Kölns OB Roters fordert umgehend Gespräche mit dem Bund: "Bundeswehr – Abbau ist so nicht hinnehmbar"

'Wir erwarten hier schnellstens detaillierte Auskunft,' so Roters. / copyright: Stadt Köln
‘Wir erwarten hier schnellstens detaillierte Auskunft,’ so Roters.
copyright: Stadt Köln

“Die ohne Vorgespräche verordnete Reduzierung des Bundeswehrstandorts Köln trifft nicht nur Hunderte von Kölner Bundeswehr-Beschäftigten und ihre Familien schwer, sondern ist auch ein herber Schlag für die Stadt und die Kölner Wirtschaft. Das können und werden wir so nicht hinnehmen”, so Jürgen Roters

Mit scharfer Kritik reagiert der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters auf die heute von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière bekanntgegebene erhebliche Personalreduzierung bei den in Köln stationierten Bundeswehr-Einrichtungen. Er fordert von der Bundesregierung unverzüglich Aufklärung über das komplette Ausmaß des geplanten Stellenabbaus. Nach ersten Informationen sollen in der Region Köln rund 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgezogen werden.

Empört ist der Kölner Oberbürgermeister über das Vorgehen des Verteidigungsministers im Vorfeld des Schließungs- und Reduzierungsprogramms.

“Unsere Versuche, im Vorfeld an Informationen zu gelangen, wurden systematisch zurückgewiesen. Das ist so nicht akzeptabel. Der bedeutende Bundeswehr-Standort Köln werde durch die Sparbeschlüsse spürbar geschwächt. Durch den drohenden Wegzug der Soldaten und ihrer Familien ist aber die komplette Stadtgesellschaft vom Vereinsleben bis zu Schulen und Kindergärten betroffen.”

Erhebliche negative Auswirkungen befürchtet auch die Kölner Beigeordnete für Wirtschaft und Liegenschaften, Ute Berg: “Das ist ein schlechter Tag für die betroffenen Kölner Bundeswehrangehörigen und ein herber Verlust für den Standort Köln. Die Bundeswehr gehört zu den größten Arbeitgebern vor Ort und ist eine feste Größe in der Kölner Wirtschaft. Mitarbeiter, Soldaten und deren Familien sorgen für Kaufkraft, als Auftraggeber und Investor unterstützt die Bundeswehr Kölner Unternehmen. Wir erwarten, dass das nicht das letzte Wort des Verteidigungsministers ist.”

Oberbürgermeister Roters fordert von der Bundesregierung umgehend Aufklärung und Gespräche über mögliche Ausgleichmaßnahmen: “Bund und Land dürfen die Stadt Köln nicht mit den zwangsläufig folgenden Problemen alleine lassen. Es muss nun alles daran gesetzt werden, dass der Wachstums- und Wirtschaftsraum Köln nicht dauerhaft geschädigt wird.”

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.