Zuweisungs-Höchststand in Köln: Mehr als 300 Flüchtlinge im Oktober

Derzeit hat die Stadt schon mehr als 4500 Flüchtlinge in Köln untergebracht. / copyright: Dieter Schütz / pixelio.de
Derzeit hat die Stadt schon mehr als 4500 Flüchtlinge in Köln untergebracht.
copyright: Dieter Schütz / pixelio.de

Im Monat Oktober wurden der Stadt Köln durch die Bezirksregierung Arnsberg mehr als 300 Flüchtlinge zugewiesen, die von der Verwaltung mit Wohnraum zu versorgen sind. Eine so hohe Zahl von Zuweisungen hat es in Köln bisher noch nie gegeben.

In unserer stark verdichteten Stadt, in der ohnehin viele Menschen Wohnraum suchen, ist das eine kaum zu bewältigende Herausforderung. Derzeit hat die Stadt schon mehr als 4500 Flüchtlinge in Köln untergebracht. Allein auf die beiden Notaufnahmeeinrichtungen Herkules- und Vorgebirgsstraße entfallen dabei rund 770 Personen. Weitere 1400 Flüchtlinge leben derzeit mangels Alternative in Hotels.

Aufgrund zahlreicher Konflikte und Krisenherde auf der Welt spitzt sich die Situation absehbar weiter zu. Die Stadt Köln musste jetzt in den drei Stadtteilen Sülz, Kalk und Nippes weitere Hotelzimmer akquirieren, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Neben der bereits laufenden Belegung eines Beherbergungsbetriebes in Neustadt-Süd, der sukzessive 100 Flüchtlinge aufnehmen wird, konnten für die Flüchtlinge in einem weiteren Hotel am Sülzgürtel vier Zimmer mit insgesamt zehn Schlafplätzen gefunden werden. Weitere 45 Plätze werden zudem ab Mitte November in einem Hotel an der Kalker Hauptstraße belegbar sein. Im Stadtteil Nippes werden ab Anfang Dezember insgesamt 151 Plätze in zwei Hotelbetrieben (35 bzw. 116 Plätze) für längere Zeit zur Verfügung stehen.

“Angesichts der aktuellen Entwicklung sehen wir uns gezwungen, kurzfristig auf diese für die Stadt teuerste Form der Unterbringung auszuweichen, um unserer gesetzlichen Verpflichtung zur Unterbringung zu genügen und die sonst drohende Obdachlosigkeit vieler Menschen abzuwenden,” sagt Henriette Reker, Beigeordnete für Soziales, Integration und Umwelt der Stadt Köln. Auf den bislang vergleichsweise milden Herbst könne schnell ein frostiger Winter folgen.

“Zelte wird es mit mir definitiv nicht geben, aber ich kann nicht mehr ausschließen, dass wir zeitnah gezwungen sein werden, bislang nicht in Betracht gezogene Notmaßnahmen zu ergreifen, um den Menschen ein Dach über dem Kopf zu geben,” sagt sie. Dies gelte selbst dann, wenn alle bereits laufenden Planungen zu weiteren Standorten und Flächen ohne Verzögerungen umgesetzt werden könnten.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di