Besucher des Kölner Zoos können 2017 gleich mehrfach ihr “graues Wunder” erleben: Vier Elefanten erwarten im Laufe des Jahres Jungtiere. “Dass sich so viel Nachwuchs auf einmal ankündigt, ist eine tolle Bestätigung für unser Haltungskonzept”, erklärt Zoodirektor Prof. Theo B. Pagel. “Dank der Größe des 2004 komplett neu gebauten Elefantenparks können die Tiere bei uns in ihrem natürlichen Herden- und Sozialverband leben. Der menschliche Kontakt ist auf ein Minimum reduziert. Das gilt auch für die Geburten. Die Jungtiere werden ganz natürlich und ohne unsere Einflussnahme geboren, so wie es auch in der Natur passiert”, so Professor Pagel.
Kölscher Nachwuchs: Marlar wird Mama
Für alle Kölner besonders schön: Auch “Marlar” ist trächtig. Sie war 2006 das erste Jungtier, das im kurz zuvor eröffneten 20.000 Quadratmeter großen Elefantenpark zur Welt gekommen ist. Auch das zweite “kölsche Mädsche”, die 2007 im Kölner Zoo geborene “Maha Kumari”, sowie die aus Thailand stammenden Elefantenkühe “Kreeblamduan” und “Tong Koon” sind tragend. Vater aller vier Jungtiere wird “Sang Raja”. Er ist der jüngere der beiden im Zoo lebenden Zuchtbullen.
Mittlerweile 13 Elefanten im Kölner Zoo
Die Kölner Elefantenherde umfasst heute 13 Mitglieder. Jüngster Zugang ist “La Min Kyaw“. Er wurde Mitte März 2016 von Mutter “Shu Tu Zar” im Zoo geboren. Der sehr temperamentvolle und neugierige Bulle wird von den Pflegern “Speedy” genannt. Denn der kleine “Wibbelstetz” schafft es nur ausgesprochen selten, Beine und Rüssel still zu halten.
Wissenswertes über Elefanten
Elefanten werden in Indien als heilig verehrt, einer der wichtigsten Götter des Hinduismus trägt einen Elefantenkopf: Ganesha. Er steht für Weisheit und gilt als Bezwinger der Hindernisse. Und zu Recht sind Elefanten überall so beliebt: Ihr Anblick ist majestätisch und anmutig, dennoch können sie auch unglaublich witzig sein.
Ein entspanntes Elefanten-Leben
- Ein Elefant muss in etwa 150 Kilo am Tag essen – dafür brauchen sie 17 Stunden täglich
- Ihre Nahrung verwerten sie allerdings nur zu 40%, sie haben ein weniger effizientes Verdauungssystem als etwa die Wiederkäuer
- Elefanten bekommen in ihrem Leben sechsmal neue Zähne, sie werden wie bei einem Fließband von hinten nach vorne getragen
- Die Elefantenkälber werden zwei Jahre lang gestillt
- Elefanten haben einen – im Gegensatz zum Menschen – recht kurzen Schlaf. So schlafen sie nur bis zu vier Stunden. Manchmal stehen sie 30 Minuten, nachdem sie sich hingelegt haben, wieder auf um sich auf die andere Seite zu legen
- In der Regel legen Elefanten fünf Kilometer pro Stunde zurück, bei Gefahr können sie aber bis zu 40 km/h schnell werden
- Kälte und Schnee sind für asiatische Elefanten kein Problem – viele stammen aus Höhenlagen, in denen nachts Minusgrade herrschen
Törröööö – Mal laut, mal leise
- Elefanten können laut sein: Mit einer Lautstärke von 85 bis 90 Dezibel unterhalten sie sich
- Aber auch ganz leise: Per Infraschall kommunizieren Elefanten, das sind Frequenzen von 14 bis 24 Hertz – für uns Menschen unhörbar
- Dadurch können sie sich auf Entfernungen bis zu 2,5 Kilometern verständigen.
- Ein Elefant erkennt bis zu 100 seiner Artgenossen an ihrer Stimme
Riesen-Fakten
- Ein Elefant kann 50 bis 60 Jahre alt werden
- Asiatische Elefanten haben kleinere Ohren als ihre afrikanischen Artgenossen
- Der größte Elefant war über zehn Meter lang und 4,21 Meter hoch
- Elefantenkälber wiegen bei der Geburt zwischen 75 und 150 Kilo
- Vier bis fünf Kilo wiegt das Elefantengehirn, das Herz zwölf bis 21 Kilo, abhängig vom Alter – Zum Vergleich: das menschliche Gehirn wiegt 1.300 bis 1.400g, das Herz nur 300g
- Die Elefantenhaut ist zwei Zentimeter dick, trotzdem spüren sie bereits die Berührung einer Feder
Der Rüssel – das richtige Werkzeug
- Der Rüssel ist ein Greif-, Riech- und Kampfgerät
- Durch die Nasenlöcher des Rüssels saugen sie acht bis zehn Liter Wasser. Sie können aber nur über den Mund trinken – sonst müssten sie husten. Deshalb spritzen sie sich das aufgesaugte Wasser mit dem Rüssel in den Mund
- 40.000 Muskeln stecken im Rüssel – damit können sie bis zu 400 Kilo heben
- Die richtige Kontrolle über ihren Rüssel muss auch geübt werden: Junge Elefanten brauchen dazu zwei Jahre. Dabei treten einige Jungtiere sogar aus Versehen drauf
- Auch der Schwanz wird als Tastorgan benutzt – dieser hilft bei der Orientierung
Quelle: Kölner Zoo