City Dance Köln: Tanzend durch die Domstadt

Der City Dance Köln zieht am 3.9. mit über 500 Beteiligten Künstlern durch die ganze Stadt. copyright: Jörg Waschat nodesign
Der City Dance Köln zieht am 03.09.2016 mit über 500 Beteiligten Künstlern durch die ganze Stadt.
copyright: Jörg Waschat nodesign

Der erste deutsche City Dance Köln findet am 3. September 2016 statt. Hier bitten MOUVOIR (Stephanie Thiersch) und die Kölner Philharmonie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zum Tanz quer durch die Stadt. Mit dabei sind über 500 professionelle und nicht-professionelle Tänzer und Musiker, Orchester, Chöre und Kölner Bürger. Und Jedermann ist eingeladen, die Parade ein Stück zu begleiten, zuzuschauen oder mitzumachen.

Alle frühen Vögel können sich bei Sonnenaufgang einer Wanderung aus Kalk, Poll, Rodenkirchen oder Nippes in den Rheinpark anschließen. Zu den Touren aus dem Linksrheinischen gehört auch eine Rheinüberquerung im Boot. Im Rheinpark findet ab 9 Uhr die “Morning Class” statt, ein Bewegungstraining mit Yoga und einem “Planetary Dance”.

Eine 12-stündige kollektive Parade von 6.30 Uhr bis 18.30 Uhr quer durch ganz Köln. copyright: Martin Rottenkolber
Eine 12-stündige kollektive Parade von 6.30 Uhr bis 18.30 Uhr quer durch ganz Köln.
copyright: Martin Rottenkolber

Anschließend geht es mit der Seilbahn über den Rhein. Für die Zuschauer in den Gondeln gibt es unten viel zu entdecken. An vielen Orten wie dem Freibad der Claudius Therme oder dem Dach des Zoo-Parkhauses ist der City Dance mit Installationen und Performances präsent.

Von Riehl aus bewegt sich die Parade mit mehreren Zwischenstopps Richtung Oberlandesgericht. Dort erlebt man im eindrucksvollen Eingangsbereich mit seiner außergewöhnlichen Akustik eine 20-minütige Performance.  Mit dabei sind Tänzer von MOUVOIR, dem Asasello Quartett, das Ensemble Garage, ein Chor und die ukrainische Sängerin Mariana Sadovska.

Tanzdemonstration, Parade und Picknick …

Jeder ist eingeladen zuzuschauen, den Zug zu begleiten, mitzumachen oder gezielt einzelne Stationen zu besuchen. copyright: Martin Rottenkolber
Jeder ist eingeladen zuzuschauen, den Zug zu begleiten, mitzumachen oder gezielt einzelne Stationen zu besuchen.
copyright: Martin Rottenkolber

Weiter geht es auf der Riehler Straße mit einer gesungenen Kundgebung von Tanzdemonstranten, die von einer ungewöhnlichen generationenübergreifenden Parade begleitet werden. Der Ebertplatz lädt im Anschluss zu einem großen, bunten Picknick ein: Jugendliche, Senioren, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, mit und ohne Einschränkung, die teilnehmenden Künstler, Laien, Studierenden, Schüler und vor allem die Anwohner. Kurz: Alle bringen ihr Lieblingsessen mit und geben anderen etwas ab. Gleichzeitig entsteht eine lebendige Papierskulptur während verschiedenste Tänzer sich einen Tanzbattle – den “Battle of Peace” – liefern.

Beim großen Finale des City Dance verwandeln Sinfonische Blasorchester, der Polizeifrauenchor und über 500 Mitwirkende den Bahnhofsvorplatz in eine harmonischen Tanzfläche, die mit der gemeinsamen Choreografie „DANCE FOR ALL" endet copyight: Martin Rottenkolber
Beim großen Finale des City Dance verwandeln Sinfonische Blasorchester, der Polizeifrauenchor und über 500 Mitwirkende den Bahnhofsvorplatz in eine harmonischen Tanzfläche, die mit der gemeinsamen Choreografie „DANCE FOR ALL” endet
copyight: Martin Rottenkolber

