Es kommt wieder Bewegung in die alte Diskussion: Einige Fußballvereine der ersten deutschen Fußballbundesliga der Saison 2015/16 sind mit der Verteilung der Fernsehgelder nicht zufrieden und fordern eine Reformation der Verteilung. Unter diesen Klubs findet sich auch der 1. FC Köln, der sich mit den Vereinen Hertha BSC, SV Werder Bremen, Eintracht Frankfurt um dem Hamburger SV zusammengetan hat, und sich sich ebenfalls in Sachen Fernsehgelder unterrepräsentiert fühlt sowie auf einen Wandel pocht.
Die genannten Vereine gehören zu den Motoren der Fernsehübertragung, können sie schließlich auf eine treue Fanbasis zurückblicken. Und das, obwohl einige der Vereine – man denke an Werder Bremen und den HSV – einige sportliche Rückschläge haben hinnehmen müssen. Mit einer Neuverteilung wird unter anderem auch gegen eine Marketingliga plädiert. Nur noch drei Vereine haben ihren Stadionnamen nicht verkauft (das Berliner Olympiastadion gehört der Stadt, Werder Bremen mit ihrem Weserstadion und der Borussia-Park in Mönchengladbach). Zudem wird den klassischen Werksklubs kein guter Ruf nachgesagt. Der VfL Wolfsburg wird deutlich von VW subventioniert, hinter der TSG Hoffenheim steht der SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp und der Profiverein aus Leverkusen erhält umfangreiche finanzielle Mittel von der Bayer-AG.
Die Vereine, die sich nun zusammengeschlossen haben, fordern eine dritte Säule, die neben die bereits vorhandene Standardentlohnung und eine Art Erfolgsprämie für den Tabellenplatz tritt. Diese neue Säule könnte als „tatsächlicher Marktwert“ bezeichnet werden. Die Vereine rund um den 1. FC Köln fordern das Einbeziehen von Bekanntheit, Beliebtheit, Fanbasis, Engagement in den Social Medias und die TV-Reichweite. Allen voran die TV-Reichweite würde eine gewaltige Umstrukturierung bewirken, da Teams wie Paderborn, Ingolstadt und selbst die international erfolgreichen Vereine wie Wolfsburg und Leverkusen nicht an die Einschaltquoten herankommen, die Köln, Bremen und der HSV aufweisen können.
Bereits zur vergangenen Saison 2014/15 gab es eine kleine Modifizierung, die die Deutsche Fußball Liga (DFL) beschlossen hatte. Hiernach werden die Vermarktungserlöse nicht mehr für die laufende Spielzeit ausgeschüttet, sondern im Nachhinein auf Grundlage der vergangenen, abgeschlossenen Saison. Diese Änderung brachte vor allem den kleineren Klubs aus der zweiten Liga eine gewisse Planungssicherheit, da sie nun mit konkreten Einnahmen die kommende Saison planen konnten. Doch trotz dieser Änderung fühlen sich die angesprochenen Vereine immer noch vernachlässigt.
Vorbild ist und bleibt der Fußball auf der Insel. Die Engländer schütten horrende Fernsehgelder aus und selbst die kleinsten Klubs der ersten Liga erhalten mehr finanzielle Zuwendungen als die Spitzenteams der Bundesliga. Ein Schritt in diese Richtung wurde mit der Erhöhung der Fernsehgelder getan, sodass ab der Saison 2017/18 auch am Montagabend gespielt wird.