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Grand-Prix-Siegerin Lena Meyer-Landrut tritt mit dem Elektropopsong 'Taken by a stranger' beim Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf an. Beim Finale des diesjährigen Vorentscheids im Ersten bekam der Titel von den Fernsehzuschauern am Freitagabend am meisten Stimmen.  / copyright: Roberto Pfeil / dapd
Grand-Prix-Siegerin Lena Meyer-Landrut tritt mit dem Elektropopsong ‘Taken by a stranger’ beim Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf an. Beim Finale des diesjährigen Vorentscheids im Ersten bekam der Titel von den Fernsehzuschauern am Freitagabend am meisten Stimmen.
copyright: Roberto Pfeil / dapd

CityNEWS hat für Sie einen Info-Pool mit allem wichtigen Neuigkeiten und Fakten für rund um den Eurovision Song Contest 2011 aus Düsseldorf Sie zusammengestellt. Wissenwertes, Hintergründe, weiterführende Informationen, Startreihenfolge, Favoriten und vieles mehr… Hier erfahren Sie täglich alle Neuigkeiten!

Wie ein ruhender Pol wirkt Dieter Thiessen auf der riesigen Baustelle für den Eurovision Song Contest in der Düsseldorfer Arena. Der technische Leiter der Großveranstaltung beobachtet aus sicherer Entfernung, wie an der Hallendecke in Seilen gesicherte Höhenarbeiter schwere Traversen aneinander montieren.

Ständiges Hämmern und Motorengeräusche hallen durch das Innere der Arena. Flinke Elektroautos, wie sie sonst von Golfern benutzt werden, überbrücken die langen Wege und transportieren Mensch und Maschine. «Meine Aufgabe ist es, nicht die Nerven zu verlieren und Ruhe zu bewahren», sagt Thiessen mit einer großen Portion norddeutscher Gelassenheit.

Der 49-jährige Schleswig-Holsteiner ist dafür verantwortlich, dass beim Finale am 14. Mai den 35.000 Zuschauern in der Arena sowie den erwarteten 120 Millionen Fernsehzuschauern eine perfekte Show in Bild und Ton geboten wird. «Egal was passiert, wir müssen auf Sendung sein», sagt Thiessen. Bis Ostern werden dafür in der Arena rund um die Uhr 180 Tonnen Technik am Dach der Arena angebracht, 13 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und mehr als 2.000 Scheinwerfer platziert. Auch die 90 Mikrofone und 25 Kameras müssen aufeinander abgestimmt und ein eigenes Stromnetz mit Generatoren errichtet werden.

An allen Baustellen gleichzeitig kann Thiessen aber nicht sein. Stattdessen steht hinter ihm ein Team aus 50 Leuten, das sich um jedes kleinste Detail kümmert. «Ich versuche die Schnittstellen zu koordinieren», beschreibt der 49-Jährige seine Position. Alle paar Minuten funkt ihn ein Kollege an und will etwas besprechen. «Dieter hier», spricht Thiessen in sein Funkgerät und versucht zu helfen. In seinem jeweiligen Bereich ist jeder Mitarbeiter dafür verantwortlich, dass der Zeitplan eingehalten wird und beim Finale am 14. Mai alles funktioniert. «Wenn am Ende etwas schief läuft, halte ich den Kopf hin», sagt Thiessen. Er bildet die Spitze der Pyramide und trägt die größte Verantwortung.

Erfahrung aus Olympia und Fußball-WM

Bei seiner alltäglichen Arbeit greift der 49-Jährige auf einen gewaltigen Erfahrungsschatz zurück. Seit 27 Jahren ist er beim NDR tätig und war bereits für die TV-Übertragung der Fußballweltmeisterschaft aus Südkorea und der Olympischen Spiele aus Peking verantwortlich. «Es gibt aber gewisse Punkte im Leben, an denen man denkt, mehr geht nun nicht mehr», sagt er. An einem solchen Punkt sieht sich Thiessen nun. Er genießt jede Minute, auch wenn er momentan kein wirkliches Privatleben hat.

Zusammen mit seinen engsten Mitarbeitern hat sich der Technik-Chef in einem grauen Baucontainer vor der Arena eingerichtet. An den Wänden hängen bunte Zeichnungen und Baupläne, von denen sich ablesen lässt, wie die Arena am Ende aussehen soll. Lange Zeit hält es ihn aber nicht im Container. Durch die Tiefgarage der Arena, in der kistenweise Material lagert und Techniker provisorische Werkstätten aufgebaut haben, gelangt er in den Innenraum. Wie alle anderen Techniker dort trägt auch Thießen eine gelbe Warnweste und einen Helm auf dem Kopf. Gemeinsam arbeiten sie alle daran, dass aus dem Fußballstadion, in dem sonst Fußballzweitligist Fortuna Düsseldorf spielt, ein überdimensionales Fernsehstudio wird.

Zu den wichtigsten Arbeitskräften beim Aufbau zählen derzeit die sogenannten «Rigger». Absolut schwindelfrei bewegen sich die Höhenarbeiter bis zu 30 Meter vom Hallenboden entfernt unter dem Dach der Arena und kümmern sich darum, dass an den meterlangen Traversen (sogenannte Riggs) Audioboxen, Scheinwerfer und die entsprechenden Kabel angebracht werden. «Die Sachen müssen so montiert werden, dass sie auch da oben bleiben. Wenn was runterfällt, gibt es Tote», sagt Rigger Chris Püyzig. Auch wenn er bereits bei vielen Musikkonzerten oder der EXPO in Shanghai tätig war, ist der Aufbau für den Song Contest noch eine andere Dimension. «Das ist schon etwas ganz Großes. Allein wegen der Masse an Technik, die hier verbaut wird», sagt Püyzig.

16 Stunden Arbeitstage

Bereits kurz nach dem Sieg von Lena Meyer-Landrut beim letzten Grand Prix in Oslo wurde Technik-Chef Thiessen klar, was mit der Ausrichtung des diesjährigen ESC auf ihn zukommt. «Die Nacht von Samstag auf Sonntag habe ich nur sehr schlecht geschlafen», erinnert er sich. Immer wieder kreisten seine Gedanken um die bevorstehende Großveranstaltung. Seit fast zwei Wochen ist der 49-Jährige nun ununterbrochen in Düsseldorf und arbeitet bis zu 16 Stunden am Tag an der Ausrichtung des Song Contest, den er mit wenig Bescheidenheit auch «die Olympischen Spiele der Unterhaltung» nennt.

