Ein Zeitvertreib für ältere Damen beim Teekränzchen – dieses Image haftete dem Kartenspiel Bridge besonders in Deutschland lange an. Dabei ist das längst überholt. Bridge gewinnt rasant an Fans und hat sich mittlerweile zu einem echten Wettkampfsport mit National- und Weltmeisterschaften entwickelt.
Spannende Turniere
Auch hierzulande kommen immer mehr Frauen und Männer jeden Alters in Clubs zusammen, um ihrem Hobby zu frönen.
Natürlich kann man Bridge einfach zum reinen Privatvergnügen spielen. Eine besondere Herausforderung sind allerdings die Turniere. Derzeit können Spieler wieder zeigen, was sie wirklich draufhaben: Bereits das dritte Jahr in Folge wird der beliebte Challenger Cup des Deutschen Bridge-Verbands ausgetragen. Verteilt auf bundesweit 500 Clubs fand im Februar die erste Runde mit den Vorentscheidungen statt. Mit rund 8.900 Anmeldungen sind diesmal so viele Teilnehmer im Rennen wie noch nie zuvor. Dabei tun sie sogar ein gutes Werk: Von jeder gezahlten Teilnehmergebühr kommt ein Euro der Kinderkrebshilfe zugute. Am 3. Juli folgen in der zweiten Runde die Regionalentscheidungen an sechs Orten in Deutschland. Der Cup endet mit dem Finale am 3. und 4. September.
Sport fürs Köpfchen
Viele glauben, dass Bridge furchtbar kompliziert ist. Tatsächlich braucht man keinen jahrelangen Unterricht, sondern nur Spaß am Kartenspiel und Interesse an Taktik und Strategie. Die Methoden, nach denen Bridge in Deutschland vermittelt wird, ermöglichen Anfängern einen schnellen Einstieg. Und wen der Bridge-Virus einmal gepackt hat, den lässt er nicht wieder los. Schließlich wird es dank der nötigen “Kopfarbeit” nie langweilig. Deshalb wird Bridge auch Schach mit Karten genannt. Aber während Schachspieler Einzelkämpfer sind, ist hier Teamgeist angesagt. Weil man immer mit einem Partner antritt, muss man sich gut aufeinander einstellen, um erfolgreich zu sein.
Die wichtigsten Regeln
Beim Bridge wird mit einem Partner gegen ein anderes Paar gespielt. Man sitzt seinem Partner gegenüber. In der ersten Phase des Spiels, dem Reizen, versucht man, genau vorauszusagen, wie viele Stiche erzielt werden. In der zweiten Phase, dem Spielen, setzt jedes Team alles daran, auf die angekündigte Stichzahl zu kommen – oder auf mehr. Das Kartenglück und der Zufall haben dabei keine Bedeutung. Es kommt nur auf die Taktik an. Darum gilt Bridge auch als Gedankensport, der sogar olympisch werden soll.
Unter www.bridge-verband.de gibt es mehr Informationen.
Autor: djd/ pt