Ehren(werte) Bürgerin Brigitte Christoph

Brigitte Christoph jedenfalls wird sich im tiefsten Inneren wieder denken: 'Verändern kann ich die Welt nicht, aber ein wenig dazu beitragen, dass sie besser wird.' / copyright: CityNEWS
Brigitte Christoph jedenfalls wird sich im tiefsten Inneren wieder denken: ‘Verändern kann ich die Welt nicht, aber ein wenig dazu beitragen, dass sie besser wird.’
copyright: CityNEWS

In unserer neuen Serie, in der wir Ihnen Persönlichkeiten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens vorstellen möchten, die sich in vielerlei Hinsicht durch überdurchschnittliche Menschlichkeit auszeichnen, haben wir eine Dame gewählt. Und es ist sicher nicht die Frauenquote, die uns dazu bewegt hat, Brigitte Christoph in die erste Reihe unserer Ehren(werten) Bürger aufzunehmen.

Köln ist durch den Karneval geprägt – und dieser wäre ohne ehrenamtliche Unterstützer nicht denkbar. Wird dieses Engagement nach fast einem Vierteljahrhundert in unermüdlicher Hartnäckigkeit verfolgt, dann muss man den Hut ziehen. Und das möchten wir symbolisch in dieser Ausgabe vor unserer ehren(werten) Bürgerin Brigitte Christoph tun.

Vor 24 Jahren, als Brigitte Christoph Prof. Dr. Gladtke auf einem Empfang kennenlernte, kam die Initialzündung für Ihr langjähriges Engagement. Durch diese Bekanntschaft animiert, besuchte sie die Stationen der Allgemeinmedizin und der Kinderkrebsstation der UniklinikKöln, wo sie sich erstmals mit Menschen konfrontiert sah, denen es wirklich schlecht ging. Es fehlte an technischen Geräten, Inkubatoren auf der Säuglings-Intensivstation und im Labor u.a. ein wichtiges Blutzellzählgerät. Dies ließ die Modebegeisterte nicht ruhen, so dass sie kurzum eine Modenschau organisierte um der Abteilung für Allgemeinmedizin der Uniklinik Köln finanziell unter die Arme zu greifen. Der Ärztliche Direktor des Kinderkrankenhauses Amsterdamer Straße weiß dieses Engagement zu schätzen.

“Frau Brigitte Christoph hat sich seit über zwei Jahrzehnten mit bewundernswertem persönlichen Einsatz und großer Überzeugungskraft bei der jährlichen Organisation des von ihr schon 1988 ins Leben gerufenen KölnBalls für die Unterstützung kranker Kinder und Jugendlicher engagiert, die mit akuten oder chronischen Erkrankungen in Kölner Kliniken behandelt werden,“ sagt er. „Wir sind Frau Christoph für ihre unermüdliche Aktivität zu großem Dank verpflichtet, mit der sie die Aufmerksamkeit Kölner Bürgerinnen und Bürger, der Vertreter lokaler, regionaler und internationaler Unternehmen und einer Vielzahl individueller Spenderinnen und Spender immer wieder auf besondere Projekte lenkt. Durch die finanzielle Unterstützung aus den großartigen Spenden des KölnBalls werden in vielfältiger Weise die Krankheitsbewältigung betroffener Kölner Pänz für die Patienten selbst und ihre Familien erleichtert und die angemessene und kindergerechte Versorgung allgemein verbessert.”

Im Jahr 1988 organisierte sie den ersten KölnBall, aus dem letztendlich elf Jahre hilf- und segensreiche Unterstützung für die Kinderstation hervorgehen. Seit 1999 setzte sie sich zudem für die Kinderklinik Amsterdamer Straße ein, eine der größten Kliniken dieser Art in Deutschland. Ganze fünf Millionen Euro Spendengelder sammelt Brigitte Christoph in den letzten 24 Jahren, mit denen dann auch das Elternhaus der Kinderklinik, in dem sich Eltern, deren Kinder einen längeren Krankenhausaufenthalt bevorsteht, in wohnlichem Ambiente für einen kleinen Betrag pro Tag einrichten, um sich immer in der Nähe ihrer Kinder bewegen zu können. Dies erspart den Eltern kostenaufwändige Hotelaufenthalte, mit denen viele Familien finanziell überfordert wären und gewährleistet den Kindern die – besonders im Krankheitsfall – so wichtige Nähe zu den Eltern.

Alle Spenden kommen zu hundert Prozent dem bedachten Zweck zugute – dem Rheinischen Tumorzentrum. Hier entwickeln Forschungsteams vollkommen neuartige Therapien und Wirkstoffe im Kampf gegen den Krebs – ein entscheidender Beitrag, von dem erkrankte Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland profitieren – darauf legt Brigitte Christoph größten Wert. Verwaltungskosten fallen durch die ehrenamtliche Tätigkeit Christophs, so wie deren Mithelfer, weg. In der Öffentlichkeit wird sie besonders durch Claudia Hessel, der bekannten Moderatorin von “Guten Abend RTL”, unterstützt. Für sie ist Brigitte Christoph ein echtes Energiebündel. „Seit 23 Jahren organisiert Brigitte Christoph den KölnBall, immer zugunsten kranker Kinder, viel Geld ist so schon zusammengekommen; Geld, das dringend gebraucht wird. Brigitte ist für mich eine absolute Powerfrau mit viel Herz und Humor, und diese Kombination macht sie so beliebt und erfolgreich. Ich wünsche ihr weiterhin Kraft und Zuversicht auch die nächsten 23 Jahre den KölnBall auf die Beine zu stellen, denn er ist Kölns wichtigster und schönster Ball, “ erzählt sie uns.

Was macht Brigitte Christoph privat, wollten wir von ihr wissen. Was sind ihre Hobbys? Och, sagt sie, eigentliche Hobbys habe sie keine. „Ich lese gerne Biografien und interessiere mich für asiatische Antiquitäten.“ Ihr größtes Hobby scheint der KölnBall zu sein – der 23. mittlerweile. Über 800 Personen werden es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, das Event in anspruchsvoller Atmosphäre und schönem Rahmen, zu genießen und viele wichtige Spenden für die Krebstherapie zu sammeln. Viele kranke Kinder, besorgte Eltern und das medizinische Fachpersonal werden sich auch in diesem Jahr wieder über die Spenden freuen dürfen. Brigitte Christoph jedenfalls wird sich im tiefsten Inneren wieder denken: “Verändern kann ich die Welt nicht, aber ein wenig dazu beitragen, dass sie besser wird.”