Wer aus dem 43 Länder starken Teilnehmerfeld am Ende als Sieger hervorgeht, ist für Thiessen nebensächlich. Auf das Gedankenspiel, Lena Meyer-Landrut könnte am 14. Mai erneut die Nase vorn haben, blickt er aber mit gemischten Gefühlen. «Das wäre schon toll, aber auch skurril», sagt der 49-Jährige. Denn dann könnte er mit seiner Arbeit direkt weitermachen.

Der Aufbau in der Düsseldorfer Arena in zwölf Daten

  • Für den Aufbau zum Eurovision Song Contest wird tonnenschweres Material in fast 350 Sattelaufliegern zur Düsseldorfer Arena transportiert;
  • rund 100 Firmen aus dem In- und Ausland sind an den Arbeiten beteiligt;
  • damit die gesamte Veranstaltung unabhängig vom Stromnetz ist, werden acht mit Diesel betriebene Stromgeneratoren mit einer Leistung von sechs Megawatt aufgebaut;
  • dafür müssen 35 Kilometer Starkstromkabel verlegt werden;
  • am Hallendach wird Material von bis zu 180 Tonnen Gewicht angebracht;
  • insgesamt 25 Kameras kommen im Inneren der Arena zum Einsatz; dazu gehören vier Kamerakräne, eine rundum bewegliche Kamera am Hallendach und eine Kamera auf Schienen, die die Bühne komplett umrunden kann;
  • mehr als 2.200 Scheinwerfer sollen rund 31.000 verschiedene Lichtsituationen darstellen können;
  • die Bühne soll einen Durchmesser von 13 Metern haben und so in der Arena platziert werden, dass sie fast vollständig von Zuschauern umgeben sein wird;
  • dahinter wird eine 60 Meter breite und 18 Meter hohe LED-Wand mit 520 Lichtelementen stehen; auf ihr werden Animationen und Lichteffekte gezeigt;
  • in den ESC-Shows werden rund 90 Mikrofone eingesetzt;
  • von zwei Übertragungswagen vor der Arena werden die Bilder der Shows gesendet;
  • in rund 80 Containern neben der Arena werden Regie und Technik untergebracht

Von Südafrika zum Song Contest nach Düsseldorf – Beim ESC sorgen die Fanclubs und ihre Grand-Prix-begeisterten Mitglieder für Stimmung

Roy van der Merwes große Liebe zum Grand Prix begann mit Nicole. In München 1983, ein Jahr nach dem Sieg von «Ein bisschen Frieden», war der Südafrikaner zum ersten Mal beim Eurovision Song Contest (ESC) dabei. Auch in diesem Jahr wird der 50-jährige Schlagerfan aus Südafrika, das beim ESC natürlich gar nicht vertreten ist, den weiten Weg nach Deutschland zum größten europäischen Musikwettbewerb antreten. Ohne die Fanclubs aus zahlreichen Ländern wäre der Song Contest nicht dieses heiter-schrille Ereignis: Die Fans sorgen bei der Show für Stimmung, schwenken Fahnen und feuern an.

«Neben den übrigen Zuschauern werden im Finale und in den zwei Halbfinalen jeweils rund 2.000 Fans sitzen, die in den internationalen ESC-Clubs organisiert sind», sagt eine Sprecherin des für den ESC in Düsseldorf federführenden NDR. Diese Fans bekämen direkt vorne an der Bühne Plätze und seien so, auch mit ihren Fahnen, eine tolle Unterstützung für die Künstler. «Die Regie weiß vorher, wo welche Fans aus welchen Ländern sitzen, um sie im richtigen Moment zeigen zu können. Wir alle wissen: Ohne die Fans wäre der ESC nicht das begeisternde
Ereignis, das es ist!»

Der ESC-begeisterte van der Merwe ist Präsident von Eurovision Südafrika und von der Sektion «Der Rest der Welt» der Fanvereinigung OGAE (Organisation Generale des Amateurs de l’Eurovision) – und lässt Eurovisionssongs und deutsche Schlager von südafrikanischen Musikern auf Afrikaans einsingen. Etliche Fernreisen hat der nach eigenen Angaben «größte Eurovision-Fan Südafrikas» bereits zu den Grand-Prix-Stätten unternommen.

Knapp 2.100 Fans über organisierte Fanclubs erwartet

Inklusive der deutschen werden in diesem Jahr in Düsseldorf knapp 2.100 Fans über die organisierten Fanclubs erwartet, wie der Präsident des Eurovision Club Germany, Michael Sonneck, berichtet. Das sei Rekord, in Oslo im vergangenen Jahr seien es 1.800 gewesen, sagt der Arzt aus Düsseldorf. Von den deutschen Fans würden die ausländischen Gäste natürlich in den ein, zwei Wochen rund um den Contest mitbetreut, abends werde etwa mit Disco-Veranstaltungen für Unterhaltung gesorgt. Sonneck ist ESC-Routinier, doch als «Wahl-Düsseldorfer seit 35 Jahren» hat der diesjährige Song Contest eine besondere Bedeutung für ihn.

Das empfindet auch Cristina Giuntini aus Italien so – wenn auch aus anderen Gründen. 14 Jahre lang war Italien nicht mehr beim Grand Prix dabei. In diesem Jahr tritt das Land mit dem Jazzmusiker Raphael Gualazzi und dem Swingtitel «Follia D’Amore» («Madness of Love») an.

ESC als Familientradition

«Als ich erfuhr, dass der Sender RAI nach so vielen Jahren wieder teilnehmen wollte und es ernst meinte, konnte ich es zuerst gar nicht glauben», sagt die 44-jährige Giuntini, die Präsidentin von OGAE Italien ist und im «wahren» Leben bei einem Transport-Unternehmer im Kundendienst arbeitet. Sie persönlich möge «Madness of love» wirklich sehr, aber Jazz sei so eine besondere Art von Musik, «sie gefällt nicht jedem». «Ich bin ein ESC-Fan, seit ich mich erinnern kann», berichtet sie. «Als ich ein Kind war, war es sogar eine Familientradition: erst schauten wir uns San Remo an, dann den ESC, und das jedes Jahr.» Rund 30 Fans aus Italien treten nach ihren Angaben die Reise an.

