Autofreie Sonntage in Köln 2014

Autofreie Sonntage in Köln? In Köln soll der Verkehr an Sonnatgen weniger werden. / copyright: Jupiterimages / Photos.com / Thinkstock
Autofreie Sonntage in Köln? In Köln soll der Verkehr an Sonnatgen weniger werden.
copyright: Jupiterimages / Photos.com / Thinkstock

Ehrenfeld plant für 2014 eine Neuauflage des erfolgreichen “Tag des guten Lebens”, der im September 2013 erstmals durchgeführt wurde. Doch nicht nur Ehrenfeld will für einen Tag den Autoverkehr von den Straßen verbannen, auch im Stadtteil Sülz soll es einen autofreien Sonntag zwischen Universitätsstraße und Luxemburger Straße geben.

Immer mehr Alternativen zum Auto

Dass Köln schon lange kurz vor dem Verkehrsinfarkt steht, ist allgemein bekannt. Bislang wurde jedoch nur an den Symptomen herumgedoktert. Nachdem Ehrenfeld bereits im letzten Jahr das Karree zwischen Subbelrather und Vogelsanger Straße sowie zwischen Innerer Kanalstraße und Ehrenfeldgürtel für einen Tag zur autofreien Zone erklärte, will Sülz in diesem Jahr mitmachen: Hier soll die Sperrung das Karree zwischen Zülpicher und Luxemburger Straße sowie zwischen Sülzgürtel und Universitätsstraße umfassen. Daneben wurden Pläne des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) laut, der die Zülpicher Straße sogar dauerhaft für den Autoverkehr sperren will. Stattdessen sollen Radfahrer und die Straßenbahn freie Fahrt genießen.

Ein weiterer Plan, der bald in die Tat umgesetzt werden soll, ist der “Radschnellweg”, der von Frechen in die Innenstadt führt und möglichst viele Pendler dazu bringen soll, das Auto zu Hause stehen zu lassen. Ob dieser Plan aufgehen wird, bleibt – vor allem bei schlechtem Wetter – abzuwarten. Kritiker befürchten, dass die Pendler, die derzeit mit Dauerkarten die Straßenbahn nutzen, dann teilweise aufs Fahrrad umsteigen, aber bei Regen dann das eigene Auto nehmen und so für zusätzlichen Verkehr sorgen.

Auto bleibt beliebtestes Verkehrsmittel

Dass sich die Kölner schwer tun, auf ihr Auto zu verzichten, hat mehrere Gründe. So ist und bleibt das Auto “der Deutschen liebsten Kind”. Autoliebhaber-Seiten wie das Portal für Auto-Tuning verzeichnen jeden Monat hohe Zugriffsraten und die Branche boomt. Daran ändern auch Angebote wie Carsharing nichts, von denen nur die Großstädter profitieren, die nahe der Verleihstationen wohnen.

Für die Menschen im Umland ist das eigene Auto nach wie vor fast alternativlos – wer zum Beispiel schon einmal spätabends von der Lanxess-Arena mit der Straßenbahn und dem Nahverkehrszug ins Oberbergische oder ins Vorgebirge zurückfahren wollte, weiß, wie unmöglich dies ist. Hier sind Stadt, Bahn und KVB gefordert, statt immer nur die Preise zu erhöhen, einmal strukturelle Verbesserungen wie einen dichteren Fahrplantakt in den späteren Abendstunden zu bieten.