Verliebt in den Lehrer – Eltern sollten mit den Gefühlen ihres Kindes behutsam umgehen

Wenn sich ein Kind in den Lehrer verliebt, dann muss man dies ernst nehmen... / copyright: Kristina Laudenberg / CityNEWS
Wenn sich ein Kind in den Lehrer verliebt, dann muss man dies ernst nehmen…
copyright: Kristina Laudenberg / CityNEWS

Viele Schüler bewundern ihre Lehrer. Schlägt diese Bewunderung allerdings in Verliebtheit um, kann es kompliziert werden. “Grundsätzlich ist es nichts Negatives, wenn Jugendliche für einen Lehrer schwärmen”, betont Elisabeth Raffauf, Autorin des Ratgebers “Pubertät heute”.

Die Situation sei mit der Schwärmerei für einen Star zu vergleichen. “In der Pubertät gehört die Sehnsucht nach solchen unerreichbaren Helden einfach dazu”, sagt Raffauf.

Eltern sollten sich dem verliebten Teenager gegenüber auf jeden Fall respektvoll verhalten. “Ganz wichtig ist, dass man sich nicht über dieses Verliebtsein lustig macht”, betont die Kölner Diplom-Psychologin.

Raffauf empfiehlt Eltern, abzuwarten, bis ihr Kind von sich aus mit ihnen über seine Gefühle sprechen möchte. “Man sollte nur signalisieren, dass man jederzeit für das Kind da ist, wenn es jemanden zum reden braucht”, sagt Raffauf.

Merke man, dass das Ganze über eine Schwärmerei hinausgeht, sollte man dem Kind behutsam die Realität vor Augen führen. “Man kann beispielsweise argumentieren, dass der Lehrer in der Schule eine Art Rolle spielt – ähnlich wie ein Schauspieler – und dass das Kind ihn eigentlich kaum kennt”, sagt Raffauf. Zudem könne man darauf hinweisen, dass der erwachsene Lehrer schon rein rechtlich keine Liebesbeziehung mit seinem Schüler eingehen dürfte.

Von dem Versuch, den Pädagogen auf die Gefühle des Kindes aufmerksam zu machen, rät die Expertin ab. “Das ist für das Kind eine extrem peinliche Situation, und es wird sich verraten fühlen”, sagt Raffauf.

Autor: Redaktion/ dapd