Aus Norwegen – wo Lena im vergangenen Jahr den Titel holte – haben rund 120 Fans Tickets erworben, wie der Präsident von OGAE Norwegen, Morten Thomassen, sagt. Der 47-jährige Bilanzbuchalter erlebt bereits seinen 19. ESC. Man treffe Menschen aus aller Herren Länder. «Dies ist wahrscheinlich die beste europäische Kooperation», findet Thomassen.

Sein Favorit ist in diesem Jahr Frankreich, das mit dem Opernsänger Amaury Vassili und dem auf Korsisch gesungenen Titel «Sognu» antritt. Für die norwegische Kandidatin Stella Mwangi hofft er, dass sie unter den ersten Drei landet. Gewinnen müsse sie aber nicht unbedingt – «das bedeutet so viel Arbeit», weiß der ESC-Fan aus dem Austragungsland von 2010.

An Lenas Titel «Taken by a stranger» scheiden sich bei den ausländischen Fans die Geister. «Als ich letztes Jahr zum erstes Mal ‘Satellite’ hörte, dachte ich sofort: Hier ist die Gewinnerin!», sagt Giuntini. «Taken by a stranger» sei auch ein sehr schönes Lied. «Ich weiß nicht, ob Lena zum zweiten Mal gewinnen wird, aber ich bin absolut sicher, dass sie eine tolle Karriere vor sich hat.»

Er finde es etwas seltsam, dass Deutschland zum zweiten Mal mit Lena antrete, sagt dagegen Thomassen. Der Song sei ziemlich gut, als Gewinnertitel sieht er ihn aber nicht. Van der Merwe, der die Songs aus Spanien und Weißrussland am besten findet, kann mit Lenas Lied gar nichts anfangen.

Überhaupt möchte van der Merwe auch aus ganz eigennützigen Gründen nicht, dass Lena noch einmal gewinnt. Da der ESC-Trip auch jedes Mal sein Urlaub sei, möge er es, jedes Jahr in ein anderes Land zu reisen. «Bloß nicht mehr wie in den 90er Jahren, als wir drei Mal hintereinander in Irland waren!».

Zum Eurovision Song Contest das passende Outfit

Der Eurovision Song Contest (ESC) hat sich in den vergangenen Jahren zu einem riesigen Event entwickelt. Rund 2.500 Journalisten berichten, bis zu 120 Millionen Zuschauer sind vor den Fernsehgeräten dabei, und die jeweilige Ausrichterstadt verspricht sich Werbeeinnahmen im dreistelligen Millionenbereich. Groß ist daher das Angebot an Merchandising-Produkten. Bei Fans bleibt dabei fast kein Wunsch offen.

Egal ob Rucksäcke, Schlüsselanhänger, Kaffeetassen oder Mauspads: Auf allen Produkten, die im offiziellen Internetshop (eurovisionshop.tv) angeboten werden, ist der Schriftzug «Eurovision Song Contest 2011 Düsseldorf» aufgedruckt. Auch das Logo des diesjährigen Gesangswettbewerbs – ein leuchtendes, pulsierendes Herz – findet sich sich auf vielen ESC-Souvenirs zusammen mit dem Motto «Feel your heart beat!» wieder.

Eine große Auswahl an speziellen ESC-Outfits gibt es bei Textilien. Insgesamt 14 Oberteile mit unterschiedlichen Logos und Schriftzügen werden angeboten. Während auf manchen Shirts dezent der Schriftzug «Eurovision Song Contest» zu sehen ist, sind andere Oberteile von oben bis unten mit «I love Eurovision» bedruckt.

Unter den vielen Souvenirs gibt es aber auch einige, wo sich die Frage nach dem Nutzen stellt. Etwa die als «offizielle Währung» angekündigten 27 Gramm schweren silbernen ESC-Münzen. Mit dem eingravierten Logo des Gesangswettbewerbs werden sie als «absolutes Muss für den wahren Fan des Eurovision Song Contest» angepriesen. Geordert werden können die Münzen zusammen mit einer mehr als zehn Zentimeter hohen ESC-Statue. Sie besteht aus einem dunklen Sockel und einer Metallfigur in Form eines Herzlogos. Aus dem 43 Länder starken Teilnehmerfeld des Grand Prixs ziert je nach Wunsch eine Landesflagge die Statue.

Titelverteidigerin Lena Meyer-Landrut wartet mit eigenen Fan-Produkten auf. Im Onlineshop der Künstlerin auf der Internetseite (www.lena-meyer-landrut.de) wird unter anderem ein aus 1.000 Teilen bestehendes Lena-Puzzle angeboten. Zusammengesetzt ergibt das Puzzle eine Fotocollage der 19-Jährigen. Besonders beliebt bei den Fans sind kleine Lena-Buttons, eine Lena-Einkaufstasche aus Baumwolle sowie Lena-Tassen. Seit vergangener Woche wird das Sortiment um ein weiteres Produkt ergänzt. Pünktlich zum Frühlingsbeginn können Fans ein Lena-Kleid mit Lena-Foto kaufen.

Die Bühne

Drei Wochen vor Beginn der ersten Show beim Eurovision Song Contest (ESC) laufen die Vorbereitungen für den Gesangswettbewerb auf Hochtouren. Während der federführende NDR mit bislang rund 80.000 verkauften Tickets einen Rekord in der Geschichte des ESC vermelden konnte, kommen die Aufbauarbeiten in der Düsseldorfer Arena gut voran. «Wir liegen im Zeitplan», sagte ARD-Teamchef Thomas Schreiber am Dienstag. Bis zum Start der ersten Proben nach Ostern werden die Arbeiten abgeschlossen sein.

Nachdem seit Anfang April tonnenweise Technik an der Hallendecke angebracht wurde, sind die Arbeiter derzeit mit dem Bau der Bühne und einer riesigen LED-Leinwand beschäftigt. Mit einem Durchmesser von 13 Metern wird die Bühne zwischen den Zuschauern im Innenraum der Arena platziert. Von dort aus führen strahlenförmig bis zu 100 Meter lange Laufstege durch die Zuschauerreihen. Bei der Konzeption der Bühne sei es das Ziel gewesen, «dass die Menschen nicht wie Ameisen auf der Bühne aussehen», sagte Schreiber. Im Hintergrund wird eine 60 Meter breite und 18 Meter hohe LED-Wand mit 520 Lichtelementen dafür sorgen, dass die Auftritte von Lena Meyer-Landrut und ihren 42 Konkurrenten auch entsprechend visuell dargestellt werden.

