Volle Gänge, gute Verkäufe: ART COLOGNE 2015 überzeugt mit neuer Struktur

Galeristen und Besucher zeigen sich von Konzept überzeugt / copyright: ART COLOGNE
Galeristen und Besucher zeigen sich von Konzept überzeugt
copyright: ART COLOGNE

Mit einem vollen Erfolg schloss am Sonntag, 19. April 2015, die 49. ART COLOGNE ihre Tore. 209 Galerien und Kunsthändler aus 23 Ländern zeigten erstmals auf allen drei Ebenen der Halle 11 der Koelnmesse ein hochkarätiges Angebot der Klassischen Moderne, Nachkriegskunst und Zeitgenössischen Kunst.

Die neue Hallenstruktur bot den rund 56.000 Besuchern (2014: 55.000) optimale Orientierung, sortiert nach Angebotssegmenten. „Das neue Konzept hat perfekt funktioniert“, resümiert Daniel Hug, Direktor der ART COLOGNE. „Das einzigartige Profil der Messe konnten wir mit der neuen Verteilung bestmöglich abbilden. In dieser kompakten und übersichtlichen Form gibt es so ein Angebot bei keiner anderen Kunstmesse“, so Hug weiter. Auch die teilnehmenden Galerien und Kunsthändler auf allen Hallenebenen waren mit der neuen Struktur und dem Verlauf der Messe sehr zufrieden.

Der Kölner Galerist Klaus Benden konnte seinen Stand mehrfach umhängen. Der größte Erfolg gelang ihm mit dem Verkauf der ‚Mona Lisa (four times)‘ von Andy Warhol für 4,4 Mio. US-Dollar an einen privaten Sammler. „Wir waren erst skeptisch in Bezug auf die Trennung der Angebotsbereiche, aber das Konzept ist aufgegangen“, stellte der Dortmunder Galerist Wilfried Utermann fest, „die Hallen der Koelnmesse sind sehr übersichtlich und alle haben mehr Raum. Die Messe ist besonders schön“. „Wir haben uns sehr angefreundet mit der neuen Aufteilung“, ließ auch der Düsseldorfer Galerist Rainer Ludorff wissen, „die Hallen sind für Sammler gut zu bewältigen, und die Orientierung ist besser“. „Man spürt, dass die gute etablierte Kunst als Ersatzwährung angekommen ist“, konstatierte der Münchner Galerist Hans Maulberger, dessen Schwerpunkt auf dem deutschen Informel und der Zero-Bewegung liegt. Maulberger verkaufte zahlreiche Arbeiten, darunter auch ein Nagelbild von Günther Uecker. Etwa ein Drittel der verkauften Werke ging an Sammler im benachbarten Ausland. „Gute Sammler und Museumsleute“ konnte Werner Fischer (Fischer Kunsthandel & Edition) an seinem Stand begrüßen. Der Berliner nahm die Reservierung eines Museums für George Grosz`Aquarell ‚Kurfürstendamm‘ für 320.000 Euro entgegen. Auch Imke Valentien von der Stuttgarter Galerie Valentien, die nach langer Abwesenheit wieder auf der ART COLOGNE präsent war, lobte das „sehr gute Publikum“. Lob für die kenntnisreichen Besucher gab es auch von Herbert Remmert (Galerie Remmert & Barth): „Die Art Cologne ist unsere einzige Messe, wir nehmen teil, weil wir hier ein waches und interessiertes Publikum haben“, so der Düsseldorfer, der Druckgraphiken und Zeichnungen verkaufen konnte. Eine positive Bilanz zog auch die Antwerpener Axel Vervoordt Gallery, die Werke in amerikanische und belgische Sammlungen vermittelte. Die Galerie mike karstens (Münster) konstatierte großes Interesse an den Mappenwerken von Sigmar Polke. Viel Zuspruch für das Standkonzept unter dem Motto ‚Positionen des Schlichten‘ gab es bei der Dresdener Galerie Döbele, wo vor allem die auf Zeitungspapier gemalten Bilder und die Faltungen von Hermann Glöckner gefragt waren.

