Sie gilt als eine der wichtigsten Messen für Computer- und Konsolenspiele in Europa und ist gleichzeitig ein Indikator für kommende Trends: Heute hat in Köln die Gamescom eröffnet. Dort präsentieren bis Sonntag mehr als 550 Aussteller aus fast 40 Ländern Neuheiten, Spiele und bieten Möglichkeiten zum Ausprobieren.
Zum Auftakt versprechen die Veranstalter viel. «Das wird die größte Gamescom aller Zeiten. Mehr als 300 Spiele werden hier gezeigt, darunter Welt- und Europapremieren», sagt Olaf Wolters, Geschäftsführer des Bundesverbands Interaktiver Unterhaltungssoftware (BIU). Zu den Premieren zählt zum Beispiel «Fifa 12». Die Fußballsimulation wird erst ab Herbst zu kaufen sein, lockt aber auf der Gamescom bereits zahlreiche Spieler an die Konsolen.
Onlinespiele und 3D liegen im Trend
Mehr als 250.000 Besucher werden auf der Gamescom erwartet, die den Fokus in diesem Jahr vermehrt auf Bewegungsspiele und 3D setzt. Zwar gebe es immer noch den klassischen Spielebereich mit Angeboten für den Computer, «insgesamt ist der Markt mittlerweile aber sehr viel breiter aufgestellt als noch vor einigen Jahren», sagt Wolters. So hätten sich inzwischen Smartphones und Tablet-PCs als Spieleplattformen etabliert. «Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Mobile- und Online-Gaming, auch das ist ein starker Wachstumsmarkt.»
Auf der Messe wird auch das Rennspiel «Need for Speed – The Run» das erst ab November im Handel erhältlich ist. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen dort den Fotografen ganz besonders aufmerksam auf die Finger schauen. Ausprobieren ja – zu viel zeigen aber bitte nicht.
Mit Spannung erwartet wurde die Präsentation der neuen Konsole «Playstation Vita» von Sony, die den Markt revolutionieren soll. «Erstmals bietet sich hier für den Verbraucher die Möglichkeit des Online-Spielens für unterwegs», sagt Uwe Bassendowski, Sony Vizepräsident Europa. «Und damit meine ich nicht Browser-Games, sondern sehr komplexe Inhalte, die miteinander gespielt werden können.»
Interaktivität wird immer wichtiger
Bassendowski ist sicher, dass der Markt der Zukunft viel mehr von Interaktivität bestimmt sein wird. «Spiele werden mehr und mehr darauf ausgerichtet, etwas selbst zu kreieren und der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen.»
Für viel Fans ist sicherlich enttäuschend, dass Nintendo seine neue Konsole «Wii U» – die bereits im Juni in Los Angeles vorgestellt wurde – nicht mit im Gepäck hat. Statt des Nachfolgers der überaus erfolgreichen Wii-Konsole präsentiert das Unternehmen auf der Gamescom die Fortsetzung der Reihe: «Zelda: Skyward Sword». Weitere wichtige Neuheiten sind zum Beispiel das Online-Spiel «Rift» des Herstellers Trion Worlds und «Mass Effect 3», das erst im März nächsten Jahres erscheinen soll.
Mit Ubisoft sind auch die deutschen Spieleentwickler auf der Gamescom vertreten. Sie zeigen unter anderem das Aufbauspiel «Anno 2070», den nächsten Teil der bekannten Anno-Reihe, von dem noch nicht feststeht, wann er erhältlich sein wird. «’Anno 2070′ ist insofern sehr spannend, als dass es erstmals in der Zukunft spielt und auch aktuelle Themen wie Klimawandel und Energieknappheit mit einfließen», sagt Firmensprecher Maik Bütefür.
Autor: Redaktion / dapd / http://bvap.de