Dadurch, dass die Bühne zentral in der Arena platziert ist, können bei den Halbfinals (10. und 12. Mai) und dem Finale (14. Mai) auch mehr Lichteffekte eingesetzt werden. «Das Publikum wird zu einem wichtigen Teil der Bühne», sagte Lichtdesigner Jerry Appelt. Je nach Auftritt werde der gesamte Zuschauerraum genutzt und die Fans würden in die Show integriert. «Medial ve
rändern wir die Bühne ständig und decken die gesamte Bandbreite von der typischen ESC-Folklore bis zum Hardrock ab», sagte Appelt.

Nicht nur im Inneren der Arena, wo rund 35.000 Zuschauer Platz finden werden, laufen derzeit die Aufbauarbeiten für die größte Unterhaltungsshow in Europa. Auch der Backstagebereich für die Künstler wird momentan hergerichtet. Neben den einzelnen Garderoben entstehen dort auch die Arbeitsplätze für Friseure, Kostümbilder, Maskenbildner und Schuhmacher. Für die rund 2.500 angemeldeten Journalisten aus ganz Europa wird neben der Arena eine Leichtathletikhalle zum Pressezentrum umgebaut. Dort stehen ab Anfang Mai Hunderte Arbeitsplätze mit Internetanschlüssen und ein großer Raum für Pressekonferenzen zur Verfügung.

Rekord beim Ticketverkauf

Der seit mehreren Monaten laufende Ticketverkauf für den Song Contest kann unterdessen einen Rekord vermelden. Mit 80.000 Karten seien in der Geschichte des Gesangswettbewerbes noch nie so viele Tickets verkauft worden, sagte Schreiber. So seien für das Finale am 14. Mai derzeit alle verfügbaren Karten vergriffen. Sollten nach den Aufbauarbeiten allerdings weitere Plätze entstehen, werden diese seinen Worten zufolge noch in den Verkauf gehen.

Für das «Jury-Finale» am 13. Mai gibt es noch Restkarten. Auf Basis dieser Generalprobe geben die Jurys in den 43 teilnehmenden Ländern ihre Stimme für das Endergebnis ab. Auch für die beiden Halbfinalrunden sind noch Tickets erhältlich. Im Halbfinale treten insgesamt 38 Nationen an. 20 davon qualifizieren sich für die Endrunde. Vorjahressiegerin Lena ist – mit den Teilnehmern aus Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien als «Big Five» – bereits für das Finale gesetzt.

Erste Proben für den Eurovision Song Contest begonnen

Mit den ersten Proben in der Düsseldorfer Arena sind am Dienstag die Vorbereitungen für den Eurovision Song Contest (ESC) in die entscheidende Phase gegangen. Nach Angaben des NDR werden bis Freitag die Auftritte aller 43 teilnehmenden Künstler von Tanzschülern aus Nordrhein-Westfalen auf der ESC-Bühne aufgeführt. Bei den sogenannten technischen Proben geht es darum, dass die unterschiedlichen Bereiche wie Kamera, Ton und Licht aufeinander abgestimmt werden.

Die bis zu 18 Tänzerinnen wurden vom Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband ausgesucht. Mithilfe von Videoaufnahmen der einzelnen ESC-Künstler hatten sie sich in den vergangenen Tagen auf ihre Auftritte vorbereitet. Am Sonntag (1. Mai) betreten zum ersten Mal die Teilnehmer des Gesangswettbewerbs selbst die Düsseldorfer Bühne. Innerhalb einer Woche finden dann 86 Proben statt, damit alle Auftritte für die beiden Halbfinals (10. und 12. Mai) und das große Finale (14. Mai) einstudiert werden. Lena Meyer-Landrut, die als Titelverteidigerin für das Finale gesetzt ist, wird am 7. Mai ihren Song «Taken by a stranger» in der Arena proben.

Seit Anfang April wurde die Düsseldorfer Arena, in der sonst Fußballzweitligist Fortuna Düsseldorf spielt, zu einem riesigen Fernsehstudio umgebaut. Allein am Hallendach brachten die Techniker bis zu 180 Tonnen Material an. Insgesamt 2.200 Scheinwerfer, 25 Kameras und 90 Mikrofone werden bei den Shows im Einsatz sein. Die inmitten der Zuschauerreihen platzierte Bühne hat einen Durchmesser von 13 Metern. Im Hintergrund wird eine 60 Meter breite und 18 Meter hohe LED-Wand mit 520 Lichtelementen zu sehen sein, die für Animationen und Lichteffekte sorgen soll.

Fehlerhaftes Begleitheft zum Song Contest wird neu gedruckt

Das mit zahlreichen Fehlern versehene Begleitheft der Stadt Düsseldorf zum Eurovision Song Contest wird nun doch neu gedruckt. Nachdem ab Anfang der Woche eine mit Aufklebern korrigierte Version der Broschüre in den Touristeninformationen verteilt wurde, hat die Düsseldorfer Marketing & Tourismus GmbH (DMT) die englische Version der Hefte am Donnerstag aus dem Verkehr gezogen und einen Neudruck in Auftrag gegeben. Wie die DMT mitteilte, seien in den 35.000 Heften eine Reihe von «sprachlichen und stilistischen Mängeln» entdeckt worden. Die englische Ausgabe werde nun komplett neu übersetzt.

Insgesamt 100.000 Hefte wurden für die Besucher des Song Contests in deutscher und englischer Sprache produziert – mit mehreren peinlichen Fehlern. So wird im Veranstaltungskalender der Broschüre fälschlicherweise ein «Aktionstag der Schwulen» angekündigt. Tatsächlich soll es an diesem Tag aber einen «Aktionstag der Schulen» auf der ESC-Bühne am Rathaus geben. Sowohl in der deutschen Version als auch in der englischen Übersetzung, in der es «Gay’s Day of Action» heißt, wurde der Fehler behelfsmäßig mit Aufklebern überklebt. Auf dem Einband des Umschlages ziert das englische Heft zudem statt «Welcome to Duesseldorf» die Begrüßungsformel «Wielcome to Duesseldorf». Mit einem dunklen Stift wurde dieser Tippfehler übermalt.

Die deutschsprachige Fassung soll trotz des Fehlers weiterhin in der Touristeninformation verteilt werden. Ende kommender Woche werden dann auch die neu gedruckten englischen Hefte wieder verfügbar sein. Die Kosten für den Neudruck zahlt nach Angaben der DMT «aus Gründen der Kulanz» ein Verlag, der als Kooperationspartner an der Broschüre beteiligt ist.

