Einkaufen mit Kindern – Wie man Stress vermeidet und den Einkauf interessant gestaltet

Kinder wollen viele Dinge anfassen und ausprobieren - da kann ein Wocheneinkauf schonmal zur Zerreißprobe für die ganze Familie werden / copyright: Torsten Silz / ddp
Kinder wollen viele Dinge anfassen und ausprobieren – da kann ein Wocheneinkauf schonmal zur Zerreißprobe für die ganze Familie werden
copyright: Torsten Silz / ddp

Wem Einkaufen Spaß macht, der sollte es einmal mit einem quengelnden Kind im Schlepptau versuchen. Schon kleine Besorgungen können zur echten Belastungsprobe werden, wenn die lieben Kleinen zwischen dem ersten und fünften Lebensjahr ihre Trotzphase durchmachen. Doch es gibt Methoden, mit denen man solche Situationen für Eltern und Kinder angenehmer gestalten kann.

Den Kindern Einkäufe generell zu ersparen, hält die Diplom-Kinderpsychologin Dörte Peters für keine gute Idee. “Beim großen Wochenendeinkauf sollte man sicherlich versuchen, die Kinder zu Hause zu lassen”, rät Peters. Der Trubel sei einfach zu anstrengend. Ein kurzer Einkauf unter der Woche könne jedoch durchaus pädagogischen Wert haben: “So lernen Kinder die Abläufe im richtigen Leben und das soziale Miteinander kennen”, sagt Peters.

Was das Einkaufen für Kinder zur Belastung mache, sei nicht unbedingt Stress oder Langeweile, sondern die kindliche Neugier. “Kinder brauchen ständig neue Erfahrungen”, sagt Peters, selbst Mutter von zwei Kindern. “Sie wollen die Welt mit den Sinnen begreifen, sich bewegen, Dinge anfassen und ausprobieren.” Diesen Spieltrieb zu unterbinden, sei kaum möglich. Deswegen sollten Eltern ihn sich einfach zunutze machen, meint Peters.

Kindern Aufgaben geben und vorher Regeln klären

Die beste Methode sei es, Kinder in den Einkauf einzubeziehen, ihnen Aufgaben zu geben. “Sie könnten zum Beispiel eine eigene kleine Liste zum Abarbeiten bekommen”, rät Peters. Kleine Botengänge oder das Abwiegen von Obst seien ebenfalls dankbare Aufgaben für geschäftige Kinderhände. “Dadurch bekommen sie das Gefühl, schon alt genug für ein bisschen Verantwortung zu sein”, sagt Peters.

Ebenfalls wichtig sei es, vorab einige Regeln zu klären. “Zum Beispiel könnte man sagen: ‘Ich möchte nicht, dass du in den Gängen rennst'”, sagt Peters. Dabei sollten Eltern immer positiv formulieren, also nicht einfach nur Verbote aussprechen. Mehr als drei Regeln sollten es aber nicht sein, sagt Peters, “das wird sonst zu viel”.

Von Süßigkeiten als Belohnungen für gutes Verhalten rät die Kinderpsychologin allerdings ab. “Kinder erwarten schnell, dass es immer etwas gibt, und dann gibt es ein großes Buhei, wenn sie einmal leer ausgehen”, sagt Peters. Trotzdem sollten Eltern nie vergessen, ihren Kindern regelmäßig kleine Wertschätzungen zukommen zu lassen. Wenn der Einkauf reibungslos geklappt hat, sei es durchaus in Ordnung, auf dem Heimweg einen Abstecher zum Spielplatz zu machen, meint Peters.

Autor: Redaktion/ dapd