Wohnungen in Köln werden immer teurer: Mietpreise steigen weiter

Der gravierende Mangel an Wohnungen in Köln hat zwangsläufig die Folge, dass die Mietpreise immer weiter anziehen. copyright: Envato / tommyandone
Der gravierende Mangel an Wohnungen in Köln hat zwangsläufig die Folge, dass die Mietpreise immer weiter anziehen.
copyright: Envato / tommyandone

Nach wie vor ist es mehr als schwer, in der Rheinmetropole eine bezahlbare Bleibe zu finden. Seit Jahren werden zu wenig Wohnungen für die immer schneller wachsende Stadt gebaut. Und die Zahlen im Statistischen Jahrbuch 2018 der Stadt Köln bestätigen diese Entwicklung. So leben in Köln derzeit rund 1.089.000 Menschen, davon etwa 688.000 auf der linken Rheinseite, der Rest auf der “Schäl Sick”. Im Jahr 2017 standen in Domstadt laut Jahrbuch insgesamt 137.773 Wohngebäude. 60 Prozent davon machten Ein- und Zweifamilienhäuser aus.

Insgesamt gab es laut dem Jahrbuch der Stadt Köln im Jahr 2017 rund 558.000 Einheiten, die im Schnitt auf 76,17 Quadratmeter über dreieinhalb Zimmer verfügten. Die Menschen in der Domstadt leben durchschnittlich 11,4 Jahre in ihren vier Wänden, in denen jeder Person im Mittel 39,18 Quadratmeter zugerechnet werden können.

Zu wenig Wohnungen für die schnell wachsende Stadt

In der Domstadt gibt es zu wenig Wohnungen für die schnell wachsende Rheinmetropole. copyright: Envato / Grigory_bruev
In der Domstadt gibt es zu wenig Wohnungen für die schnell wachsende Rheinmetropole.
copyright: Envato / Grigory_bruev

Kölns Attraktivität steigt, was wachsende Einwohnerzahlen mit sich bringt. Leider wächst der Wohnungsbau nicht im gleichen Tempo, sondern hängt seit vielen Jahren kontinuierlich hinterher. Konkret betrachtet, heißt das, das jährlich rund 6.000 bis 7.000 neue Domizile geschaffen werden müssten, um dem Bedarf Herr zu werden. Aber im vorigen Jahr wurden lediglich 2.138 Wohnungen gebaut. Und diese Entwicklung setzt sich fort, bedenkt man, dass die Stadt in 2017 nur ca. 2.600 neue Baugenehmigungen erteilt hat. Dies schlägt sich natürlich auch im Mietspiegel Köln nieder.

Denn der gravierende Mangel an Wohnraum hat zwangsläufig die Folge, dass die Preise immer weiter anziehen. Zumal auch die Baugrundstücke immer knapper werden, was sich nochmals auf den Preis und die Mieten niederschlägt. Zahlte man im Jahr 2000 noch 240 Euro pro Quadratmeter Baugrundstück für Mehrfamilienhäuser in mittlerer Lage, waren es 2017 stolze 600 Euro.

13 Euro Miete pro Quadratmeter in der Kölner Innenstadt

Die höchsten Mietpreise pro Quadratmeter findet man in den Stadtteilen in der Kölner Innenstadt. copyright: pixabay.com
Die höchsten Mietpreise pro Quadratmeter findet man in den Stadtteilen in der Kölner Innenstadt.
copyright: pixabay.com

Bei den Mieten sieht es nicht besser aus. 2010 zahlte man pro Quadratmeter im Durchschnitt noch 8,40 Euro, im Jahr 2017 bereits 11,10 Euro. Die höchsten Preise pro Quadratmeter findet man in den Stadtteilen Altstadt-Nord, Alt- und Neustadt-Süd, in Braunsfeld, Lindenthal und Sülz mit rund 13 Euro. Halbwegs bezahlbar sind die Bleiben nur noch in den Außenbezirken, z. B. in Worringen, Dünnwald, Mechenisch und Lind. Hier sind in den Veedeln noch Wohnungen unter 10 Euro pro Quadratmeter zu finden.

Insgesamt gesehen, haben sich die Nettopreise allerdings im ganzen Stadtgebiet deutlich erhöht. Der Mietspiegel zeigt zudem, dass sich in den Stadtteilen Ossendorf, Ehrenfeld, Braunsfeld, Alt- und Neustadt-Süd sowie Raderthal und Westhoven die Preise zwischen 2010 und 2017 sogar um mehr als 3,50 Euro erhöht haben.

Zu beobachten ist auch, dass es beim Bau neuer Domizile ein Nord-Süd-Gefälle gibt. Im nördlichen Gebiet der Rheinmetropole ist besonders viel neuer Lebensraum entstanden, wie beispielsweise in Blumenberg, Fühlingen und Ossendorf. Aber auch im südlichen Köln, vor allem rechtsrheinisch, entstehen neue Wohngebiete, z. B. in Libur, Wahn und Elsdorf.

Letztendlich bedeutet dies, dass Flexibilität bei der Suche von Vorteil ist. Wer nicht auf eine Bleibe in der Innenstadt fixiert ist und die Randgebiete der Domstadt in Betracht zieht, wird wohl auf längere Sicht mehr Erfolg bei der Suche haben.