Zusätzlicher Ticketverkauf für Finale des Eurovision Song Contests

Für das Finale des Eurovision Song Contests am 14. Mai in der Düsseldorfer Arena gibt es wieder Tickets. Seit Freitagvormittag stehen im Internet (esc.dticket.de) mehr als 1.000 Karten für die Endrunde des Gesangswettbewerbs zum Verkauf, wie der federführende NDR am Freitag in Hamburg mitteilte. Die Tickets kosten zwischen 89 und 189 Euro.

Bislang galt das Finale, in dem Lena Meyer-Landrut als Titelverteidigerin erneut antritt, als ausverkauft. Im Dezember waren alle 35.000 Tickets binnen fünf Stunden verkauft worden. Der erneute Kartenverkauf wird nun dadurch möglich, dass nach den Aufbauarbeiten in der Arena zusätzliche Plätze frei geworden sind. Da es an manchen Stellen Sichtbehinderungen gibt, werden auch Tickets zum vergünstigten Preis von 49 Euro angeboten.

Auch für das Jury-Finale, das als Generalprobe am Abend vor dem großen Finale stattfindet und den nationalen Jurys für ihre Beurteilungen dient, gibt es noch Tickets. Dort liegen die Preise zwischen 19 und 69 Euro. Die beiden Halbfinalshows am 10. und 12. Mai sind ebenfalls noch nicht ausverkauft. Zwischen 29 und 119 Euro müssen Fans zahlen, um in der Arena dabei zu sein.

Die maximale Zuschauerkapazität in der Düsseldorfer Arena wird nun mit 36.000 Zuschauern angegeben. Mit zusätzlichen 120 Millionen Zuschauern wird vor den Fernsehbildschirmen gerechnet. Der Song Contest wird in diesem Jahr in 55 Ländern übertragen, darunter auch in Neuseeland und Australien.

Johnny Logan: «Lenas Lied kommt in meinem Herzen nicht an»

Düsseldorf (dapd-nrw). Der dreimalige Sieger des Eurovision Song Contest, Johnny Logan, zeigt sich enttäuscht über den deutschen Beitrag «Taken By A Stranger» von Lena Meyer-Landrut. «Das Lied kommt nicht in meinem Herzen an», sagte der 56-Jährige der «Rheinischen Post» (Mittwochausgabe). Es habe nicht den Zauber wie «Satellite» – das Lied, mit dem Lena vergangenes Jahr den Wettbewerb für Deutschland gewonnen hat.

Der gebürtige Australier Logan siegte für Irland 1980, 1987 und 1992 als Sänger und Komponist. Er soll im Vorfeld des ESC in Düsseldorf ein Konzert in der NRW-Landeshauptstadt geben.

Der Eurovision Song Contest findet vom 10. bis 14. Mai in der Düsseldorfer Arena statt. Er wird in Deutschland ausgetragen, da Lena im vergangenen Jahr den Grand Prix gewonnen hatte. Das Motto des diesjährigen Song Contests lautet «Feel your heart beat!» Lena wird als Titelverteidigerin erneut für Deutschland antreten. Erst einmal zuvor hatte Deutschland den größten Gesangswettbewerb in Europa gewonnen: 1982 siegte Nicole mit «Ein bisschen Frieden».

Lena startet «Mission Titelverteidigung» –
Erster Probenauftritt in Düsseldorf

Schwarze Kleidung, dunkel geschminkte Augen und ein düsterer Blick für die Kameras: So präsentierte sich Lena Meyer-Landrut bei ihrem ersten Auftritt zur «Mission Titelverteidigung» beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf. Am Samstag standen in der Düsseldorfer Arena die Proben für ihren Song «Taken by a stranger» an.

Die mystische Atmosphäre des Songs mit seinen dumpfen Bässen und schrillen Tönen versuchte die 19-Jährige auch auf der Bühne zu verwirklichen. Von der fröhlichen und unbeschwerten Lena, wie sie sich mit «Satellite» vor einem Jahr in Oslo dem europäischen Publikum gezeigt hatte, ist nicht mehr viel zu sehen. Die Titelverteidigerin zeigt eine neue Seite von sich.

«Jedes Mädchen in meinem Alter verändert sich», sagt Lena zu ihrer Wandlung. Sie selbst habe sich nach dem Vorjahressieg vorgenommen, etwas anderes auszuprobieren. Auf der Bühne setzt sie dieses Vorhaben bestmöglich um. Trotz der 2.200 Scheinwerfer ist die riesige Halle in ein dunkles Licht getaucht. Nur auf Lena und ihre Tänzerinnen sind die Scheinwerfer mit ihren weißen Lichtkegeln gerichtet. Auf der über 1.000 Quadratmeter großen LED-Leinwand im Hintergrund werden die Tänzerinnen in ihren silbernen Ganzkörperanzügen in überdimensionaler Größe gezeigt. Passend zum Lied wirkt die Stimmung ein bisschen bedrohlich und gefährlich.

Sind die Kameras aus und der düstere Song ist verklungen, zeigt Lena aber schnell wieder ihre allseits bekannte Seite. Anstatt geduldig auf den nächsten Probendurchlauf zu warten, setzt sie sich im Schneidersitz auf den Boden und macht Späße. Den Auswärtssieg ihres Lieblingsvereins 1. FC Köln kommentiert sie mit einem lauten «Jawoll» durchs Mikrofon. Und auf der Pressekonferenz nach der Probe überrascht sie die Journalisten mit frisch gebackenem Streuselkuchen. Natürlich lässt sie es sich nicht nehmen, den Kuchen eigenhändig zu verteilen.

Keine Gedanken an einen erneuten Sieg

Betont gelassen reagiert die Sängerin, wenn sie auf einen erneuten Sieg beim Song Contest angesprochen wird. «Ich versuche, daran nicht zu denken», sagt sie. Stattdessen will sie sich lieber überraschen lassen, was beim Finale am 14. Mai passiert. Gedankenspiele, ob ein zweiter Sieg möglich sei, wirkten hingegen belastend. «Das macht einen nur krank», sagt sie.

Als Titelverteidigerin, die erneut um den Sieg mitsingt, ist das Interesse an der 19-Jährigen besonders groß. Kamerateams aus ganz Europa sind zur Probe gekommen, Fotografen lichten jede Bewegung von Lena ab und selbst die freiwilligen Helfer, die sich sonst nur um einen reibungslosen Ablauf hinter den Kulissen kümmern, schauen sich den ersten Probenauftritt in der Arena an. «Meins ist es ja nicht, aber trotzdem schön», sagt ein Grand-Prix-Fan skeptisch. Ein anderer Fan stellt fest: «Man merkt, dass sie ruhiger und professioneller geworden ist.»

