Handelskonzern Metro setzt 2010 auf Wachstum – Krise führt zu Umsatzrückgang

Der Düsseldorfer Einzelhandelskonzern Metro hat im vergangenen Jahr Umsatzeinbussen verzeichnet. Die Erlöse sanken um 3,6 Prozent auf 65,5 Milliarden Euro, wie Metro am Dienstag (12.01.10) auf der Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte. Währungsbereinigt liege der Umsatz leicht über dem Vorjahreswert. / copyright: Peter Roggenthin/ ddp
Der Düsseldorfer Einzelhandelskonzern Metro hat im vergangenen Jahr Umsatzeinbussen verzeichnet. Die Erlöse sanken um 3,6 Prozent auf 65,5 Milliarden Euro, wie Metro am Dienstag (12.01.10) auf der Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte. Währungsbereinigt liege der Umsatz leicht über dem Vorjahreswert.
copyright: Peter Roggenthin/ ddp

Der Düsseldorfer Einzelhandelskonzern Metro hat im vergangenen Jahr krisenbedingt Umsatzeinbußen verzeichnet. Die Erlöse sanken um 3,6 Prozent auf 65,5 Milliarden Euro, wie Metro am Dienstag auf der Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte. Währungsbereinigt liege der Umsatz aber leicht über dem Vorjahreswert.

Die Zahlen lagen etwas unter den Erwartungen von Analysten. Der Kurs der Metro-Aktie legte am Vormittag dennoch um rund ein Prozent zu und führte die Gewinner im Leitindex DAX an.

2009 sei trotz der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise ein «insgesamt zufriedenstellendes Jahr» für die Metro-Gruppe gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende Eckhard Cordes. Das Unternehmen habe in diesem «beispiellosen Krisenjahr» seine Marktposition in vielen Ländern ausgebaut.

Im laufenden Jahr setzt der Konzern trotz weiterhin herausfordernder Rahmenbedingungen auf Wachstum und erhöht sein Investitionsbudget von 1,6 Milliarden auf rund 1,9 Milliarden Euro. 2009 eröffnete Metro den Angaben zufolge weltweit 80 neue Standorte. Die Zahl der Neueröffnungen solle im laufenden Jahr deutlich steigen.

Einen deutlichen Umsatzeinbruch verzeichnete Metro in Osteuropa. Die Erlöse sanken um 12,8 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro. Hierfür seien neben dem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld vor allem negative Wechselkurseffekte verantwortlich, hieß es. In Deutschland sei der Umsatz um 0,6 Prozent auf 26,5 Milliarden Euro zurückgegangen.

Nach Vertriebsmarken verzeichnete die Großhandelssparte Metro Cash & Carry die höchsten Umsatzeinbußen. Auch die Real-Märkte und die Warenhäuser Galeria Kaufhof erreichten das Niveau des Vorjahres nicht. Dagegen legten die Elektrofachmärkte Media Markt und Saturn zu.

Die endgültigen Zahlen für 2009 will das Unternehmen am 23. März vorlegen. Zum Ergebnis hieß es am Dienstag lediglich, es werde mit einer Entwicklung im Rahmen der Markterwartungen gerechnet.

Marktbeobachter bewerteten den Ergebnisausblick als auch die Erhöhung der Investitionen im laufenden Jahr positiv. Die Experten des Bankhauses Merck Finck & Co verwiesen zudem auf die gute Entwicklung von Media Markt/Saturn. Der Metro-Jahresumsatz lag allerdings etwas unter den Schätzungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten, die mit rund 65,9 Milliarden Euro gerechnet hatten.

In der vergangenen Woche hatte die Metro-Aktie noch deutlich nachgegeben. Nach einem enttäuschenden Einzelhandelsumsatz im vergangenen Jahr sowie schwachen Zahlen der Baumarktkette Praktiker hatten Anleger bei Metro eine ähnliche Entwicklung angenommen. Am Dienstagmittag notierte die Aktie bei 41,66 Euro.

Die Metro-Gruppe ist nach eigenen Angaben in 33 Ländern an rund 2100 Standorten tätig und beschäftigt rund 300 000 Mitarbeiter.