung. Allerdings bekommt man mit diesen Karten auch gleich eine neue Nummer – und die muss man sich erst mal merken und unter Freunden und Familie verteilen. Manche deutschen Handys sind sogar für solche Karten gesperrt. Hier ist also noch Handlungsbedarf für die EU.
Wem es nur um den regelmäßigen Kontakt und nicht um das bequeme Telefonieren egal von welchen Standort geht, der kann auch sogenannte Calling-Cards nutzen. Urlauber kaufen dazu ein Guthaben und können das dann etwa von öffentlichen Telefonzellen vertelefonieren. Über einen drahtlosen Internet-Zugang, etwa im Hotel, kann man den Betrag auch zum Surfen und Mailen gebrauchen oder sogar über einen eigenen Laptop oder ein WLAN fähiges Handy telefonieren.