Lena selbst fühlt sich nach eigenem Bekunden trotz der großen Aufmerksamkeit wohl in ihrer Rolle als Titelverteidigerin, die noch einmal für Deutschland antritt. «Es wäre so traurig, wenn ich das alles hier im eigenen Land nicht miterleben könnte», sagt sie.

Für den Fall, dass die europäischen Zuschauer Lena am 14. Mai erneut zur Gewinnerin küren, hat sich die 19-Jährige für die Zeit danach schon festgelegt. «Ich glaube nicht, dass ich noch einmal antreten will», sagt sie.

Der Ablauf der Proben beim Eurovision Song Contest

Künstler aus 43 Ländern gehen beim Eurovision Song Contest (10. bis 14. Mai) in Düsseldorf an den Start. Bevor sie vor Zehntausenden Menschen in der Arena und Millionen von Fernsehzuschauern auf die große Bühne treten, muss jeder Auftritt geprobt werden. Bis Sonntag (8. Mai) gibt es dafür 86 Proben. Jeder Künstler kann zwei Mal die Aufführung seines Songs einstudieren. Bei der Vielzahl an Teilnehmern gibt es einen exakten Zeitplan, wann welcher Teilnehmer dran ist.

Der erste Probendurchgang eines jeden Künstlers dauert genau 255 Minuten. Los geht es mit einer 15-minütigen Sicherheitseinweisung in der Arena. Danach können sich die Künstler im der Garderobe für ihre Probe umziehen.

Bevor es dann in Richtung Bühne geht, werden die Sänger auf die Akustik in der Arena und das sogenannte In-Ear-Monitoring vorbereitet. Damit es nicht zur Rückkopplung der Musik durch die vielen Lautsprecherboxen in der Arena kommt, haben alle Künstler während ihrer Gesangsdarbietung kleine Kopfhörer in den Ohren. Dadurch hören sie lediglich ihren Gesang und können Anweisungen der Regie bekommen. In einem speziell eingerichteten Akustikraum wird diese Technik 40 Minuten lang geprobt.

Durch die langen Gänge der Arena geht es danach in den Backstagebereich hinter der Bühne. Dort werden letzte Vorbereitungen für die Probe getroffen. Nach zehn Minuten geht es dann endlich los, und die Künstler betreten den Innenraum der Arena. Auf der Bühne, die einen Durchmesser von 13 Metern hat, haben sie exakt 40 Minuten Zeit für ihre Probe. Mit dabei sind auch die jeweiligen Musiker und Tänzer für die Choreografie.

Nach Ablauf der Zeit wird die Bühne verlassen, und es beginnt eine Auswertung des Auftritts. An Bildschirmen können die Künstler sehen, wie ihr Song später bei den Fernsehzuschauern gezeigt wird. Verbesserungswünsche können danach noch berücksichtigt werden.

Direkt im Anschluss verlässt jeder Künstler die Arena und geht zum Pressezentrum, das direkt daneben in einer Leichtathletikhalle untergebracht ist. In einer 40-minütigen Pressekonferenz stehen die Teilnehmer den akkreditierten Journalisten für Fragen zur Verfügung.

Letzter Programmpunkt ist zum Schluss eine Beratung mit den Spezialisten der Make-up-Abteilung. Hier wird noch abgestimmt, wie die Künstler für den großen Auftritt geschminkt werden sollen.

Jeder der Teilnehmer absolviert einen solchen Ablauf. Beim zweiten Durchgang entfallen dann die Sicherheitseinweisungen und die Vorbereitungen im Akustikraum. Die Probe auf der Bühne ist zudem auf 30 Minuten verkürzt.

Kurz vor den beiden Halbfinal-Durchgängen und dem Finale gibt es zusätzlich noch Kostüm- und Generalproben. Dort wird auch der exakte Ablauf der jeweiligen Show geprobt.

Düsseldorf putzt sich für Song Contest heraus – Autos und Busse mit ESC-Logo – Großplakate

In der Düsseldorfer Innenstadt ist der Eurovision Song Contest derzeit nicht zu übersehen. An fast jeder Ecke lässt sich das Logo des diesjährigen Gesangswettbewerbs, ein pulsierendes Herz, im Stadtbereich wiederfinden. Autos und Busse, die mit dem Schriftzug «Eurovision Song Contest» beklebt sind, fahren durch die Stadt. Dass die größte Unterhaltungsshow Europas in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt stattfindet, wird den Düsseldorfern und ihren Gästen immer und überall gezeigt.

Zuständig für das sogenannte City Dressing, das thematische Schmücken der Stadt für das Großereignis, ist die Düsseldorfer Marketing & Tourismus GmbH (DMT). Deren Mitarbeiter haben den Song Contest in den letzten Wochen überall sichtbar werden lassen. Allein 261 Fahnen, darunter 210 mit dem Logo des ESC, wehen im gesamten Stadtgebiet. Die Flaggen der 43 Teilnehmer sind ebenfalls über die Stadt verteilt aufgehängt worden.

Kaum zu übersehen sind auch die 34 Großplakate im Erscheinungsbild des ESC. Sie stehen an strategischen Verkehrsknotenpunkten und an Einfallstraßen. Auch die ansonsten eher unschönen Stromkästen an den Straßen wurden verschönert. 100 ESC-Poster im A1-Format ließ die DMT auf die grauen Kästen hängen.

Baustellen wurden zurückgebaut

Mit all den Fahnen und Plakaten will sich die Stadt bestmöglich ihren Gästen präsentieren. Nur schwer verstecken lassen sich aber die zahlreichen Baustellen in der Innenstadt. Allein wegen des Baus einer neuen U-Bahn-Linie klaffen zahlreiche Krater in den Straßenzügen. Bereits im Oktober, kurz nachdem Düsseldorf den Zuschlag für Ausrichtung des ESC bekommen hatte, ordnete die Stadtspitze den Rückbau der Baustellen fü
r die Grand-Prix-Zeit an – soweit dies technisch möglich sei. Auf allen größeren Baustellen wurden die Absperrzäune nun mit dem ESC-Logo oder Fotos von früheren Interpreten des Wettbewerbs abgehangen.

