Das Wohlfühl-Zuhause: Trends, zu schön, um noch vor die Tür zu gehen

Wie das Zuhause zum Wohlfühlrefugium wird? Indem man seinem persönlichen Stil vertraut - oder sich von Experten inspirieren lässt..Abgebildetes Wohnzimmer und weitere Ideen über www.innen-archiv.com/wohnideen / copyright: PR
Wie das Zuhause zum Wohlfühlrefugium wird? Indem man seinem persönlichen Stil vertraut – oder sich von Experten inspirieren lässt..Abgebildetes Wohnzimmer und weitere Ideen über www.innen-archiv.com/wohnideen
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An das Zuhause werden viele Ansprüche gestellt: harmonisch, großräumig und entspannend sollen die eigenen vier Wände sein – sollen Schutzraum und Freiheit bieten. Kurzum: es muss ein Ort des Wohlfühlens sein. “Gesundes Wohnen” wird der Trend genannt, der besonders für die kommenden dunklen Monate an Bedeutung gewinnt.

Das Zuhause hat sein pragmatisches Dasein längst hinter sich
gelassen und vereint heute direkt mehrere Kriterien: Die eigenen vier Wände
sind Rückzugsmöglichkeit, Entspannungsrefugium und intimer Schutzraum. Daher
kann im Zusammenhang mit den neuen Ansprüchen von einem “gesunden Wohnen”
gesprochen werden. Damit ist das Zuhause gemeint, in dem man sich wortwörtlich
wohlfühlen kann. Besonders mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit, werden die
eigenen vier Wände wieder verstärkt genutzt. Gerade wenn es Draußen kühler wird
und die ersten Blätter von den Bäumen fallen, wandelt sich das Zuhause mehr und
mehr zu einem Ort des Rückzugs und der Geborgenheit.

In erster Linie wird gesundes Wohnen durch eine optimale Anordnung der Möbel
gewährleistet. Damit ist nicht unbedingt das besagte “Ying und Yang” oder die
Anordnung der Gegenstände im Energiefluss gemeint, vielmehr sollte das
Zuhause natürlich auf die persönliche Bedürfnisse zugeschnitten sein. Passen
die Größenverhältnisse? Bleibt genügend 
Freiraum für den Einzelnen und bieten sich Rückzugsmöglichkeiten? Wie
viel Licht fällt in welches Zimmer?  Und ist genügend Stauraum für alle
Habseligkeiten vorhanden, sodass alles jederzeit greifbar ist, ohne im Weg zu
sein oder den Raum zu beengen? Dies sind nur einige der Fragen, die man sich in den
vier Wänden stellen sollte. Natürlich muss jeder für sich entscheiden, wie
wichtig die einzelnen Punkte sind. 

Natürlichkeit sorgt für
Harmonie, Farbe verleiht Stimmung

Selbstverständlich sollten die Zimmer  auch ohne
Schimmel und so weit wie möglich frei von Schadstoffen sein. Besonders
natürliche, unbehandelte Materialien sind schadstoffarm und bilden so eine gute
Basis für gesundes Wohnen.

Ein Massivholztisch schafft in Verbindung mit anderen Materialien eine
besonders angenehme Atmosphäre. Als Material eignen sich vor allem regionale
Hölzer mit einer starken Holzstruktur. Für die Oberflächenbehandlung ist
lösemittelarmes Öl die beste Wahl.
Auch Parkett sorgt für ein gesundes Raumklima und ist als Boden sehr beliebt.
Es ist pflegeleicht und lädt aufgrund der Fußwärme zum Laufen ohne Schuhe ein.
Für ein gutes Raumklima sorgen Sie mit geöltem Parkett aus Vollholz. Stark im
Kommen sind die so genannten Designer-Böden, eine Art Edel-PVC. Diese haben
nichts mehr mit den 1970er Jahre Plastik-Böden zu tun, sondern wirken täuschend
echt, sind einfach zu verlegen, unkompliziert in der Pflege und schaffen ein
warmes Raumklima. Besonders für Barfuß-Fans sind die Designer-Böden toll, da
sie einen weichen Untergrund bilden und auch im Winter nicht zu kühl werden.

Sowieso ist Holz, gerade jetzt im Herbst ein bedeutender
Faktor, der saisonale Dekoration mit Wohlfühlatmosphäre vereinen kann. Möbel
aus geflochtenem Bast sind echte Eyecatcher und verleihen dem Raum Ruhe und
Geborgenheit. Dekorationselemente, die direkt aus der Natur kommen, wie
beispielsweise Zweige oder gar dicke Äste, Kastanien und Tannenzweige schenken
eine herbstliche Stimmung. Äste, zusammengebunden und mit einer dekorativen
Schleife verziert sind eine tolle Alternative für Grünpflanzen und haben den
Vorteil, auch vernachlässigt gut auszusehen. Neu im Trend sind dicke Baumäste,
die als Bilderrahmen entfremdet werden oder gar Holzstämme, die als Beitisch
oder als Hocker dienen.

