Kölner Opern-Intendant Uwe Eric Laufenberg will offenbar Handtuch werfen

Anlass für den Rückzug Laufenbergs soll der Streit über die Finanzierung der Kölner Bühnen. / copyright: Roberto Pfeil / dapd
Anlass für den Rückzug Laufenbergs soll der Streit über die Finanzierung der Kölner Bühnen.
copyright: Roberto Pfeil / dapd

Intendant Uwe Eric Laufenberg zieht einem Zeitungsbericht zufolge Konsequenzen aus den Finanznöten der Kölner Oper. Wie der “Kölner Stadt-Anzeiger” (Dienstagausgabe) berichtet, soll sein Vertrag offenbar vorzeitig zum 31.08.2013 aufgelöst werden.

Laufenberg, Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD), Kulturdezernent Georg Quander und Spitzenvertreter des rot-grünen Bündnisses im Kölner Rat erwägten eine Aufhebungsvereinbarung zum 31. August 2013

Damit würde der Intendant zumindest noch für gut ein Jahr die Oper leiten. Sein Vertrag läuft bis 2016. Die Inszenierungen der Oper haben zuletzt international Anerkennung gefunden.

Anlass für den Rückzug Laufenbergs ist nach Angaben des Blattes der Streit über die Finanzierung der Kölner Bühnen. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die kommende Spielsaison möglicherweise abgesagt werden soll. Wegen der ungewissen Haushaltslage könnten keine Künstlerverträge abgeschlossen werden, sagte Laufenberg. Dies wäre die erste Absage einer kompletten Theatersaison in der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Streit über Ausgaben

Kulturdezernent Quander hatte daraufhin widersprochen, über einen solche Absage könne nur der Betriebsausschuss oder der Rat befinden. Kritiker hatten Laufenberg vorgeworfen, er habe seinen Etat in der vergangenen Spielzeit deutlich überzogen zu haben. Nach Darstellung des Intendanten hätten dagegen Ratsbeschlüsse und die Kürzung von Zuschüssen zu Mehrausgaben geführt.

Die Oper und das Schauspiel waren im vergangenen Jahr in eine Schieflage geraten. Nach Angaben des Intendanten mussten mehr als fünf Millionen Euro aus der Rücklage genommen werden, um den laufenden Betrieb zu sichern. Kulturdezernent Georg Quander hatte zuletzt zugesagt, der Oper finanziell unter die Arme zu greifen. Das Programm für die neue Saison soll eigentlich heute vorgestellt werden.

Autor: dapd / BMELV/ MKULNV Redaktion