Aber nicht nur die Stadtverwaltung hat sich Gedanken über das Erscheinungsbild von Düsseldorf während des Song Contests gemacht. Die Rheinbahn ließ zum Beispiel Teile ihrer Straßenbahnflotte mit ESC-Logos bekleben. Am Flughafen begrüßt ein 385 Meter langes Banner mit den Flaggen der ESC-Länder die Gäste. Und in vielen Geschäften der Innenstadt wurden die Schaufenster passend zum Grand Prix geschmückt.

Wie hoch die Kosten für das «City Dressing» liegen, dazu macht die DMT keine Angaben. Der Stadt stehen für das Großereignis insgesamt 7,8 Millionen Euro zuzüglich einer gegebenenfalls anfallenden Mehrwertsteuer zur Verfügung.

Lenas Song-Komponist unzufrieden mit Bühnenauftritt – Gus Seyffert würde mit einer Band auf die Bühne gehen – «Taken by a stranger» wurde nicht für Lena geschrieben

Die in silberne Ganzkörperanzüge gekleideten Tänzerinnen von Lena Meyer-Landruts Grand-Prix-Auftritt mit ihrem Song «Taken by a stranger» kommen beim Komponisten des Liedes nicht gut an. «Im Vergleich zu Lena sind meine Vorstellungen ganz anders», sagte Gus Seyffert im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd. Anstatt Tänzerinnen mit auf die Bühne zu nehmen, würde der US-Amerikaner den Song zusammen mit einer Band aufführen.

Der etwas mystische und geheimnisvolle Song, mit dem Lena am Samstag (14. Mai) als Titelverteidigerin erneut an den Start geht, wurde ursprünglich gar nicht für die Deutsche geschrieben. Stattdessen komponierte Seyffert das Lied für Monica Birkenes, die nun auch als Co-Komponistin aufgeführt wird. «Sie war damals auf der Suche nach Liedern für ein neues Projekt. Am Ende wurde der Song aber doch nicht gebraucht», sagte Seyffert. Die Plattenfirma von Birkenes habe Lena das Lied dann später angeboten.

Vom Eurovision Song Contest hat Seyffert, der in Los Angeles lebt, bis vor wenigen Monaten nicht viel mitbekommen. «Ich wusste nur, dass die Karriere von ABBA dort begonnen hat», sagte der Amerikaner. Da nun aber ein Lied von ihm dabei sei, werde er nach Düsseldorf kommen und sich den Auftritt von Lena live in der Halle anschauen.

Die oftmals kritisierten stimmlichen Patzer von Lena empfindet der Musiker nicht als Hindernis. «Ich mag ihre Stimme. Sie hat zwar ein paar Probleme mit der Intonation, aber das stört mich nicht», sagte Seyffert. Viel wichtiger sei hingegen, dass die 19-Jährige die richtige Einstellung habe.

An einen Sieg von Lena in Düsseldorf glaubt der Komponist nicht. «Ich denke, es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie zweimal hintereinander gewinnt», sagte Seyffert. Als Komponist des Liedes werde er dennoch mit der 19-Jährigen mitfiebern und ihr «natürlich die Daumen» drücken.

Starke Konkurrenz für Lena  – Kandidaten für Grand-Prix-Finale stehen fest

Die Spannung stieg bis zum Schluss im zweiten Halbfinale des Eurovision Song Contests (ESC): Ein Ticket von zehn Plätzen für die Endrunde am Samstag (14. Mai) war noch frei, zwei Favoriten vom Donnerstagabend noch übrig. Der Jubel in der ESC-Arena in Düsseldorf bei den rund 17.000 Zuschauern war groß, als der Name «Schweden» fiel, Sänger Eric Saade («Popular») zählt zu den Mitfavoriten. Für viele überraschend schied dagegen ESC-Ikone Dana International aus, die israelische Grand-Prix-Gewinnerin von 1998, die während der Show noch viel Beifall erhalten hatte.

Die Paradiesvögel des diesjährigen Song Contests, die schrillen Jedward-Zwillinge aus Irland, sind hingegen wie erwartet weiter im Rennen. Bis zuletzt jubelten sie am Ende der Show auf der Bühne dem Publikum zu. Auch sie zählen zu den starken Konkurrenten von Vorjahressiegerin Lena. Genauso wie der französische Opernsänger Amaury Vassili, die britische Band Blue sowie das Duo Ell/Nikki aus Aserbaidschan, die bei den britischen Buchmachern hoch gehandelt werden.

Irisches Zwillings-Duo Jedward will Spaß haben

Bei der Pressekonferenz nach dem Halbfinale hüpften die beiden 19-jährigen Zwillinge John und Edward Grimes mit ihrer markanten blonden Haartolle im roten Glitzeroberteil auf dem Podium entlang, kasperten herum und machten aus der Ziehung ihrer Startnummer, der 6, eine kleine Show in Anlehnung an die Oscar-Verleihung. Was sie sich fürs Finale vorgenommen haben? «Verrückt zu sein, Spaß zu haben und zu lachen», kündigte das durch die Castingshow «X Factor» bekannt gewordene Duo an.

Seit Donnerstagabend stehen nun alle 24 Konkurrenten fest, gegen die die 19-jährige Lena im Finale antreten wird, darunter auch Getter Jaani («Rockefeller Street») aus Estland, die von Experten ebenfalls weit vorne gesehen wird. Zur Freude des australischen Fans Tarrant aus Melbourne konnte Jaani bei dem Voting punkten, das sich zu je 50 Prozent aus den Stimmen der Zuschauer und dem Votum der nationalen Jurys zusammensetzt. In der Halle schwenkte Tarrant, der zum ersten Mal bei einem Grand Prix dabei ist, ein Riesen-Herz in den Farben der australischen Flagge. Die weite Reise habe sich auf jeden Fall gelohnt, ist er sich sicher.

Große Freude bei den österreichischen Fans

Große Freude herrschte auch bei den österreichischen Fans in der Arena, die erneut nur zur Hälfte gefüllt war: Die stimmgewaltige Gewinnerin der ORF-Castingshow «Starmania», Nadine Beiler, erreichte mit der Ballade «The Secret is Love» in einem recht starken Halbfinale etwas überraschend ebenfalls die Endrunde. Österreich nimmt das erste Mal seit 2007 wieder am Song Contest teil. Sie sei so glücklich und dankbar, «das ist so großartig für mich und Österreich», sagte die 20-jährige Sängerin.