Gute Verkäufe in allen Preissegmenten

„Es geht immer weiter aufwärts mit der Art Cologne“, urteilte Arne Ehmann von der Galerie Thaddaeus Ropac (Paris/Salzburg), die kapitale Werke wie etwa eine monumentale Kohlezeichnung von Robert Longo für 425.000 US-Dollar in rheinische Sammlungen abgab. Ebenfalls erfolgreich war die Großgalerie Hauser & Wirth (Zürich/London/New York), bei der alle Künstler des Programms gefragt waren. „Gut gelaufen“ ist es auch für die Galerie David Zwirner (New York/London), die sich über Besucher aus Italien und den Benelux-Ländern freute. „Die Art Cologne bietet gute Qualität in allen Bereichen“, lobte Galeriedirektorin Veronique Ansorge. „Köln ist immer gut für uns“, so auch der Kopenhagener Bo Bjerggaard, der an seinem Stand Sammler und Museumsleute begrüßen konnte. Er verkaufte unter anderem Werke von Tal R und Per Kirkeby. Mehrere Arbeiten unterschiedlicher Künstler konnte auch die New Yorker Galeristin Carolina Nitsch an deutsche und belgische Sammler verkaufen. „Großzügig, aufgeräumt, freundlich, gut besucht“, fasste Christian Löhrl von der gleichnamigen Galerie aus Mönchengladbach seine Eindrücke knapp zusammen, „so muss eine Messe sein“. Auch bei der Galerie VAN HORN (Düsseldorf) zog man ein positives Fazit: „Die neue Struktur ist gut. Das Publikum ist sehr entspannt.“ Angetan war auch der Kölner Galerist Christian Nagel: „Die Messe hat nochmals einen Schritt nach vorne getan, wir sind sehr zufrieden“. Diesen Eindruck bestätigte Moritz Willborn von der Galerie Kadel Willborn (Düssedorf). „Super“ sei es gelaufen, teilte Nicole Hackert von der Berliner Galerie Contemporary Fine Arts mit. „Sehr zufrieden“ war man auch am Stand von Michael Werner (Köln/New York/Berlin). „Köln ist immer gut für unsere jungen Künstler“, bemerkte Thomas Rieger von der Konrad Fischer Galerie (Düsseldorf).

Gute Verkäufe und gute Kontakte

Ausgezeichnet war die Stimmung auch in der obersten Hallenebene, wo sich die jungen Galerien im Sektor NEW CONTEMPORAIRIES mit den Teilnehmern der COLLABORATIONS die Fläche teilten. „Sehr glücklich“ war man bei der Galerie Chert (Berlin), die sämtliche Arbeiten des kosovarischen Künstlers Petrit Halilaj abgab. „Exzellent“ sei es für sie gelaufen, so Larissa Bischoff von der Galerie Bischoff Projects (Frankfurt a.M.), die unter anderem einige Arbeiten in die Bundeskunstsammlung vermitteln konnte. Über gute Verkäufe und gute Kontakte freute sich auch Steven Sacks von der New Yorker bitforms gallery, der Werke von Addie Wagenknecht und Björn Schülke verkaufte. „Es ist ganz toll hier oben“, freute sich Sabine Schmidt von der Galerie PSM aus Berlin, die an ihrem Stand alte und neue Sammler begrüßen konnte. „Die Aufteilung ist ausgesprochen gelungen“, urteilte auch Jacky Strenz von der gleichnamigen Galerie aus Frankfurt am Main, die sich sowohl von Arbeitsentwürfen des Freskenmalers Wilhelm von Kaulbach wie auch von Leinwand-Arbeiten von Max Brand trennte. „Sehr zufrieden“ war auch Orsolya Hegedus von der Budapester Galerie acb, die gemeinsam mit den Galerien Kisterem und Vintage auch die Sonderschau BOOKMARKS kuratierten. acb konnte gleich mehrere Arbeiten des ungarischen Konzeptkünstlers Endre Tót verkaufen. Große Aufmerksamkeit bei Kuratoren und Museumsleuten fand das von der Galerie Thomas Rehbein (Köln) und der dänischen Stalke Galleri (Kopenhagen) gemeinsam kuratierte Programm mit Arbeiten von William Anthony. „Wir haben dreimal umgehängt und gut verkauft“, berichtete Sylvia Rehbein, „der Künstler war für alle eine wirkliche Überraschung“. „Ich habe toll verkauft“, freute sich auch Philipp Pflug, bei dem unter anderem die Deutsche Bank Aquarelle des jungen Malers Michael Pfrommer erwarb.

Weitere Infos unter: www.artcologne.de

Autor: Redaktion / Koelnmesse