Nach diesem größeren Stopp wird der Eigelstein zum Laufsteg der beteiligten Künstler. Gemeinsam mit den Zuschauern demonstrieren sie für kulturelle Vielfalt, Lebensvielfalt, Toleranz und Integration mit DJ Elephant Power und einer fahrenden Tanzkaraoke. Die Parade zieht bis zum Bahnhofsvorplatz, dem großen Finale des City Dance Köln. Das Sinfonische Blasorchester, der Polizeifrauenchor und 300 Mitwirkende verwandeln den Platz in eine harmonischen Tanzfläche, die mit einer gemeinsamen Choreografie “DANCE FOR ALL” endet.

Den City Dance Köln gerade hier zu inszenieren, ist der künstlerischen Leiterin Stephanie Thiersch und ihrem Team besonders wichtig: “Wir verstehen diese Station im Sinne einer Befriedung der Vorkommnisse der Silvesternacht, einer Umdeutung dieses als Gefahrenzone verrufenen Ortes in Richtung eines harmonischen Miteinander.”


Übersicht City Dance Köln

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  • 06:30–08:30 Uhr Sternenspaziergänge: Drei geführten Touren aus Kalk, Nippes und mit Booten über den Rhein aus Rodenkirchen/Poll führen die Besucher auf ungewohnten Pfaden in den Kölner Rheinpark. Mehr Infos!
    • 09:00–10:15 Uhr Warm Up und Yoga im Rheinpark: Gemeinsames Aufwachen mit Bewegung und Live Musik. Mehr Infos!
    • 10:30–12:00 Überfahrt mit der Kölner Seilbahn: Von der Seilbahn aus gibt es viel zu entdecken, z. B. eine Kunstperformance in der Claudiustherme. Alternative Route über die Zoobrücke. Mehr Infos!
    • 11:00–12:00 Chorperformance unter der Zoobrücke: Eine geloopte Chorperformance nutzt den Resonanzraum unter der Brücke. Mehr Infos!
    • 11:30–12:45 Tanztee am Grüngürtel: Livemusik, Lindy-Hop und Erfrischungen zum Kauf. Mehr Infos!
    • 13:00–13:25 Interventionen im Lentpark: Zahlreiche Performances verwandeln die Orte. Mehr Infos!
    • 13:30–14:00 Tanz und Musik im Fort X: Minimalistische Gesänge, Glockenspiel und eine Balkon-Performance. Mehr Infos!
    • 14:30–15:15 Aufführung im Oberlandesgericht Köln: Musik-, Tanz- und Gesangsperformance. Mehr Infos!
    • 15:15–16:00 Parade durch die Riehler Straße: Generationenübergreifende Demo. Mehr Infos!
    • 16:00–17:00 Picknick und Battle am Ebertplatz: Jeder bringt mit, was er essen und mit anderen teilen möchte, und beobachtet, was rund um den Platz passiert. Mehr Infos!
    • 17:15–18:00 Tanz-Demo im Eigelstein: Demo für kulturelle Vielfalt und Toleranz mit Chören und Tanzkaraoke. Mehr Infos!
    • 18:00–18:30 DANCE FOR ALL auf dem Bahnhofsvorplatz: Der Platz wird zur riesigen Tanzfläche. Mehr Infos!

Tagesaktuelle Infos finden Sie am 03.09.2016 unter citydance-koeln.de und facebook.com/citydancekoeln.


Zum Hintergrund City Dance Köln

Der City Dance Köln ist angelehnt an die legendären City Dances der amerikanischen Tanzpionierin Anna Halprin. Sie fanden im durch politische Unruhen aufgeheizten San Francisco der 1960er und 70er Jahre statt und waren der Versuch, Tanz als kollektiven, demokratischen Prozess in seiner humanen und versöhnenden Kraft erfahrbar zu machen. Das Projekt möchte auch heute die Bedeutung und die Nachhaltigkeit kollektiver Bewegung betonen. Es will den typisch urbanen Problemen Migration und Gentrifizierung generell, und den Vorfällen der Kölner Silvesternacht und den darauf folgenden xenophoben Reaktionen im Speziellen, ein positives Ereignis entgegensetzen.