Polizei Köln hatte "Mobile Täter im Visier"

Fast 2.000 Personen und 1.000 Fahrzeuge überprüft / copyright: Arno Bachert / pixelio.de
Fast 2.000 Personen und 1.000 Fahrzeuge überprüft
copyright: Arno Bachert / pixelio.de

Nach dem großangelegten Schwerpunktkontrolltag “Mobile Täter im Visier” zieht die Polizei Köln Bilanz. Hintergrund des Großeinsatzes sind die auch in Nordrhein-Westfalen seit längerem steigenden Fallzahlen im Bereich der Eigentumskriminalität.

Nach der Razzia in einem Wohnheim in Köln an der Herkulesstraße am gestrigen Morgen (6. November) beteiligten sich neun weitere Kreispolizeibehörden im Rheinland mit eigenständigen Maßnahmen an den dem Großeinsatz. Im Laufe des Einsatzes wurden insgesamt über 1.000 Fahrzeuge und mehr als 2.000 Personen überprüft, davon zehn bekannte Intensivtäter und weitere 81 Personen, die bereits kriminalpolizeilich auf dem Gebiet der Eigentumskriminalität in Erscheinung getreten sind. 16 Personen wurden bei den umfangreichen Kontrollmaßnahmen festgenommen.

Im Rhein-Erft-Kreis wurde ein Intensivtäter in einem nicht auf ihn zugelassenen Fahrzeug kontrolliert. Die Ermittlungen bezüglich des Fahrzeughalters lassen auf eine Scheinhalterschaft schließen, da dieser acht verschiedene Fahrzeuge auf sich zugelassen hat.

In Düren fanden Einsatzkräfte bei einer Personen- und Fahrzeugkontrolle 50.000 Euro Bargeld. Ein Drogenschnelltest beim Fahrer verlief positiv. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Aachen wurden das Bargeld, drei Handys sowie diverse Kontoauszüge beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauern an.

Im Rhein-Sieg-Kreis versuchte ein Autofahrer eine Kontrollstelle zu umgehen, indem er beim Erkennen dieser wendete. Im Rahmen einer Nachfahrt beobachteten die Beamten, wie er seinen Beifahrer aussteigen ließ. Bei dessen Kontrolle wurde Rauschgift aufgefunden. Das verdächtige Fahrzeug setzte seine Fahrt fort, konnte jedoch kurze Zeit später ebenfalls angehalten werden. Der Fahrzeugführer führte 10.000 Euro Bargeld mit sich, dessen Herkunft vor Ort nicht erklärt werden konnte. Bei der Durchsuchung der Wohnung wurde eine geringe Mengen Kokain sowie diverse Laptops und Mobiltelefone aufgefunden, für die ebenfalls kein Eigentumsnachweis erbracht werden konnte. Das Bargeld, Betäubungsmittel, Laptops und Handys wurden sichergestellt. Auch hier dauern die Ermittlungen an.

Auch im Oberbergischen Kreis gelang es einem Pkw-Fahrer zunächst, vor einer Kontrollstelle zu flüchten. Im Zuge der Fahndung wurde das abgestellte Fahrzeug verlassen und verschlossen aufgefunden. Eine Überprüfung ergab, dass die Kennzeichen auf einen anderen Pkw zugelassen sind. Im Fahrzeuginneren befand sich Einbruchswerkzeug, das ebenso wie das Fahrzeug sichergestellt wurde.

In Bonn leistete eine Person bei der Vollstreckung eines Haftbefehls Widerstand. Hierbei wurden drei Polizeibeamte leicht verletzt. Der Haftbefehl resultierte ebenfalls aus einer Verurteilung wegen Widerstands und Drogenhandels.

In Aachen wurde an einer Kontrollstelle ein aus Richtung Niederlande kommender BMW mit zwei Insassen angehalten, der zur Insassenfeststellung wegen des Transportes von Rauschgift ausgeschrieben war. Im Fahrzeug befanden sich unter anderem zwei Fahrzeugbriefe, die nach einem Einbruchdiebstahl durch die Polizei in Marburg (Hessen) ausgeschrieben waren. Der Diebstahl der Blankoformulare wird einer Serie zugeschrieben. Zwei angeforderte Rauschgiftspürhunde schlugen im Bereich der Mittelkonsole des Pkw an. Die beiden Insassen wurden vorläufig festgenommen, Pkw und Fahrzeugbriefe wurden sichergestellt. Die Ermittlungen werden durch die Polizei Heinsberg fortgeführt.

“Bei dem Schwerpunktkontrolltag wurden wichtige Erkenntnisse sowohl für laufende Ermittlungsverfahren des Konzepts “Mobile Täter im Visier” als auch für weitere Strafverfahren im Deliktsbereich der Eigentumskriminalität gewonnen werden”, bilanzierte der Einsatzleiter, Kriminaloberrat Thomas Schulte. “Der internationale Informationsaustausch hat sich in diesem Rahmen erneut bewährt.”

Autor: Redaktion / Polizei Köln