Wohnungseinbrüche nehmen weiter zu: Psychische Folgen wiegen oft schwer

Niemand kann sich heutzutage sicher fühlen: Die Zahl der Wohnungseinbrüche nimmt seit Jahren bundesweit zu. / copyright: Deutsche Versicherungswirtschaft / djd
Niemand kann sich heutzutage sicher fühlen: Die Zahl der Wohnungseinbrüche nimmt seit Jahren bundesweit zu.
copyright: Deutsche Versicherungswirtschaft / djd

Die Sicherheit, in der sich manche Hausbesitzer und Mieter wiegen, ist trügerisch. “Bei mir ist ja nichts zu holen” – wer so denkt und nichts für den Schutz des eigenen Hab und Gut unternimmt, handelt leichtsinnig.

Die Statistik zeigt, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche seit Jahren zunimmt – auf bundesweit rund 150.000 Fälle laut Kriminalstatistik 2013. Dabei betrifft es keineswegs nur Villenviertel, sondern ebenso die Etagenwohnung. “Gerade die Anonymität, wie sie in Hochhäusern oder Wohnanlagen gegeben ist, erleichtert Einbrechern ihr Handwerk. Dabei kann jeder durchaus etwas für mehr Sicherheit tun”, sagt Kathrin Jarosch, Pressesprecherin beim Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Türen und Fenster sichern

Ein guter Einbruchschutz fängt naturgemäß mit der Haustür an: Zu einem sicheren Schloss gehören ein hochwertiger Schließzylinder, ein einbruchhemmendes Einsteckschloss sowie ein von innen verschraubter Schutzbeschlag. Zudem sollten Fenster, die sich meist mit einfachem Werkzeug aufhebeln lassen, gesichert werden. “Leicht erreichbare Fenster-, Terrassen- und Balkontüren sind besonders gefährdet”, so Kathrin Jarosch. Sie empfiehlt einen geprüften, einbruchhemmenden Fensterbeschlag in Verbindung mit einem abschließbaren Fenstergriff oder mit geeigneten aufschraubbaren Sicherungen.

Den Schock verarbeiten

Viel schwerwiegender als die finanziellen Schäden eines Einbruchs sind oft die psychischen Folgen. Der Wert der gestohlenen Gegenstände wird von der Hausratversicherung ersetzt, der Schock hingegen sitzt tiefer. “Wenn Betroffene nach einer Woche immer noch schlecht schlafen, Alpträume anhalten oder Ängste intensiver werden, wäre das für mich ein Grund, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen”, sagt Peter Liebermann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aus Leverkusen. “Hierbei muss es nicht direkt um Therapie gehen, aber eine diagnostische Einschätzung ist sinnvoll.”

Sechs Tipps für mehr Sicherheit

So können Hausbesitzer und Mieter einem Einbruch vorbeugen:

  1. Türen stets abschließen, zuziehen reicht nicht.
  2. In Sicherungstechnik investieren – wie spezielle Schlösser für Fenster und Türen.
  3. Außenbereiche bei Dunkelheit beleuchten.
  4. Anwesenheit signalisieren: Rollläden tagsüber hochziehen und nachts schließen.
  5. Bei Abwesenheit – wie einem Urlaub – vorsorgen: Zeitschaltuhren für Rollläden und Licht, Briefkasten leeren lassen.
  6. Zertifizierte Alarmanlagen bieten zusätzliche Sicherheit.