Mit Bio-Ethanol beheizte Kamine und Öfen versprechen Kaminfeuer-Romantik ohne Asche und Schornstein. Doch die Technik ist nicht ganz ungefährlich, wie die Experten des TÜV Rheinland erläutern
Durch ein schadhaftes Gerät oder den unsachgemäßen Umgang mit Ethanol könne es zu Verpuffungen und Bränden kommen. Außerdem seien Ethanol-betriebene Feuerstätten grundsätzlich nicht zum Heizen geeignet.
«Die Flammen erzeugen Abgase, weshalb Ethanol-Geräte nur in gut durchlüfteten und keinesfalls in geschlossenen Räumen betrieben werden dürfen», betont Reiner Verbert, Spezialist für Feuerungsanlagen bei TÜV Rheinland. Vor allem Kohlenmonoxid, das beim Verbrennen von Ethanol entstehen könne, sei tückisch: Das hochgiftige Gas ist geruchlos und breitet sich unbemerkt aus.
Wer über die Anschaffung eines solchen Geräts nachdenkt, sollte nach Angaben der Experten prüfen, ob das ausgewählte Modell bereits der in Kürze erscheinenden DIN 4734 entspricht sowie nicht mehr als einen halben Liter Ethanol in der Stunde verbrennt. «Außerdem dürfen sich keine Holzimitate oder andere Imitate wie Kieselsteine im Bereich der Flammen befinden», rät der Fachmann.
Auch der Brennstoff muss bestimmten Sicherheitsstandards genügen: «Er sollte mindestens zu 96 Prozent aus Ethanol bestehen», sagt Verbert. Die häufigste Ursache für Verpuffungen sei im Übrigen das unsachgemäße Befüllen der Geräte: Ist der Kamin noch nicht ausreichend abgekühlt oder brennt sogar noch eine kleine Flamme, droht beim Befüllen eine Verpuffung, die ein hohes Verletzungsrisiko birgt. Das Gerät sollte daher immer vollständig abgekühlt sein, bevor es wieder mit Ethanol befüllt wird.
Autor: Redaktion/ dapd