Crowdinvesting: Alternative zur konventionellen Geldanlage?

Crowdinvesting: Alternative zur konventionellen Geldanlage? - copyright: pixabay.com
Crowdinvesting: Alternative zur konventionellen Geldanlage?
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Das derzeitige Zinsumfeld auf dem Kapital erscheint alles andere als rosig. Durch die Geldschwemme der EZB sollte die Kreditvergabe vereinfacht werden; im Gegenzug leiden aber vor allem Sparer unter der geringen Rendite von Lebensversicherungen, Fest- sowie Tagesgeld. Auch wenn es derzeit danach aussieht, als könnte sich daran bald etwas ändern, erscheinen hohe Zinssätze politisch kaum gewollt. Insbesondere Kleinanleger machen sich deshalb auf die Suche nach Alternativen. Gehört Crowdinvesting dazu?

Crowdinvesting und Crowdfunding – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Der Name Crowdinvesting lässt auf Gemeinsamkeiten mit dem bekannten Crowdfunding schließen: Dabei ist es in beiden Fällen eine Menge von Kleinanlegern, die zusammen größere Kapitalsummen aufbringt. Durch beide Investitionsvarianten können vor allem innovative Unternehmen gefördert werden. Einzig Zweck und Ergebnis unterscheiden sich: Während das Crowdfunding ein ideelles Interesse an einer innovativen Idee in den Vordergrund stellt, ist es beim Crowdinvesting vor allem die lockende Rendite. Durch das Crowdfunding werden neue Projekte in die Tat umgesetzt, die Banken vermutlich aufgrund des Risikos nicht finanzieren würden. Die “Spender” erhalten das fertige Produkt meist etwas früher und vergünstigt. Wird das Unternehmen ein Erfolg, fällt dieser aber allein auf die Gründer zurück – samt aller Gewinne. Durch Crowdinvesting-Plattformen – wie beispielsweise das Immobilien-Projekt Exporo – wird der Anleger aber tatsächlich zu einem Teilhaber des Projekts, der auch von den unternehmerischen Erfolgen profitiert. Das Crowdinvesting scheint daher gerade für Start-ups eine lohnende Strategie zu sein.

Fremdkapital ohne Businessplan

Für die Geldgeber ergeben sich unterschiedliche Vorteile: Es ist eine Beteiligung an spannenden neuen Unternehmen und prestigeträchtigen Immobilien möglich. Ohne Crowdfunding war das nur indirekt über Investmentfonds der Fall, doch von diesen Finanzprodukten profitierten meist vor allem Banken. Zudem konnte auf das konkrete Investment kein Einfluss genommen werden; üblicherweise werden die Beteiligungen breit gestreut. Unternehmen und im Falle von Immobilien der Bauträger profitieren, weil sich so vergleichsweise einfach Kapital beschaffen lässt. Auch im Raum Köln sind so neue Immobilienprojekte möglich. Anders als bei einer Bank ist kein solider Businessplan Voraussetzung für die Investition.

Transparenz erforderlich

Doch für beide Seiten ergeben sich auf Nachteile: Investoren tragen natürlich auch das volle Risiko, sollte die Unternehmung nicht den gewünschten Erfolg bringen. Für die Start-ups besteht die Problematik vor allem in der Transparenz. Um eine möglichst breite Öffentlichkeit zu überzeugen, muss das eigene Projekt auch präsentiert werden – wodurch auch die Konkurrenz an Informationen gelangt. Weiterhin werden den Kleininvestoren gewisse Mitbestimmungsrechte eingeräumt.

Online-Portale ermöglichen Investitionen

Dabei kann das Feedback durchaus nützlich sein und das Unternehmen auf den richtigen Weg führen – wie empfehlenswert das Crowdinvesting ist, hängt also auch von der jeweiligen Branche ab. Eine Reihe unterschiedlicher Portale ermöglicht beiden Seiten, diese Finanzierungsform für sich zu nutzen und das Angebot mit der Nachfrage zusammenzubringen.

Fazit: Wachsender Markt für Kleininvestoren

Am Ende zeigt sich allerdings: Für die Investoren ist Crowdinvesting als Wagniskapital interessant – die private Altersvorsorge sollte keinesfalls durch diese Kapitalanlage erfolgen; ein Verlust muss verschmerzbar bleiben. Unternehmer sollten dieses Kapital vor allem Ergänzung zum Bankendarlehen sehen. Die Zinsen fallen in der Regel höher aus, als bei einem Bankkredit derzeit üblich. Der Markt wächst indes stetig, die Zukunft des Crowdinvestings scheint spannend.

Weitere Informationen finden Sie auch auf: www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/schwarmfinanzierung-fuer-wen-sich-crowdinvesting-lohnt/9024608.html