In der Halle schauten neben den zahlreichen Fahnen schwingenden Fans, viele aus Österreich, Dänemark und den Niederlanden, auch die zehn Gewinner des ersten Halbfinales sowie die Kandidaten der «Big Five»-Länder Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland zu. Das Ticket fürs Finale erhielten zudem A Friend In London (Dänemark), Hotel FM (Rumänien), Mika Newton (Ukraine), Maja Keuc (Slowenien), Dino Merlin (Bosnien-Herzegowina) und Zdob si Zdu (Moldau).

Erleichtert dürften auch die Veranstalter des ESC gewesen sein. Nach der Tonstörung bei der Fernsehübertragung während des ersten Halbfinales, bei der Kommentatoren mehrerer Länder zeitweise nicht mehr oder in schlechter Tonqualität zu hören waren, ging nun am Donnerstag offenbar alles problemlos über die Bühne.

Grand-Prix-Wetten für Frankreich und Irland stehen gut

Düsseldorf (dapd-nrw). Nach ihrem Finaleinzug beim Eurovision Song Contest (ESC) werden die irischen Zwillinge von Jedward bei britischen Buchmachern als Mitfavoriten auf den Sieg beim Grand Prix gehandelt. Im Durchschnitt der Internet-Wettquoten landen die 19-Jährigen auf Platz zwei. Lediglich dem französischen Opernsänger Amaury Vassili werden noch bessere Chance zugerechnet. Auf Rang drei liegt das Duo Ell/Nikko mit der Pop-Ballade «Running Scared».

Deutschlands Grand-Prix-Hoffnung und Titelverteidigerin Lena Meyer-Landrut zählt zum größeren Kreis der Favoriten. Sie wird bei den britischen Buchmachern mit ihrem Song «Taken by a stranger» auf Platz sechs gehandelt. Vor der 19-Jährigen liegen noch die britische Boyband Blue, die Estin Getter Jaani, die dänische Gruppe A Friend In London und der Finne Paradise Oskar.

Nur wenig Chancen auf einen Sieg rechnen die Buchmacher dem litauischen Beitrag zu. Sängerin Evelina Sasenko und ihr Song «C’est Ma Vie» belegen im Durchschnitt den letzten Platz. Auf den Rängen davor sind Spanien, Moldau und Italien.

Die Startreihenfolge beim Finale des Eurovision Song Contest

  1. Finnland: Paradise Oskar mit «Da Da Dam»
  2. Bosnien-Herzegowina: Dino Merlin mit «Love In Rewind»
  3. Dänemark: A Friend In London mit «New Tomorrow»
  4. Litauen: Ev
    elina Sasenko mit «C’est Ma Vie»
  5. Ungarn: Kati Wolf mit «What About My Dreams?»
  6. Irland: Jedward mit «Lipstick»
  7. Schweden: Eric Saade mit «Popular»
  8. Estland: Getter Jaani mit «Rockefeller Street»
  9. Griechenland: Loucas Yiorkas feat. Stereo Mike mit «Watch My Dance»
  10. Russland: Alexej Vorobjov mit «Get You»
  11. Frankreich: Amaury Vassili mit «Sognu»
  12. Italien: Raphael Gualazzi mit «Madness Of Love»
  13. Schweiz. Anna Rossinelli mit «In Love For A While»
  14. Großbritannien: Blue mit «I Can»
  15. Moldau: Zdob si Zdub mit «So Lucky»
  16. Deutschland: Lena mit «Taken By A Stranger»
  17. Rumänien: Hotel FM mit «Change»
  18. Österreich: Nadine Beiler mit «The Secret Is Love»
  19. Aserbaidschan: Ell/Nikki mit «Running Scared»
  20. Slowenien: Maja Keuc mit «No One»
  21. Island: Sjonni’s Friends mit «Coming Home»
  22. Spanien: Lucía Pérez mit «Que Me Quiten Lo Bailao»
  23. Ukraine: Mika Newton mit «Angel»
  24. Serbien: Nina mit «Caroban»
  25. Georgien: Eldrine mit «One More Day»

ESC-Gewinner versprechen tolle Show in Aserbaidschan 2012

Die Gewinner des Eurovision Song Contests 2011 in Düsseldorf, das aserbaidschanische Duo Ell/Nikki, sehen ihr Land gut gerüstet für die Austragung des nächsten Grand Prix. «Seitdem Aserbaidschan Teil der Eurovision ist, wollte das Land den Wettbewerb veranstalten. Jetzt haben wir es geschafft und wir werden unser Bestes geben, um den Zuschauern und Teilnehmern eine großartige Veranstaltung zu bieten», sagte Sänger Eldar «Ell» Gasimov im dapd-Interview. Sängerin Nigar «Nikki» Jamal betonte, sie verspreche, dass es eine tolle Zeit werde mit einer beeindruckenden Show.

Selbstverständlich werde die Austragung des Eurovision Song Contests (ESC) eine Herausforderung, sagte Gasimov. «Aber Aserbaidschan wäre nicht Teil der Eurovision geworden und hätte so hart versucht zu gewinnen, wenn es nicht vorbereitet gewesen wäre für die Ausrichtung des Song Contests», fügte er hinzu. Die Hauptstadt Baku, in der der ESC 2012 stattfinden werde, sei eine hoch entwickelte moderne Stadt und ein beliebtes Touristenziel. Außerdem gebe es eine Menge Hotels und sogar gleich mehrere Arenen. «Ich bin sicher, dass die Organisation auf dem höchsten Level sein wird», sagte Gasimov. Jamal ergänzte: «Ich glaube Aserbaidschan, wird ganz Europa mit einer der besten Shows in der ESC-Geschichte überraschen.»

Mit Blick auf die traditionell vielen homosexuellen ESC-Besucher sagte Jamal: «Aserbaidschan wird zeigen, dass es ein modernes und freundliches Land ist, in dem alle Gäste aus Europa willkommen sind – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, Religion oder ihrer politischen Ansichten.» Gasimov fügte hinzu, beim ESC gehe es um Musik und nicht darum, Menschen zu beurteilen. «Unser Ziel wird es sein, dass Europa in Aserbaidschan zusammengeführt wird und sich jeder Besucher wie zu Hause fühlt.»

Ell und Nikki waren beim 56. Song Contest mit der Popballade «Running Scared» auf Platz eins gelandet. Es war erst die vierte Teilnahme von Aserbaidschan beim ESC.

Autor: Redaktion/ dapd