Licht und Farben 

Auch beispielsweise Licht und Farben schaffen die
Wohlfühlatmosphäre im Zuhause. Besonders stark wirken farbige Wände; sanftere
Akzente können hingegen mit Möbeln und Accessoires gesetzt werden. Außerdem
haben verschiedene Farben einen unterschiedlichen Einfluss auf die Stimmung.
Gezielt in Wohnräume eingesetzt, sorgen Farben an
Boden, Wänden und an Möbelstücken für Wohlbefinden; verleihen dem Raum mal
gemütliches, mal ein edles Ambiente.

Bereits Goethe hatte 1777 die Macht der Farben erkannt und
legte aus seinen Theorien den Grundstein für eine Farbenlehre, die noch bis
heute Gültigkeit hat. Während aber Blau momentan die Trendfarbe, zumindest im
Bereich der Textilmode ist, war die Farbe gar nicht nach dem Geschmack des
Dichters: Blaue Zimmer gäben uns ein Gefühl von Leere und Kälte. Die Farbe
erinnere laut Goethe an Schatten, sei vom Schwarzen abgeleitet und führt immer
etwas Dunkles mit sich. Aber Blau ist bekanntlich ja nicht gleich Blau: Durch
unterschiedliche Nuancen lässt sich viel bewirken. Besonders angesagt ist
zurzeit das Taubenblau, dass sehr chic in hellen Räumen wirkt. Blau ist zudem
ideal für Bäder und verleiht dem Raum Tiefe. Gerne wird Blau auch im
Schlafzimmer verwendet, weil die Farbe unaufdringlich wirkt und einen
beruhigenden Einfluss auf das Gemüt hat. Übrigens: Umso heller der Farbton,
umso entspannter die Wirkung.

Hingegen fördert Gelb die Kreativität. “Es ist die nächste
Farbe am Licht und besitzt eine heitere, muntere und sanft reizende
Eigenschaft”, meinte Goethe zustimmend. “Gelb macht einen warmen und
behaglichen Eindruck, besonders an grauen Wintertagen. Das Auge wird erfreut,
das Herz ausgedehnt und das Gemüt erheitert”, so Goethe und empfahl die
Farbe für Vorhänge und Tapeten. Dumm nur, dass Gelb aktuell zwar getragen toll
aussieht, jedoch als Raumdekoration nicht mehr dem Zeitgeist entspricht. Jedoch
ist die Farbe ideal für Arbeitszimmer, da die Konzentration und die Kreativität
gefördert werden. Ein strahlendes Gelb hebt zudem die Stimmung und soll sich
positiv bei Depressionen auswirken.

Rot hingegen wirkt je nach Intensität des Farbtons warm,
energiereich, aber auch erhitzend und erregend und sollte daher mit bedacht
eingesetzt werden. Denn nervöse Menschen werden durch Rot noch unruhiger. Wenn
die Farbe nicht auch die Lust auf Sex steigern würde, dann wäre sie nicht für
das Schlafzimmer geeignet. Passender ist Rot in der Küche einzusetzen, da die
Farbe Appetit macht. In Kombination mit Grau wird die exzessive Wirkung
abgeschwächt und gibt sich sehr edel. Grau ist ohnehin – als Pendant zur
allgemein geforderten Natürlichkeit – ein Thema geworden. Getreu des
wiederentdeckten Purismus, wird verstärkt auf simple Betonwände gesetzt, die
Reinheit schenken und den Räumen Weite verleihen.

Grün wirkt beruhigend ohne einschläfernd zu wirken, fördert
die Konzentration und schafft eine angenehme Atmosphäre. In der Farbtherapie
wird die Farbe bei Herzkrankheiten, Kummer und Trauer eingesetzt. Nicht umsonst
ist sie die Farbe der Hoffnung und aufgrund der vielen positiven Eigenschaften
die Trendfarbe 2012. Kombiniert mit Braun erdet Grün. Zudem steht die
Kombination für Nachhaltigkeit – ein Faktor, der ohnehin zum Trend geworden und
im kollektiven Bewusstsein angekommen ist. 

So gibt es also zahlreiche Möglichkeiten, sein Zuhause ganz
kreativ und vor allem individuell zur Wohlfühloase umzugestalten. Wichtig ist
vor allem die persönliche Note: Kann die ausgelebt werden, dann ist das
Wohlfühlen – unabhängig vom gängigen Trend – garantiert.